Ich war wieder zurück im Tempel. Padme und ich hatten nach meinem Besuch bei Barriss nicht mehr so viel gesprochen, ich hatte mich nur bei ihr bedankt, dass sie mir die Möglichkeit gegeben hatte mit Barriss zu reden. Auch wenn ich sie losgelassen hatte, ließen mir ihre Worte noch keine Ruhe. Unter anderem deswegen beschloss ich mein Vorhaben wahr zu machen und begab mich, natürlich ausgerüstet mit meinen Waffen in die unteren Ebenen Courscants. Ich war unschlüssig darüber ob ich meinen Mantel samt Kapuze über ziehen sollte um nicht erkannt zu werden oder ganz ohne zu gehen, sodass mich jeder sofort als Jedi identifizieren könnte. Einerseits wollte ich diese Art von Aufmerksamkeit nicht, andererseit würden die Leute sehen, dass ein Jedi da war, vielleicht würde ihnen das Hoffnung machen. Aber was wäre wenn sie es falsch interpretieren würden und Angst vor mir hätten? Schließlich haben nur die wenigsten einen Jedi direkt zu Gesicht bekommen. Also machte ich einen Kompromiss, ich würde den Mantel zwar anziehen, so dass meine weißen, hölzernen Lichtschwerter verdeckt blieben, jedoch würde ich die Kapuze unten lassen. Damit wollte ich bewirken, dass ich nicht bedrohlich rüber käme, nicht als eine unbekannte dunkle Person, sondern als eine einfache Togruta.
Mit gemütlichem Tempo schlenderte ich die Gassen immer weiter in die Dunkelheit hinein, ich hatte keine Angst. Ich ließ meinen Blick schweifen, bisher war noch nichts auffälliges vorgefallen, es war mir möglich einfach in meinen Gedanken zu sein: Barriss hatte definitiv den falschen Weg gewählt ihre Botschaft zu übermitteln, doch grundsätzlich lag sie nicht falsch. Doch wie könnte ich dagegen ankämpfen? Immer wurde mir gesagt, du bist ein Jedi, du bist ein Wächter des Friedens, aber bisher hatte ich nur gekämpft, mein ganzes Leben hatte ich Droiden zerstört, hatte mich um Leben und Tod duelliert. Jetzt die Waffen niederzulegen und aufzuhören war nicht möglich, nicht weil ich oder die anderen nicht wollten, es ging einfach nicht. Jedoch war dem Rat und mir nicht klar, wie wir an dem Kodex, an unseren Ideale festhalten könnten ohne den Krieg zu verlieren. Während ich mir weiter den Kopf darüber zerbrach, erinnerte ich mich an eine Mission, an die Bruchlandung auf dem Planeten Maridun. Das dort ansäßige Volk der Lurmen gehorchte ihrem Anführer, dem gewaltverabscheuendem Tee Watt Kaa. Damals waren sie dann doch gezwungen zu kämpfen, ihre Situation erinnerte mich an die der Jedi. Eigentlich hatten wir keine andere Wahl, oder? Weiter konnte ich nicht darüber nachdenken, denn genau in diesem Moment hörte ich einen Schrei aus einer dunklen Gasse. Schnell begab ich mich zur Quelle des Kreischen und erblickte einen Weequay-Piraten der bedrohlich eine junge Twilek-Dame an eine Häuserwand drückte. Angst spiegelte sich in ihren Augen wieder und sie flehte ihn an: "Bitte tu mir nichts! Ich bin doch erst 15, bitte. Lass mich in Ruhe, bitte." Ich konnte nicht länger zu sehen. "Lass sie los!", schrie ich, "Lass sie sofort gehen!" Lachend drehte er sich zu mir: "Du hast mir gar nichts zu sagen, dich nehm ich als näch.." Das reichte mir, mit Hilfe der Macht schleuderte ich den Piraten gegen die gegenüberliegende Wand, zündete eins meiner Lichtschwerter und hielt es ihm an die Kehle. Der Pirat hatte wohl davor schon einiges getrunken, sodass er durch den Stoß gegen die Wand sofort bewusstlos wurde. Durch meinen Komlink raf ich die Polizei, welche den Weequay festnahmen und das Mädchen sowie auch mich noch befragten. Die Befragung war zu ende und sie schickten die Twilek ganz alleine, völlig aufgelöst nach Hause, doch dies ließ ich nicht zu. "Ich begleite dich. Wie heißt du?", meinte ich bestimmend. Mit hoher, immernoch ängstlicher Stimme antwortete sie mir: "Mein Name ist Ria. Du.. du bist ein Jedi, oder? Was.. was machst du hier unten?" Hatte sie etwa immer noch Angst, Angst vor mir? Mit möglichst ruhiger Stimme sagte ich: "Du hast einen sehr schönen Namen, Ria. Du brauchst dich nicht vor mir zu fürchten, ja ich bin ein Jedi. Ich bin hier unten, weil ich hier sein will, weil ich Leuten wie dir helfen will."
Anscheinend waren wir kurz vor ihrem Zuhause, sie blieb stehen: "Danke, ohne dich..", sie schniefte, "wer weiß, was er mit mir gemacht hätte." Ich legte meine Hand auf ihre Schulter und sprach ihr eindringlich zu: "Mach dir keine Gedanken darüber, ich war dort und das ist, dass einzige was zählt. Du bist ein wundervolles Mädchen, Ria. Die Macht wird mit dir sein, immer!" Ich drehte mich um und ging, jedoch hörte ich noch wie sich hinter mir die Tür öffnete und eine sorgenvolle Stimme sagt: "Da bist du ja, wir haben uns solche Sorgen gemacht, Ria. Oh Gott, was ist passiert?"
Was ich zu ihr gesagt hatte meinte ich komplett ernst. Auf dem Weg hatte sie mir einiges über sich erzählt, sie hatte Streit mit ihren Eltern gehabt und war weggelaufen. Außerdem wollte sie Medizin studieren und spätermal mindestens zwei Kinder haben.
Was mich an diesem Tag am meisten schockiert hatte, war nicht das Vorhaben des Piraten, es war der Fakt, dass Ria tatsächlich Angst vor mir hatte. Die Bevölkerung wusste nur, dass wir in den Krieg zogen, mehr wusste sie nicht über die Jedi und das sollte sich meiner Meinung nach ändern, sie sollten sie nicht fürchten, nicht vor uns.
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STAR WARS: Die Gabe (Ahsoka Tano Fanfiction)
FanfictionIch setzte mich an die Bar, Johnson nickte mir zur Begrüßung freundlich zu, ich bestellte das Übliche und versuchte mich zu beruhigen und über das was an diesem Tag passiert war nach zu denken, doch ich wurde unterbrochen. Zwei Gestalten kamen in di...