Draco Malfoy - Dangerous Game|✅

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D/N

Als ich an diesem Morgen aufwachte, fühlte ich mich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder gut. Wirklich gut.
Gestern Abend war ich in Dracos Armen eingeschlafen, genauso, wie es schon so oft in Hogwarts passiert war. Ich hatte während des Einschlafens seinen Geruch wahrnehmen und seine Arme um meinen Körper spüren können, was das Beste war, was ich mir vorstellen konnte.
Langsam zog ich meine Beine unter der Decke zu meinem Oberkörper, um sie kurz darauf wieder davon weg zu strecken, ein morgendliches Ritual, welches mich oft besser fühlen ließ.
Schließlich schob ich meine Decke weg und stieg aus dem Bett, sofort durchfuhr mich die Kälte des Schlosses, die sich überall verbreitete.
Ich lief zu meinem Schreibtisch rüber und zog mir die Jacke über, die dort über dem Stuhl hing. Danach verschwand ich in meinem Badezimmer, welches auch nicht gerade wärmer war.

Ich saß in dem großen Wohnzimmer vor dem warmen Kamin und las in meinem Buch, als jemand den Raum betrat. Draco.
Sofort stand ich auf und ging auf ihn zu, doch auf halber Strecke wurde ich langsamer, denn er sah nicht halb so glücklich aus, wie ich es war.
"Hey." sagte ich und ging den letzten Schritt auf ihn zu.
Vorsichtig lehnte ich mich vor und legte meine Lippen auf seine, doch er erwiderte nicht den kleinsten Funken meines Kusses. Stattdessen legte er seine Hände an meine Arme und drückte mich, etwas unsanft, von sich weg.
"Was ist los?" murmelte ich, ziemlich unsicher, denn das war ich. Unsicher. Total unsicher.
Warum war er jetzt so?
Hatte ich etwas falsch gemacht?
Als er nicht antwortete, bekam ich nur noch mehr Angst.
"Draco?" fragte ich, doch bei ihm schien sich nichts zu tun, er blieb einfach nur da stehen, wo er war und sah mich nicht einmal an.
"Wir müssen reden." sagte er schließlich und mein Herz stockte. Ich wusste, dass das nichts Gutes bedeuten konnte.
In meinem Kopf kreisten hunderte, nein tausende, Gedanken. Einer schlimmer als der andere.
"D/N, ich denke, es wäre besser, wenn wir Freunde bleiben." sagte er schließlich.
Jetzt blieb mein Herz endgültig stehen.
Was hatte er da gerade gesagt?
"Was?" flüsterte ich und spürte, wie meine Stimme brach.
"D/N, ich glaube einfach, dass das nicht mehr funktionieren kann, ganz einfach." wiederholte er sich und machte es damit nur schlimmer. Es brach mein Herz in tausende Stücke.
"Ganz einfach?" flüsterte ich ungläubig und die Wut in mir steigerte sich mit jedem Atemzug den ich tat. "ganz einfach ist das also?"
Draco antwortete nicht. Er stand da, hatte den Blick gesenkt und ignorierte mich fast.
"Wow- " ich verschränkte die Arme vor der Brust und meine Wut stieg.
"D/N- " flüsterte er jetzt und sah mir endlich in mein Gesicht, zwar nicht in die Augen, aber wenigstens hatte er jetzt die Eier etwas zu tun.
"Nichts D/N!" äffte ich ihn nach und schüttelte mit dem Kopf. "Gestern noch erzählst du mir irgendwas von für immer und dass du mich liebst. Einen Scheiß tust du, Draco Malfoy!" Meine Traurigkeit war weg, alles was blieb war Wut. Die pure Wut.
"Ich liebe dich, wirklich." sagte er so leise, dass ich es fast überhört hätte und vermutlich wäre das auch besser gewesen.
Innerhalb weniger Sekunden holte ich aus und verpasste ihm eine. Das hatte gesessen.
"Wenn du es wagst, dass noch einmal zu sagen, ich schwöre dir- " ich hielt inne, als ich Schritte auf dem Flur hörte. Erst sah ich zur Tür, dann zu Draco, der mich anstarrte und sich seine Wange hielt.
"Halt dich verdammt nochmal von mir fern, sonst wird es dir noch leidtun, das schwöre ich dir."
Und mit diesen Worten rauschte ich an ihm vorbei. Raus aus dem Zimmer, durch den Flur, vorbei an Charles der dort rumstand und raus aus dem Schloss.
Ich bekam mit, wie die Tür hinter mir ins Schloss fiel und wie ich ein paar Minuten später in den Wald marschierte ohne jegliche Ahnung wo ich hin wollte, rannte ich einfach gerade aus drauf los.

Nach einer Ewigkeit hielt ich an. Meine Beine konnten nicht mehr, meine Lungen taten fürchterlich weh und mir war kalt. Ich hatte nur meinen Pullover an und es war immer noch ziemlich kalt. Der Schnee war zwar größtenteils geschmolzen, denn die Temperaturen waren wieder im Plusbereich, aber dennoch sah es trüb am Himmel aus.
Ich ließ mich an einem Baum auf den eiskalten Boden rutschen und spürte, wie sich Tränen in meinen Augen bildeten.
Wie hatte er das tun können?
Wieso?
Ich griff nach einem Stein, der neben mir lag und schoss ihn gegen einen Baum.
"Mistkerl!" schrie ich und heiße Tränen liefen über meine Wangen.
Eine Weile blieb ich dort sitzen, weinte vor mich hin und schrie ab und zu. Als es aber plötzlich anfing zu regnen, war es komplett vorbei für mich.
Hasste mich das Universum?
Was hatte ich getan, dass ich das verdiene?
Kann ich nicht einfach glücklich sein?
Der Regen war heftig und innerhalb weniger Sekunden war ich pitschnass. Meine Haare hingen in nassen Striemen über meinem Gesicht, mein Pulli klebte ebenfalls an meiner Haut und alles war eiskalt.
Langsam versuchte ich aufzustehen, was gar nicht so einfach war. Meine Beine taten unglaublich weh und mein Herz fühlte sich genauso schwer an wie meine Klamotten.

Als es dunkel war erreichte ich endlich das Schlosstor.
Durchgefroren ging ich die letzten Meter bis zur Tür, wo ich eine Frau stehen sehen konnte. Sie hatte eine Hand im Gesicht und sah ziemlich besorgt aus. Als ich näherkam, konnte ich Narcissa erkennen. Sie packte mich und dann ging alles ziemlich schnell.
Ich spürte, wie eine Decke um meine Schultern gelegt wurde und wie ich im nächsten Moment auf der Couch vor dem Feuer lag. Dann schloss ich meine Augen und alles wurde still.