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Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und hoffe dass 2021 für alle, denen es dieses Jahr nicht so gut ging, besser wird! Außerdem wollte ich mich bei euch bedanken, dieses 'Buch' hat fast 10k Reads, ich hääte nie gedacht, dass es soviele lesen würden!
Jetzt viel Spaß beim lesen des letzten Kapitel dieses Jahres!
-Anna
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Als ich aufwachte, spürte ich einen warmen Körper an meinem. Dracos Körper. Sein Atem strich gleichmäßig meinen Nacken und sein Arm lag über meinem Bauch und hielt mich eng an ihn gedrückt. Ich fühlte mich so geborgen.
So langsam wie möglich drehte ich mich auf die andere Seite und schielte an die große Uhr auf der anderen Seite des Bettes - kurz nach zwei Uhr.
Ich hatte erst eine Stunde geschlafen. Draco und ich hatten noch lange miteinander geredet und alle Streitigkeiten aus der Welt geschafft, danach waren wir beide zu müde um noch die Zimmer zu wechseln und so hatte er kurzer Hand bei mir geschlafen.
Ich wollte mich gerade wieder in seinen Arm kuscheln und wieder einschlafen, als ich ein ziemlich komisches Geräusch vernahm. Ein dumpfes Schluchzen, welches es mir unmöglich machte einzuschlafen.
Es musste aus einem der Zimmer um mich herumkommen, denn die Wände waren so dick, dass man aus dem übernächsten Zimmer schon gar nichts mehr hörte – anders als beim Orden...
Ich überlegte für einen Moment, ob ich mir einfach irgendetwas in die Ohren stopfte und weiterschlafen oder nachsehen sollte. Als ich allerdings an damals dachte und wie sehr ich mir gewünscht hatte, dass mir jemand half stand ich vorsichtig auf. Ich betete innständig dafür, dass Draco nicht aufwachen würde und lief zu meinem Schreibtisch hinüber. Draußen regnete und stürmte es fürchterlich, immer wieder zogen Blitze über den dunklen Nachthimmel. Schnell schnappte ich mir vom Tisch meine Jacke und den Zauberstab, dann schlüpfte ich durch die Tür. Stille. Ich wartete ein paar Sekunden, dann ertönte das Geräusch erneut. Allem Anschein nach kam das Geräusch von dem Zimmer direkt neben meinem so wie ich vermutet hatte. Das war doch Pansys Zimmer.
Leise schlich ich zu ihrer Tür und klopfte. Sofort verstummte das Schluchzen und alles wurde angenehm ruhig. Ich klopfte ein zweites Mal und wieder passierte nichts, also versuchte ich mein Glück und drückte die Türklinge nach unten. tatsächlich ließ sich die Tür öffnen.
"Pansy?" flüsterte ich in die Dunkelheit und schloss die Tür hinter mir.
"Lumos!" an der Spitze meines Zauberstabes begann ein kleiner Lichtball zu leuchten und schenkte mir Licht.
Mein Zauberstab erleuchtete das Zimmer zwar nur schwach, doch trotzdem erkannte ich ein, auf dem Bett zusammengekauertes, Mädchen. Ihre Augen waren geschwollen und sie sah fürchterlich aus.
"Ha- Hab- ich dich ge- geweckt?" schluchzte sie.
Ich verdrehte die Augen und setzte mich zu ihr auf das Bett. Pansy konnte einem wirklich nur leidtun – sie tat immer so unantastbar, doch eigentlich hatte sie einen ziemlich weichen Kern und war eines dieser Mädchen, die sich nachts um drei Uhr in den Schlaf weinte.
"Ja, hast du." sagte ich. "Aber jetzt bin ich einmal hier und falls du reden möchtest, dann habe ich jetzt ein bisschen Zeit."
Ich lächelte sie ein wenig an und lente mich gegen die Bettkante ihr gegenüber.
Pansy schien ein Stück zu überlegen, doch ihre Not mit jemandem zu sprechen schien doch größer als ihr Hass mir gegenüber und so begann sie wieder zu schluchzen.
"Es t- tut mir L- Leid, dass ich di- dich geweckt habe. I- Ich kann einfach ni- nicht sch- schlafen, weil m- meine Eltern mir s- seit Wochen nicht geschrieben ha- haben."
Noch weitere Tränen tropften auf ihre Bettdecke. Vorsichtig legte ich meine Hand auf ihr Bein neben mir und strich darüber, mit der Absicht sie ein wenig zu beruhigen.
