Kapitel 40

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Das Gespräch verlief relativ ruhig ab, Jonathans Mutter ließ mich einfach erzählen, oder Jonathan, wenn mir gerade die Kraft dazu fehlte und blieb geduldig sitzen, doch es war ihr anzusehen, dass es ihr nicht leicht viel.

Klar, wer möchte auch schon, dass der eigene Sohn einen Verbrecher datet? Vermutlich keiner, es sei denn, man ist ein Mafia Boss oder sonstiges in die Richtung.

Als wir am Ende der Erzählung ankamen, herrschte Ruhe. Man konnte ihr ansehen, dass sie erstmal verarbeiten musste, was sie gerade gehört hatte, was nur mehr als verständlich ist. In ihrer Position würde ich wahrscheinlich auch erstmal schlucken müssen. In ihrem Haus sitzt zum zweiten Mal jemand, der eine Tankstelle erfolgreich ausgeraubt hat.

Der vermutlich ohne weiteres damit davongekommen wäre, wenn er sich nicht gestellt hätte. Doch hier war der entscheidende Punkt, ich hatte mich gestellt, was vermutlich der einzige Grund war, weswegen ich noch nicht hochkant aus dem Penthouse geflogen bin.

Auch das beim ersten Urlaub mit mir ist nichts passiert, obwohl ich Möglichkeiten gehabt hätte etwas zu klauen. Das sie Geld haben ist mir ganz sicherlich nicht entgangen. Hoffentlich denkt sie nicht, dass ich nur wegen des Geldes mit Jonathan zusammen bin.

Nach mehreren Minuten des Schweigens, wurde ich langsam ungeduldig. Immer wieder warf ich einen Blick zu Jonathan, welcher mich nur ratlos anschaute und knetete mit meiner freien Hand mein Bein, um mich irgendwie zu beschäftigen.

Erst nach circa fünf Minuten, die sich anfühlen wie mehrere Stunden, setzte Jonathans Mutter wieder an zu sprechen. „Du bereust was du getan hast, habe ich das richtig verstanden?", misstrauisch schaute sie mich an.

„Ja", meinte ich nur knapp, nicht sicher, was ich darauf erwidern sollte. „Und du meinst es auch wirklich ernst mit Jonathan?" Wieder bejate ich, woraufhin sich ihre Gesichtszüge ein wenig weicher wurden.

„Dann werde ich dir wohl Glauben schenken, denn anderen Falls dreht mir Nate hier den Kopf um und das möchte ich noch nicht. Also, willkommen in unserem Haus, du kannst mich ruhig Katharina oder Kathi nennen", meinte sie nach einem Seufzen und schenkte mir ein Lächeln.

Erleichtert sah ich sie an. „Danke", antwortete ich und probierte ihr zu verdeutlichen, wie ernst ich diese Worte meinte, dann wandte ich meinen Blick zu Jonathan, welcher fast erleichterter aussah als ich.

Was er wohl getan hätte, wenn das Gespräch anders geendet wäre? Hätte er sich für mich oder für seine Familie entschieden? Ich war mir nicht sicher, ob ich die Antwort zu meinen Fragen erhalten wollte.

Doch zunächst probierte ich mich erstmal auf den positiven Ausgang des Gesprächs zu konzentrieren. Es ist alles gut gegangen und Jonathan ist bei dir. Wie zur Bestätigung drückte eben dieser meine Hand. Lächelnd schaute ich ihn für mehrere Augenblicke an, bis mir einfiel, dass wir nicht allein waren.

Verlegen schaute ich in die Richtung von Jonathans Mutter, Kathi, wobei meine Wangen sich erröteten, doch meine Verlegenheit war gar nicht nötig, denn sie war schon auf den Weg zur Tür und warf uns nur noch ein Lächeln zu, bevor sie durch den Türrahmen verschwand.

Erst als sie einige Sekunden weg war bemerkte ich das leise Lachen von Jonathan von meiner Seite. Gespielt sauer schaute ich ihn an: „Bring mich nicht nochmal in eine derart peinliche Situation und lach mich danach auch noch aus."

Seine Gesichtszüge änderten sich schlagartig zu ernst, jedoch war ihm anzusehen, dass er sein Lachen stark zurückhalten musste. „Wieso denn? Du siehst doch süß aus, wenn du errötest", meinte er, während seine Mundwinkel zuckten.

„Na wenn du das so sagst, Nate", erwiderte ich und grinste ihn an. Ich hatte ihm während des Gesprächs ansehen können, dass er den Spitznamen überhaupt nicht leiden kann, was nur zu einem Vorteil für mich wird, denn nun habe ich etwas, womit ich ihn aufziehen kann, wann immer ich will.

Wie erwartet fiel seine Reaktion auf den Namen nicht sonderlich gut aus und er funkelte ich an: „Verwende nie wieder diesen Spitznamen." „Wieso nicht, Nate", provozierend erwiderte ich seinen Blick. Es machte Spaß mal derjenige zu sein, der ihn triezt und nicht umgekehrt.

Seufzend fuhr er sich durchs Haar und ganz plötzlich wurden seine Gesichtszüge wieder weich und er setzte zu einer Erklärung an: „Weil ich diesen Spitznamen absolut nicht ausstehen kann, da er mich an etwas erinnert, an das ich nicht gerne zurückdenke."

Sofort fühlte ich mich schuldig, ich wollte nicht der Grund sein, weswegen er sich schlecht fühlt. Entschuldigend guckte ich ihn an: „Sorry, das wollte ich wirklich nicht, ich wollte dich nicht provozieren." „Schon gut, dass konntest du ja nicht wirklich wissen. Ist ja nicht so, als hätte ich dich nie provoziert."

Ich zuckte trotz seines Grinsens, ein wenig ratlos mit den Achseln, irgendwie hatte ich es ja schon geahnt und hatte ihn trotzdem mit dem Namen konfrontiert, das war nicht wirklich fair, aber es brachte auch nichts sich den ganzen restlichen Tag darüber den Kopf zu zerbrechen.

Stattdessen schoss mir ein Gedanken durch den Kopf: „Aber irgendeinen Spitznamen brauche ich schon, immerhin bist du seit fast drei Monaten mein Freund und ich habe immer noch keinen keinen für dich. Was hältst du von Jayjay?"

Verschwörerisch grinsend sah er mich an: „Na gut, aber nur wenn ich dich Luki nennen darf." „Was? Ich bin nicht mehr fünf!", entführt mir entsetzt. Das konnte unmöglich sein ernst sein.

„Ich finds süß, also warum nicht?", fragte er und blickte unschuldig drein. Er wird es eh machen, egal ob ich mich dagegen wehre oder nicht. Aber wenn ich jetzt zustimme, dann kann er es nicht mehr wirklich machen, um mich zu ärgern. Ich seufzte: „Na gut, wenn du das unbedingt möchtest, von mir aus." Möglichst gleichgültig schaute ich ihm in die Augen, in welcher sich Überraschung spiegelte, ha damit hatte er wohl nicht gerechnet.

„Ok? Na dann, lass uns zurück in mein Zimmer gehen, es wird langsam ungemütlich hier", meinte er, wobei ihm seine Verblüffung deutlich anzumerken war. Ich nickte und probierte mein innerliches Grinsen nicht nach außen zu zeigen.

Ich schnappte mir seine Hand und zog ihn mit in Richtung seines Zimmers, wo ich hinter uns die Tür schloss und mich aufs Bett fallen ließ. Als auch Jonathan sich neben mich fallen lassen hat, kuschelte ich mich glücklich an seine Seite, heute ist ein guter Tag gewesen.
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Heyy,
Ich melde mich mal wieder von der Autobahn.... XD Ich hoffe es geht euch gut :)

Beim Schreiben geht es wieder besser voran, also gibt es voraussichtlich nächste Woche wieder ein Kapitel :) Ich habe mit Freunden eine Radtour unternommen, das hat mir wohl ganz gut getan, um den Kopf frei zu bekommen :D

Jetzt sind bei mir die Ferien fast wieder rum... I'm sad :( XD, aber eine Sache habe ich noch vor, ich gehe auf ein Konzert :D Ich freu mich schon richtig darauf :) Ist natürlich mit festen Sitzplätzen, Testen ect. Nicht so wie manche andere Konzerte die ich in social media gesehen habe...o.o XD

Bis nächste Woche,
eure Lesekatze :)

Auch wenn der Weg nicht immer leicht istWo Geschichten leben. Entdecke jetzt