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"D/N, warte, bitte."
Ich drehte mich herum und sofort landeten meine Augen in seinen. Ein weiteres Mal verlor ich mich in ihnen.
Seine Worte rissen im aus dem Bann seiner Augen.
"Wieso bist du gestern weggerannt, D/N?" fragte er vorsichtig.
Ich schüttelte mit dem Kopf und lief zum Geländer. Draco reagierte schnell und griff nach meinem Arm. Ich drehte mich mit einer Menge schwung wieder um und zog meinen Arm aus seiner Hand.
"Draco" schrie ich. "Ich bin keine verdammte Puppe!"
Er wisch einen Schritt zurück und sah mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
"Du kannst mich nicht an einem Tag wollen und am nächsten wieder in den Wind schießen!" sagte ich, jetzt deutlich ruhiger. "Ich würde wirklich, wirklich gerne mehr für dich sein, aber wenn es so wird wie es jetzt ist, dann will ich es nicht. Ich will keine verdammten Spielchen mehr!"
Er sah mich fassungslos an und schüttelte mit dem Kopf. Dann war er es, der sich herum dreht und zum Geländer lief.
"Du denkst also wirklich, dass du mir nichts bedeutest?" fragte er nach ein paar Minuten in denen ich nur da gestanden war.
In seiner Stimme hing eine Menge an Emotionen - Verletzlichkeit, Enttäuschung aber auch Wut.
"Ich bedeute dir also wirklich etwas?" fragte ich vorsichtig.
Ich wollte nicht noch einmal verletzt werden, nicht von ihm.
"D/N! Du bedeutest mir so viel!" er trat näher an mich heran und sah in meine Augen.
"Draco, ich-"
Ich wusste nicht was ich sagen sollte also tat ich einfach das, was ich in diesem Moment für richtig hielt. Das, was mein Herz wollte.
Ich legte meine Arme um seinen Nacken, stellte mich auf die Zehenspitzen und drückte meine Lippen sanft auf die Seinen.
Für einen Moment spürte ich seine Verwunderung, dann erwiderte er meinen Kuss und machte mich damit zu einem der glücklichsten Menschen dieser Welt. Es fühlte sich zum ersten Mal richtig an, obwohl ich wusste wie falsch es eigentlich war.
Noch ein paar Mal mehr trafen unsere Lippen aufeinander, dann ließen ich wieder von ihm ab. Verlegen sah ich zu ihm auf.
Und er? Er grinste, so wie er es immer getan hatte.
Ziemlich zufrieden sah er aus.
"Du kannst jetzt wieder normal atmen." flüsterte er.
Ich schlug gegen seinen Arm und verdrehte die Augen.
"Idiot." nuschelte ich und drehte mich zur Brüstung des Turmes, stützte mich darauf ab.
Unterbewusst rieb ich meine Arme, die recht kalt geworden waren.
Als Draco sich den Pullover über den Kopf riss sah ich ihn erst ziemlich irritiert dabei zu, doch als er ihn mir hinhielt, schlug mein Herz wieder schneller.
"Hier." er hielt ihn mir direkt unter die Nase und alles was ich tun konnte, war ihn perplex anzusehen - zu mehr war ich nicht in der Lage gewesen.
Ich streifte ihn über und sah dann wieder zu Draco auf. Die Hitze stieg mir ins Gesicht und ich war mir recht sicher, dass ich einer Tomate gerade sehr ähnlich sah.
Unangenehm sowas...
"Danke, ähm- echt lieb von dir." stotterte ich vor mich hin.
Er lächelte nur und lehnte sich dann wieder nach vorne.
"Steht dir so wie so besser als mir." murmelte er und ich hätte schwören können, dass ich in diesem Moment nicht hätte glücklicher sein können.
Ich sah ihn noch einen Moment länger an, dann lehnte auch ich mich wieder über das Geländer und sah gerade aus.
"Sag mal, D/N, kann ich dich etwas fragen?" fragte er nach einer Weile.
Sofort schnellte mein Kopf wieder zu ihm.
In seiner Stimme schwebte Unsicherheit, die auch mich verunsicherte. Trotz allem erwiderte ich nichts, sah ihn nur fragend an.
"Ich weiß, dass es wahrscheinlich etwas schnell geht und ich würde es komplett verstehen, wenn du nicht möchtest. Mach dir keine Gedanken um mich-"
"Draco."
"Willst du vielleicht mit mir auf den Schuleröffnungsball gehen?"
Mein Herz machte einen Sprung.
Atmen!
"Wir könnten das als ein Date oder so sehen, wenn du willst."
Während mein Herz tausende Saltos machte und mich fast an den Rand des Wahnsinns trieb begann ich zu nicken - zunehmend schneller.
"Ja." sagte ich leise.
Draco sah furchtbar erleichtert aus.
Er hatte also wirklich damit gerechnet gehabt, dass ich nicht zusagen würde...

Er lächelte mich an, drehte sich dann aber schließlich wieder zum See.
Ich begann fürchterlich zu grinsen und hoffte, dass er mich nicht sehen würde, denn ich sah wahrscheinlich aus wie ein ganz schöner Idiot.
Schließlich sahen wir beide hinaus auf den See, hinter dem gerade die Sonne unterging.
Es sah romantisch aus und ich musste schmunzeln bei dem Gedanken daran, was für ein Klischee das gerade alles war. Doch ich genoss es.
Manchmal ist Klischee eben doch ganz schön.
Als es langsam spät und dunkel wurde, gingen wir zurück ins Schloss.
Draco brachte mich bis zu meinem Zimmer nach oben.
"Sehen wir uns morgen?" fragte er.
Ich nickte, dann schloss ich meine Tür auf und verschwand in meinem Zimmer.
Die ganze Zeit über, grinste ich wie ein Vollidiot und lief strahlend durch den Raum. Gerade war ich einfach nur glücklich und hoffte, dass alles gut werden würde.
Außerdem war ich fürchterlich nervös.
Was würden meine Freunde denken, wenn ich mit ihm dort auftauchen würde?

Draco Malfoy - Dangerous Game|✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt