Die nächsten Tage verliefen hektisch, jeder war in auffuhr.
Mein Vater wurde über den kleinen Besuch seines liebsten Opfers Harry Potter benachrichtigt, ständig fanden Todessertreffen statt, in denen die wildesten Pläne geschmiedet wurden und in jeder freien Sekunde planten Draco und ich an unserem eigenen Plan.
Dadurch, dass wir an jedem einzelnen Meeting teilnahmen, erfuhren wir auch immer den neusten Stand des Todesser-Planes und konnten unseren daran anpassen.Nervös kaute ich auf meinen Fingernägeln herum, während Draco mir noch einmal unseren eigenen Plan erklärte.
"Wenn wir zu diesem Zeitpunkt genau hier sind" er deutete auf die vor uns ausgerollte Karte von Hogwarts. "Dann wird uns nichts passieren."
Für einen Moment grübelte er und sah sich die Karte noch einmal genauer an. An vielen Stellen hatten wir Uhrzeiten, Aufgaben, Pfeile oder ähnliches eingezeichnet, die unseren Plan symbolisierten. Für einen Außenstehenden musste das das reinste Chaos sein, doch wenn man Bescheid wusste, dann machte alles haargenau Sinn.
Ich fuhr mir durch die Haare.
"Und du bist dir da sicher?" fragte ich unsicher. "Was ist, wenn uns jemand sieht oder wenn jemand verdacht schöpft? Was machen wir dann, Draco?"
Dracos Gesichtszüge wurden weich, als er in meine Augen sah und er griff nach meiner Hand.
"Alles wird gut gehen, versprochen." flüsterte er. "Wir arbeiten seit Monaten an diesem Plan, es wird nichts schief gehen und ich denke nicht, dass irgendjemand eine Ahnung hat, was wir hier treiben." er hielt inne und schien gründlich über seine nächsten Worte nachzudenken, bevor er sie aussprach.
"Außerdem bist du die Tochter, ihres Anführers, D/N. Ich kann einfach nicht glauben, dass sie denken, dass du gegen ihn stehen wirst."
Er hatte recht – die meisten hatten so wie so ein Gehirn, kleiner als eine Erbse, von denen würde niemand etwas checken, doch trotzdem hatte ich Angst. Mein Vater war unberechenbar und man wusste nie, was er als nächstes tat. Gestern hatte er einen seiner eigenen Todessern getötet, wer sagte, dass er das nicht auch mit seiner Tochter tun würde?
"Du hast recht." murmelte ich.
"Natürlich habe ich das." grinste er.
Ich verdrehte spielerisch die Augen und beugte mich über den kleinen Tisch zu Draco, um ihn zu küssen, kurz bevor ich seine Lippen aber erreicht hatte, stand er auf und lief zur Tür des Badezimmers, verschmitzt und mit seinem ganz eigenen Draco-Malfoy-Grinsen sah er mich an, provozierte mich mit seinem Ausdruck.
Ich stand ebenfalls auf und lief langsam auf ihn zu, direkt vor im blieb ich stehen und sah in seine Augen, ebenfalls grinsend. Spielerisch biss ich mir auf die Lippe, dann beugte ich mich zu seinem Ohr vor.
"Spiel. Nicht. Mit. Mir." flüsterte ich mit einer Stimme, die wieder einmal nicht für Kinderohren geeignet war.
Keine Sekunde später presste er seine Lippen auf meine und drückte mich rückwärts immer weiter in das Bad, bis ich schließlich in der Mitte des Raumes stand.
Mit seinem Fuß stieß er die Tür zu und grinste, ich ebenfalls.
Während der nächsten Küsse landeten seine Hände unter meiner Jacke, die wenig später fliegen lernte, auch mein Shirt, der BH und die Hose taten das und schließlich standen wir beide nackt vor einander.Gerade als wir fertig mit duschen – einem, meiner Meinung nach, sehr gutem Zeitvertreib – und wieder vollbekleidet waren, klopfte es an der Tür.
Ich stand noch in der Badezimmertür und trocknete meine Haare mit einem Handtuch, weshalb Draco öffnete. Narcissa stand davor und bat darum eintreten zu dürfen.
Ich verließ das Bad und ging zu den beiden an Dracos Seite, für einen Moment begutachtete sie unser beider nasses Haar und lächelte dann ein wenig, ja grinste schon fast.
Ziemlich unangenehm, denn ich wusste genau was sie in diesem Moment denken musste, doch Draco lenkte davon ab.
"Was gibts?" nuschelte er und verbarg sein Grinsen.
Mir war schon ziemlich klar, was sie wollte – wahrscheinlich stand ein weiteres Meeting bevor und sie wollte uns vorwarnen oder ähnliches, doch als sie sich an mich wandte und fragte, ob ich die beiden für einen Moment alleine lassen würde, war ich mir damit nicht mehr so sicher.
Unsicher sah ich zu Draco, er sah auch zu mir und schließlich zu seiner Mutter.
"Es gibt nichts, was ich vor ihr geheim halten würde, ich liebe sie." er griff nach meiner Hand und drückte sie.
Ein kleines Lächeln trat auf meine Lippen, er konnte manchmal echt so süß sein.
"Ich weiß, Draco, trotzdem wäre es besser wenn sie uns für einen Moment verlässt."
"Aber- "
"Ist schon okay." ich drückte seine Hand. "Ich warte einfach draußen oder so." murmelte ich und stellte mich auf die Zehenspitzen um ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken.
Ich sah im vorbei gehen wie Narcissa etwas lächelte, dann verließ ich das Zimmer und schloss die Tür hinter mir.
Für einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich lauschen sollte, doch entschied mich schließlich dagegen – ich vertraute Draco und ich wusste, dass er mir so oder so davon erzählen würde.
Kurzer Hand entschied ich mich, ein wenig durch das Schloss zu schlendern und nach einer kurzen Zeit kam ich an meinem alten Zimmer an.
Ich sah mich um und schlüpfte dann durch die Tür, eigentlich wollte ich nicht da rein, doch irgendetwas ließ ich es trotzdem tun, es war wie eine unsichtbare Anziehungskraft, die mich hinein zog.
Hinter mir schloss ich die Tür und lief zum Fenster.
Wie oft ich dort schon gesessen hatte und an Draco denken musste? An meine Freunde, an Hogwarts? – unzählbar.
Ich ließ mich auf das Bett plumpsen und sah mich langsam um, alles war genauso, wie ich es hinterlassen hatte. Ich sah mich noch ein wenig weiter um, als mein Blick auf etwas viereckiges unter dem Tisch fiel, etwas das ich nicht so in Erinnerung gehabt hatte.
Neugierig ging ich zum Schreibtisch, hockte mich hin und griff danach.
"Das Buch." flüsterte ich und nahm es an mich.
Es war das Buch, welches mir Severus Snape gegeben hatte. Wahrscheinlich war es mir runtergefallen, als ich es weggeschmissen hatte. Ich hatte es komplett vergessen.
Wie konnte das passieren?
Vielleicht weil ich zu viel mit Draco beschäftigt gewesen war.Eine halbe Stunde später saß ich in dem kleinen Aufenthaltsraum in der Nähe von Dracos Zimmer und blätterte in dem Buch.
Nichts Besonderes war zu finden, es war lediglich ein normales Buch mit einer normalen Geschichte. Es ging um verschiedene Jugendliche in einer Kleinstadt, die aber alle verfeindet waren wegen den unterschiedlichsten und vor allem kuriosesten Dingen. Sie wurden alle des Mordes an einem Jungen angeklagt und während sie nach Beweisen für ihre Unschuld suchten, merkten sie wie ähnlich sie sich eigentlich waren.
Das Buch gefiel mir, denn ich konnte an manchen Stellen tatsächlich unsere Geschichte – die von Draco und mir – wieder erkennen, doch trotzdem hatte ich keine Ahnung, was mir Snape damit sagen wollte.
Genau da, als ich das Buch schloss, kam Draco um die Ecke.
"Hey." sagte ich mit einem Lächeln und legte das Buch bei Seite.
Draco kam zu mir und ließ sich neben mich auf das Sofa fallen.
"Was liest du da?" fragte er, während er das kleine Buch in seinen Händen herum drehte.
"Severus Snape hat es mir gegeben vor ein paar Monaten und ich habe es gerade wieder gefunden." murmelte ich mit dem Blick auf dem Buch.
"Snape?" hackte Draco nach und ich nickte abwesend.
"Ich habe keine Ahnung was er mir damit sagen wollte. Er hat es mir einfach in die Hand gedrückt und im nächsten Moment war er verschwunden."
"Verschwunden?" fragte Draco.
"Es nervt ganz schön, wenn du ständig meine Worte wiederholst." sagte ich mit einem Grinsen und nahm ihm das Buch aus der Hand. "Ja, verschwunden. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen, er ist die ganze Zeit in Hogwarts und wartete auf Harry." nuschelte ich.
"Vielleicht wollte er mir nur einen Lesetipp geben." sagte ich, ohne wirklich selbst daran zu glauben.
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Draco Malfoy - Dangerous Game|✅
Fanfiction"Denkst du, alles wird irgendwann wieder so sein, wie es mal war?" flüsterte ich. Es dauerte eine Weile bis ich eine Antwort bekam. "Nein, das denke ich nicht." flüsterte er zurück. "Aber vielleicht wird es viel besser als es einmal war." Besser als...