"Oh, Pansy. Ich kann mir vorstellen, dass das sehr bedrückend ist, wenn man lang nichts von seiner Familie hört, aber hast du ihnen denn geschrieben?"
Sie schüttelte langsam den Kopf.
"Nein, habe ich nicht." murmelte sie.
Pansy schien ihren Fehler selbst zu sehen und so sagte ich nichts mehr dazu und grinste nur ein wenig in mich herein.
Ein Stück lang saßen wir schweigend nebeneinander, sie nutzte die Zeit um sich zu beruhigen und als sie mir eine Frage stellte, zitterte ihre Stimme fast gar nicht mehr.
"Warum bist du so nett zu mir, D/N?" fragte sie. "Ich war nie wirklich nett zu dir und du auch nicht zu mir, ich verstehe es einfach nicht. Wieso bist du zu mir rübergekommen, du hättest einfach weiterschlafen können."
Ich grinste sie kurz an, dann murmelte ich sarkastisch.
"Weiterschlafen? Du bist lustig. Wie soll ich denn weiterschlafen, wenn neben mir jemand so laut heult, dass es sogar Hagrid hören kann?"
Sie lächelte kurz, dann wurde ihr Gesicht wieder kühl.
"Nein, das ist nicht die ganze Wahrheit. Vor einem Jahr ungefähr hatte ich eine sehr schwere Phase, die durch den Tod meiner Eltern und den Umgang von Harrys und meinen Sorgeberechtigten verursacht wurde. Ich habe auch Nächte lang geweint und teilweise Wochen lang nur ganz wenig Schlaf gehabt und ich möchte einfach nicht, dass sich jemand genau so fühlen muss, weißt du? Ich weiß wie schlimm es ist und das wünscht man niemandem. Nicht einmal seiner besten Feindin." erzählte ich ihr.
Kur saß sie einfach nur da und schien das zu verarbeiten, was ich ihr gerade gesagt hatte, dann fragte sie aber.
"Wie hast du es geschafft wieder so glücklich zu werden?"
Sofort musste ich an Molly denken, die mir an jedem Tag zur Seite gestanden und sich um mich gekümmert hatte.
"Eine gute Freundin und Zeit. Zeit heilt alle Wunden, Pansy. Das wichtigste ist einfach, dass du über alles redest und es nicht in dich hineinfrisst. Wenn du nicht mit mir reden willst, dann rede mit deinen Freunden, aber bitte versprich mir, dass du nicht mehr alles mit dir ausmachst."
Ich strich lächelnd über ihr Bein, welches unter der taubenblauen Bettdecke lag, doch sie wandte sofort den Blick ab. Ich konnte eine kleine träne über ihre Wange rollen sehen und wusste es sofort.
"Pansy?" flüsterte ich und versuchte Augenkontakt aufzubauen. "Da ist doch noch was, oder?"
Traurig sah sie auf und nickte.
"Ich habe nicht diese Art von Freunden. Ich habe niemanden mit dem ich über sowas reden kann." flüsterte sie bedrückt und ich konnte fühlen, dass es nicht mehr lang dauern würde, bis sie mich wieder von sich wegdrücken würde, wenn ich jetzt nicht etwas tat.
"Dann sei meine Freundin." sagte ich.
Ungläubig sah Pansy auf und starrte mich an, als hätte ich gerade vorgeschlagen mich im schwarzen See zu ertränken. Fragend wartete ich auf eine Antwort.
"Ja!" platzte es aus ihr heraus. "Ich meine, ja, warum nicht." korrigierte sie sich.
Ich verdrehte die Augen, lächelte sie aber dann an und zum ersten Mal in meinem gesamten Leben sah ich sie ernsthaft Lächeln und sie sah wunderschön aus.
"Was deine Eltern angeht, schreib ihnen doch direkt morgen früh, dann bekommst du bestimmt bald einen Brief von ihnen." sagte ich und gähnte dann herzhaft.
"Brauchst du mich noch oder kann ich gehen?" fragte ich, doch sie schüttelte mit dem Kopf.
"Nein, ist schon okay. Ich werde jetzt schlafen." murmelte sie und rutschte tiefer in ihr Bett.
Ich nickte, dann griff ich nach meinem immer noch leuchtenden Zauberstab und kletterte aus ihrem Bett.
"Wir sehen uns morgen." verabschiedete ich mich und schlüpfte durch ihre Tür.
Leise schlich ich in mein eigenes Zimmer, ließ meinen Zauberstab erlöschen und quetschte mich zurück in mein Bett. Draco hatte sich kein Stück bewegt und schlief tief und fest.

Draco Malfoy - Dangerous Game|✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt