Begegnung

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Benommen öffnete ich die Augen, mein Körper fühlte sich alles andere als gut an, denn er war von Erschöpfung durchzogen. Ich hatte zwar versagt, jedoch war es auch irgendwie ein Erfolg gewesen, denn so tief hatte ich noch nie meditiert, noch nie hatte ich mich so stark mit der Macht verbunden gefühlt. Ich konnte mir das ganze nur auf eine Weise erklären, dadurch, dass mein Körper von der lebendigen Macht ferngehalten wurde, konnte er sich besser mit der kosmischen verbinden. Aus diesem Grund war es mir möglich so tief in diese Welt einzudringen. Doch auch wenn dies alles ziemlich faszinierend war, änderte es nichts an der niederschmetternden Tatsache, dass ich immer noch hier gefangen war, ich musste es also noch einmal versuchen. Vielleicht hatte ich beim nächsten mal mehr Glück. Wenn Meister Kenobi gerade anwesend wäre, würde er mir jetzt wahrscheinlich sagen, dass es sowas wie Glück nicht gibt. Ehrlich gesagt hatte ich darüber nie genauer nachgedacht, ich glaubte ans Schicksal. Nicht daran, dass alles fest in Stein gemeiselt war, aber daran, dass jeder eine Bestimmung hat, ob er diese nun erfüllte oder nicht. Also wieso sollte es Glück nicht geben? Wenn ich Obi Wan jemals wieder sehen würde, dann sollten wir darüber vielleicht nocheinmal diskutieren.

Ich war wohl kurz eingenickt, da vernahm ich plötzlich eine Stimme neben mir. Ich blinzelte immer wieder, denn ich wurde von einer weißen Lichtquelle geblendet. Als sich meine Augen schließlich an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, verbesserte sich meine Sicht und mir fielen fast die Augen aus dem Kopf. Einige Meter neben dem Stuhl an den ich immer noch gefesselt war, stand eine Mann mit dem Rücken zu mir. Er war recht groß und trug eine Jedirobe, aber was noch viel verwunderlicher war, er selbst war die Lichtquelle! Von ihm wurde ich geblendet. Oben drauf kam noch, dass ich vermeinte durch ihn durch sehen zu können. Ich traute meinen Augen nicht, das musste ein Traum sein. "Du bist wach geworden. Hast du dich gut ausgeruht?"
Mir stockte der Atem: "Meister Qui Gon?!" Mit einem nettem Lächeln im Gesicht und den Armen hinter dem Rücken verschränkt kam er nun ein paar Schritte auf mich zu: "Ja der bin ich. Du bist wahrscheinlich sehr überrascht mich zu sehen, oder?" Ich nickte zögerlich, außer das was Obi Wan mir erzählt hatte und dem bisschen was ich über ihm im Archiv stand, wusste ich gar nichts über ihn. Ich hatte ihn nie persönlich kennenlernen dürfen, jedoch war ich ihm Obi Wan nach recht ähnlich geworden. "Nun ja, ich bin hier um dir zu helfen. Du bist in die kosmische Macht eingedrungen, dadurch habe ich dich bemerkt, denn nicht viele Jedi schaffen es so eine tiefe Verbindung herzustellen. Ehrlich gesagt, tut dies zur Zeit nur einer, Meister Yoda. Er ist bisher der einzig andere, der es auch nur annähernd geschafft hat." Ich wollte mir gar nicht ausmalen wie dämmlich und unverständlich ich ihn gerade anschauen musste, denn ich befand mich immer noch in Schockstarre. "Ich versuche irgendwie hier herauszukommen, ich muss die anderen waren, Palpatine hat einen fürchterlichen Plan..", sprudelte es aus mir heraus, jedoch wurde ich von dem seelenruhigen Qui Gon unterbrochen: "Immer mit der Ruhe. Du musst mir jetzt genau zu hören, Padawan Tano. Meister Yoda ist noch nicht dazu in der Lage mit mir beliebig in Kontakt zu treten und ich auch nicht, weswegen du ihnen selber alles erzählen musst. Es mag kompliziert scheinen, jedoch ist es das nicht. Öffne die Augen nicht wenn du dort angekommen bist, du wirst merken wenn du da bist. Der Sinn zu Sehen hält dich nur davon ab, Yoda zu erreichen. Du musst dich nur auf ihre Stimmen konzentrieren, folge ihnen und erst wenn du sie direkt neben dir wahrnimmst, kannst du die Augen öffnen." Ich hatte noch so viele offene Fragen, die ich hoffte, dass er mir sie beantworten könnte, doch in diesem Moment verblasste er mit einem letzten aufmunterndem Lächeln auf den Lippen.

STAR WARS: Die Gabe (Ahsoka Tano Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt