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Als ich wieder zu mir kam, war das erste was ich wahrnahm ein Geruch nach starkem Parfüm und einem Hauch von Vanille. Er kam mir bekannt vor, zu bekannt.
Langsam schlug ich die Augen auf, das erste worauf mein Blick fiel, war das Feuer im Kamin vor mir, der Rest war dunkel. Trotzdem konnte ich eine Gestalt vor mir ausmachen, der Statur und dem Geruch nach, konnte es nur einer sein, Draco Malfoy.
Sofort zeichneten sich Flashbacks in meinem Kopf ab. Der Streit, mein kleiner Ausflug, wie Narcissa mich in das Wohnzimmer gebracht hatte, in dem ich jetzt lag.
Doch die Wut die ich empfunden hatte, war weg, alles was blieb war Schmerz in jedem Teil meines Körpers. Meine Lungen brannten bei jedem Atemzug, meine Beine fühlten sich kraftlos an, nur die Kälte war verschwunden, stattdessen fühlte sich alles so heiß an.
Mein Blick lag nun wieder auf Draco, er saß auf dem Sofa, nah bei meinen Füßen, mit dem Kopf nach vorne abgesackt, er schlief. Eine seiner Hände lag auf der Decke, unter welcher meine Füße waren.
Langsam versuchte ich mich in eine senkrechte Position zu bringen, doch alleine schon bei dem geringsten Versuch, mich zu bewegen, durchzogen meinen Kopf heftige Schmerzen und ich ließ mich zurück auf das Kissen fallen, was im Nachhinein auch keine sonderlich gute Idee gewesen war, denn der Aufprall ließ mich zusammenfahren. Schnell legte ich eine Hand an meinen Kopf, in der Hoffnung dadurch die Schmerzen zu lindern.
"D/N?" kam es aus Dracos Richtung und innerhalb einer Sekunde hockte er vor mir und sah mir in die Augen. "Wie geht es dir?"
Wie sollte es mir schon gehen? Beschissen.
"Nicht gut, mein Kopf tut höllisch weh und auch so ziemlich jedes andere Körperteil." krächzte ich mit Mühe.
"Wie spät ist es?"
"Ich weiß nicht, nach zwölf auf jeden Fall." flüsterte er und streckte seine Hand aus, um mir vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht hinter mein Ohr zu streichen.
Als ich meinen Kopf wegzog, war seine Hand aber ganz schnell wieder verschwunden und er war aufgestanden.
"Ich hol' dir was zu trinken." murmelte er nur und verschwand aus dem Zimmer.
Was sollte das denn? Erst macht er mir weiß, dass er mich nicht will und dann kann er sich scheinbar nicht von mir fernhalten.

Nach einer kurzen Zeit tauchte er wieder auf, in seinen Händen ein dampfender Tee und zwei kleine Handtücher, die anscheinend nass waren.
Er setzte sich neben mich, stellte den Tee auf dem kleinen Tisch ab und strich die Decke von meinen Beinen.
Stirnrunzelnd sah ich ihm dabei zu.
Nach einiger Zeit sah er auf, als er in mein verdutztes Gesicht schaute, grinste er kurz.
"Kalte Wickel." murmelte er und begann mir die kalten Handtücher um die Waden, kurz zuckte ich zusammen, als er meine Beine berührte, was ihn aufsehen ließ.
"Alles gut?" fragte er besorgt.
"Nur kalt." murmelte ich, obwohl das natürlich nicht wirklich die Wahrheit war.
Er sah wieder zu meinen Beinen und beendete seine Arbeit, dann legte er vorsichtig seine Hand auf ein Bein und lächelte.
"Die Dinger helfen das Fieber zu senken." er grinste. "Jedenfalls sollen sie das."
"Fieber?" krächzte ich und er nickte.
"Was hast du da draußen eigentlich gemacht?"
Ich zuckte mit den Schulter, so richtig wusste ich das ja selbst nicht.
"Kann ich in mein Zimmer?" ich versuchte mich auf zu rappeln, doch Draco drückte mich zurück auf das Sofa.
"Hey, hey, hey. Du bleibst wo du bist. Morgen kannst du hoch, aber heute Nacht bleibst du hier."
Unzufrieden ließ ich mich auf das Kissen fallen und schloss die Augen, er hatte recht...
"Gute Nacht, D/N." flüsterte Draco.
Ich hörte, wie er aufstand und ein paar Sekunden später das Licht ausging. Vermutlich würde er in sein Zimmer gehen, aber das tat er nicht, denn kurz darauf spürte ich wieder seine Hand auf meinen Beinen.

Stimmen ließen mich an diesem Morgen aufwachen.
Narcissa und Bellatrix Stimmen. Sie stritten sich, eindeutig. Ich konnte nicht erkennen um was es ging, doch es interessierte mich auch herzlich wenig.

Vorsichtig richtete ich mich ein paar Minuten später auf, sofort begann mein Kopf fürchterlich weh zu tun und ein einfaches Husten steigerte sich in einen Hust-Anfall.
Ich hasste es krank zu sein.
Als ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, steckte Narcissa den Kopf zur Tür herein.
"Ah, du bist wach." murmelte sie und kam zu mir. "Wie geht es dir?"
"Nicht gut." flüsterte ich um meine Stimme zu schonen. "Kann ich in mein Zimmer? Bitte?"
Sie nickte zu meinem Glück, doch als ich aufstehen wollte, packte sie meinen Arm, was sich als sehr gute Idee entpuppte, denn mir wurde augenblicklich schwindelig.
"Ich helfe dir."
Gemeinsam gingen wir die Treppen nach oben und ich legte mich in mein Bett. Sofort fielen mir die Augen wieder zu.

Draco Malfoy - Dangerous Game|✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt