TRIGGER WARNUNG!
In diesem Kapitel kommen depressive Gedanken und Selbstverletzung vor, wer damit nicht umgehen kann sollte nur bis zum Sternchen lesen. Der darauf folgende Teil, trägst zwar zur Handlung bei, kann aber meines Erachtens auch ohne das weiter Verständnis der Geschichte zu beeinflussen, übersprungen werden.
Ich möchte dieses Thema weder verharmlosen, noch irgendwie falsch in meiner Geschichte darstellen, sollte dies der Fall sein, so ist dies nicht meine Absicht.
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Heute ist mein erster Termin bei einer Psychologin. Laut des Gerichtsbeschlusses muss ich einmal in der Woche zu ihr hin, damit ich durch die Anfangszeit in der neuen Umgebung, von einer Außenstehenden begleitet werde. Vermutlich aber auch, damit sie wissen, dass ich nicht nochmal Unfug anstelle, denn dann kann ich mich der Freiheitsstrafe nicht entziehen.Es war zwanzig vor drei, als die U-Bahn nach 10 Minuten Verspätung endlich in die Station eingefahren ist. An meinem Ziel angekommen, hatte ich noch fünf Minuten Zeit, um, rechtzeitig zur Praxis zu gelangen und eilte deshalb zusammen mit Google durch die Straßen von Berlin, stets darauf bedacht, keinen Passanten anzurempeln, was sich zu dieser Uhrzeit als relativ schwierig herausstellte.
Mit gerade mal zwei Minuten Verspätung und völlig außer Atem, erreichte ich endlich das Backsteinhaus und fuhr mir mit der Hand noch kurz durch die Haare, um meine Frisur noch ein wenig zu retten. Einmal halte ich noch inne, um mich kurz zu beruhigen, dann betätigte ich die Klinge neben mir.
Nach ein paar Sekunden warten, ertönte ein Surren und ich konnte die Tür aufdrücken. Im dritten Stock stand eine Frau mittleren Alters und lächelte mich an. „Bist du Lucas Sommer?" Ich nickte. „Dann komm mal rein", meinte sie und machte eine einladende Geste.
Etwas zögerlich trat ich durch die Tür. Ich weiß noch nicht genau, was ich hiervon halten soll. Welche Fragen wird sie mir wohl stellen? Und über was redet man überhaupt eine dreiviertel Stunde mit einer Person, die man nicht mal kennt?
Die Psychologin führt mich zu einem Zimmer in dem zwei Sessel gegenüber stehen und ein Tisch in der Mitte platziert ist. „Setzt dich doch dorthin", meinte sie und deutete auf den hinteren Sessel, „Möchtest du etwas trinken?" „Ein Wasser bitte", meinte ich zu ihr gewandt und drehte mich dann um, um in Richtung des Sessels zu gehen.
Als ich mich hingesetzt hatte, musterte ich den Raum. Die Wand war in einem warmen Creme Ton gestrichen und an ihr hingen einige Bilder von Landschaften und Tieren. Der Raum war allgemein schlicht gehalten und war relativ klein. Gegenüber der Tür befindet ein großes Fenster und ein Regal, in dem einige Schreibutensilien und ein paar Bälle lagen.
Die Psychologin kam wieder zur Tür herein, stellte zwei Gläser Wasser auf den Tisch und setzte sich in den anderen Sessel. „Ich hab mich noch gar nicht richtig vorgestellt, oder? ", meinte sie und schaute mich lächelnd an. Ich schüttelte nur den Kopf. „Na dann hallo, ich bin Monika, von mir aus kannst du du zu mir sagen. Unsere Treffen sollen ein Ort sein, an dem du über alles reden kannst, wenn du möchtest, und es wird nichts weitergegeben." Ich zuckte mit den Schultern: „Okay."
„Na gut, dann fangen wir mal an, möchtest du über irgendetwas reden? Es muss auch nichts persönliches sein, wenn du dich damit anfangs unwohl fühlen solltest, habe ich vollstes Verständnis.", noch immer lächelte sie mich an. „Ähmm... Also", stotterte ich herum. Ich hatte echt keine Ahnung, was ich ihr erzählen sollte, ich meine, als ob ich ihr freiwillig private Sachen von mir erzählen würde. Auch wenn es ihr Job ist, kenne ich sie ja nicht.
„Ich weiß nicht so recht...", zögernd gucke ich sie an, um nicht unhöflich zu wirken. „Das ist nicht schlimm, dann stelle ich dir jetzt ein paar Fragen und du kannst sie beantworten, natürlich nur wenn du möchtest", meinte sie und ich nickte zustimmend. Irgendwie müssen die nächsten fünfundvierzig Minuten ja rumgehen.
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Auch wenn der Weg nicht immer leicht ist
Dla nastolatkówNachdem der 15 jährige Lucas eine Straftat begangen hat, ändert sich sein Leben komplett. Er muss auf ein Ballettinternat in Berlin, um sich dort ein anderes soziales Umfeld aufzubauen. Weg von seinen Freunden und alles was er kennt. Besonders froh...