Als ich das nächste Mal aufwachte, war es stockdunkel und anscheinend mitten in der Nacht.
Leise schlich ich aus dem Zimmer und in die Richtung meines eigenen Zimmers.
Morgen war mein Geburtstag. Ich hatte mich noch nie so sehr vor einem Tag gefürchtet, wie vor dem nächsten.
Gerade als ich im letzten Flur vor meinem Zimmer ankam, sah ich einen Schatten genau vor mir.
Mein Atem stockte.
Mist-
Vorsichtig sah ich nach oben, bereit meinem Vater höchstpersönlich in die Augen zu sehen. Als ich dann allerdings sah, wer es war, sackten meine Schultern nach unten und ich schloss meine Augen. Geräuschvoll atmete ich auf und presste eine Hand auf mein viel zu schnell schlagendes Herz.
"Charles!" murmelte ich.
"Was machst du noch so spät hier draußen?" fragte ich, als ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte.
"Ich könnte dich dasselbe fragen." antwortete er knapp und musterte meine verwuschelten Haare.
"Mitternachtssnack." nuschelte ich.
"Es ist schon nach drei Uhr." antwortete er misstrauisch.
Heftig nickte ich und lächelte ihn entschuldigend an.
"Aha." murmelte er schließlich und deutete auf den Gang, der von meinem Zimmer wegführte. "Komm, ich will dir etwas zeigen."
Kurz war ich über diesen Vorschlag verunsichert, doch ich entschied mich dafür mit ihm mitzukommen.
Ich vertraute ihm zwar wenig, doch trotzdem wollte ich es irgendwie.
Nach kurzer Zeit hatten wir sein Zimmer erreicht.
Er öffnete die Tür und schob mich sanft hindurch.
Sein Raum war groß, schwarz und ordentlich. Alles war an seinem Platz, ganz anders als es bei Draco gewesen war.
"Schön hast du es hier." murmelte ich, was er mir mit einem Nicken bestätigte.
Dann schloss er die Tür hinter sich und durchquerte den Raum. Sein Zeil war das riesige, bodentiefe Fenster, durch welches man einen kleinen Balkon sehen konnte.
Erst zeichnete er etwas auf das Brett des Fensterrahmens, was ich aus etwas Entfernung betrachtete, dann zog er seinen Zauberstab aus der Jacke und hielt ihn direkt auf den Griff.
"Alohomora!" murmelte er und die Tür sprang auf.
Dahinter lag der kleine Balkon aus Stein, mit einem Ausblick über den Garten.
Jetzt drehte Charles sich wieder zu mir und sah mir in die Augen. Er sah selten direkt in meine Augen, doch wenn er es tat war es irgendwie anziehend und so ging ich zu ihm herüber.
Gemeinsam betraten wir den Balkon.
Ich sah zum Himmel empor, tausende von Sternen erstrecken sie über das Himmelszelt und innerhalb des Bruchteiles einer Sekunde entflammte in mir die Sehnsucht.
Sehnsucht nach Hogwarts. Sehnsucht nach einem Partner. Einem Partner, der mit mir durch dick und dünn gehen würde.
Jemand, mit dem ich glücklich sein konnte. Glücklich, bis ans Ende unserer Tage.
Schnell sah ich wieder von den Sternen zu Charles. Er sah zu mir, schon eine Weile.
Ich lächelte ein wenig und er lächelte zurück.
"Wieso war die Tür verschlossen?" fragte ich, unbewusst darüber was diese simple Frage anrichten würde.
Sofort sah Charles von mir ab und starrte in den Garten hinaus.
"Die anderen haben den Schlüssel." antwortete er knapp.
Ich spürte, dass das nicht die ganze Wahrheit war und wollte mehr wissen. Er musste doch sicher auch mal mit jemandem reden und nicht immer sein trübes Leben allein vor sich hinleben.
"Wieso?" fragte ich und versuchte in seine Augen zu sehen.
Es gelang mir allerdings nicht, denn er wich meinem Blick aus und antwortete nicht.
"Charles?" fragte ich jetzt etwas vorsichtiger.
Ich wollte wissen was es für einen Grund dafür gab, einen einfachen Balkon abzusperren.
Ja, er war ziemlich hoch, aber Charles war kein Kind und auch nicht blöd, er würde schon nicht runterfallen.
"Dann rede halt nicht mit mir." murmelte ich vor mich hin.
Ich wusste, dass es klingen musste wie die rotzige Aussage eines Kleinkindes, aber es war mir egal. Jedoch war es das nicht für Charles.
"D/N! Es sind persönliche Gründe! Die gehen dich überhaupt nichts an!" rief er urplötzlich und starrte mich mit Wut in den Augen an. "Warum musst du immer alles wissen? Hör einfach auf mit der Fragerei, es ist echt anstrengend!"
Augenblicklich wich ich ein paar Schritte von ihm zurück. Ich wusste, dass Charles impulsiv war, aber das war übertrieben.
Charles wandte den Blick ab, starrte auf seine Schuhe.
Etwas verängstig ging ich ein paar weitere Schritte zurück und stieg zurück durch die Tür in sein Zimmer.
"D/N, warte." murmelte er.
Meine Schritte wurden langsamer und ich blieb schließlich stehen, ihm den Rücken zugewandt hörte ich seine Schritte auf mich zukommen.
Sanft griffen seine Hände nach meinen Schultern und drehten mich so, dass ich ihn ansehen musste.
"Es tut mir leid." murmelte er.
Sein Blick traf meine Augen und wir gingen zurück auf den Balkon. Er setzte sich auf die kleine Bank, die mir bis eben noch gar nicht aufgefallen war und bot mir den Platz neben sich an.
"Entschuldige bitte." sagte er. "Ich mag es einfach nicht über persönliche Dinge zu reden."
Beide sahen wir in die dunkle Nacht hinaus.
Nach einer Weile in der sich angenehme Stille zwischen uns beiden ausgebreitet hatte, begann er zu erzählen.
"Es ist schon einige Zeit her. Es war, nachdem meine Eltern ermordet wurden. Ich hatte eine harte Zeit hinter mir und es gab keine Aussicht auf Besserung. Mir ging es nicht gut und ich vermisste beide sehr. An einem Abend habe ich es nicht mehr ausgehalten." Charles hielt inne, machte sich bereit auf die Worte, welche er gleich sagen würde. "Ich hatte mir vorgenommen dieses leiden zu beenden. Ich saß dort auf den Steinen und wollte mir den letzten Schups geben, mein Leben beenden."
Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum, während ich nicht wusste, was ich darauf erwidern sollte.
"Narcissa kam noch rechtzeitig. Sie hat mich gerettet und ohne sie wäre ich heute nicht hier."
Er sah zu mir, lächelte ein wenig.
"Hätte ich das gewusst- "
"Es ist okay." murmelte er und gab den Blick auf seine Augen frei.
Ich sah in die seinen und er in die meinen, dann passierte es. Langsam beugte ich mich vor und strich mit den Fingern zärtlich über seine Haut.
Letztendlich wanderten meine Augen zu seinen Lippen. Mit einem letzten Blick in seine Augen legte ich meine Lippen sanft auf seine._________________________________________
hasst mich nicht für dieses Kapitel :)
btw, wie findet ihr das neue Cover?
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Draco Malfoy - Dangerous Game|✅
Fanfiction"Denkst du, alles wird irgendwann wieder so sein, wie es mal war?" flüsterte ich. Es dauerte eine Weile bis ich eine Antwort bekam. "Nein, das denke ich nicht." flüsterte er zurück. "Aber vielleicht wird es viel besser als es einmal war." Besser als...