Kapitel 28

1.1K 61 14
                                    

Nachdem Flavia es geschafft hat mich in mein Zimmer zu bringen, habe ich noch schnell meine Tür zugeschlossen und mich dann Bettfertig gemacht. Das Kleid habe ich einfach in die nächste Ecke geworfen, da es sowieso vollkommen mit Erde, Wasser und allen möglichen anderen Dingen bedeckt ist. Das wandert morgen sicherlich in den Müll.

Ich hätte nie gedacht, dass dieser Abend so enden würde. Mit vielem habe ich gerechnet, aber nicht mit einem Kampf gegen Jace. Und einer Auseinandersetzung mit Olivia und Ben wäre ich auch lieber noch eine Weile aus dem Weg gegangen. Jetzt werden wir das Gesprächsthema Nummer eins sein.

Andererseits sollte ich mich ja langsam daran gewöhnt haben. Noch immer schauen mich alle an, als wäre ich ein Insekt unter einem Mikroskop. Und der heutige Abend wird den Klatsch und Tratsch sicherlich noch einmal anfachen. Jace hat eine ganz schöne Show abgeliefert und ich habe gegen ihn bestehen können.

Unglaublich müde werfe ich mich einfach auf mein Bett und ziehe nur noch meine dünne Decke über mich. Nach nicht mal einer Minute bin ich dann auch schon eingeschlafen.

Doch ich wache nach viel zu kurzer Zeit von einem lauten Geräusch wieder auf. Vollkommen desorientiert schaue ich aus dem Fenster, wo es noch stockdunkel ist und sehr stark zu regnen scheint. Dann sehe ich es draußen vor meinem Fenster blitzen und kann nicht glauben, dass ich dort auf einmal eine menschliche Gestalt erkennen kann. Sofort bin ich hellwach und springe aus dem Bett. Mit klopfendem Herzen öffne ich vorsichtig das Fenster und kann nun erkennen, wer mir hier mitten in der Nacht einen Besuch abstattet.

„Bist du wahnsinnig? Hast du sie noch alle?", zische ich Jace an, welcher halb tot vor meinem Fenster hängt und so blass aussieht, dass ich die Befürchtung habe, dass er gleich nach unten fällt. Daher warte ich seine Antwort auch gar nicht erst ab, sondern ziehe ihn an seinem T-Shirt zu mir nach drinnen. „Du bist doch lebensmüde! Wir befinden uns hier im zweiten Stock und du kletterst in deinem Zustand einfach an der Regenrinne nach oben!", fauche ich den Elementar an, welcher jedoch erstmal nach Luft schnappt.

Keuchend liegt er bei mir auf dem Bett. Die Anstrengung ist ihm deutlich anzumerken. Dann kommt er jedoch endlich wieder zu Atem und kann mir antworten. „Ich wollte sehen wie es dir geht. Ob ich dich verletzt habe." Verwirrt muss ich blinzeln, denn ich habe noch nie erlebt, dass Jace sich wirklich um jemanden Sorgen macht.

Doch um ihn zu beruhigen, winke ich ab. „Keine Sorge, ich kann schon auf mich aufpassen. Mir geht es gut." „Sehr gut. Dann werde ich jetzt wieder gehen.", höre ich ihn müde murmeln, doch er macht keinerlei Anstalten sich zu bewegen. Und dann fallen mir seine tiefen Atemzüge auf. Ist dieser nervige Typ jetzt tatsächlich auf meinem Bett eingeschlafen? Ist das sein Ernst? Will der mich verarschen? Und das auch noch komplett nass!

Müde beobachte ich einen Moment den schlafenden Jace. Innerlich bin ich hin und her gerissen. Doch ich bin zu müde und erschöpft, um mich noch großartig damit herumzuärgern. Mit einem leisen vor mich hin fluchen, schiebe ich Jace ein Stück zur Seite, damit ich auch noch etwas Platz auf dem Bett habe.

Kurz werfe ich ihm noch einen bösen Blick zu, dann lege ich mich neben ihn. Eine Decke brauche ich nicht, da er eine unglaubliche Hitze ausstrahlt. Immer diese Feuerelementare! Dann fallen mir jedoch langsam die Augen zu. Was für ein Abend.

Am nächsten Morgen wache ich sehr ausgeruht auf. Entspannt strecke ich mich in meinem Bett, wobei das ein oder andere Knacken zu hören ist. Dann schlägt meine Hand jedoch ein das geöffnete Fenster und ich bin auf einmal hellwach. Das war doch etwas!

Verwirrt sehe ich mich um, kann aber keine Spur von Jace entdecken. Noch einmal sehe ich mich genau um, doch offenbar ist er wirklich nicht mehr da. Mit einem Schulterzucken stehe ich auf, schließe das Fenster und gehe anschließend ins Bad. Es wird Zeit in die Mensa zu gehen. Es ist schon ziemlich spät und ich habe sehr viel Hunger.

Bevor ich fertig bin, klopft es jedoch schon an meine Tür und ich kann Flavia rufen hören. Immer noch etwas erschöpft öffne ich die Tür und lächele einer etwas besorgt aussehenden Flavia entgegen. Kurz öffnet sie den Mund, um etwas zu sagen, doch ich schiebe sie einfach den Gang entlang, nachdem ich meine Zimmertür wieder geschlossen habe. Auf irgendwelche Vorwürfe oder anderweitige Gespräche dieser Art habe ich absolut keine Lust.

Ich frage mich jedoch im Stillen, wie Jace es geschafft hat sich in diesem Zustand zu mir zu schleichen und auch wieder zu gehen. Und wieso er das getan hat. Es würde mich wirklich brennend interessieren, doch ich werde ihn sicherlich nicht vor unseren Freunden fragen. Hoffentlich hält Jace auch den Mund und spricht das Ganze nicht an, wenn die anderen dabei sind. 


-----------------------------------------------------------------------------------------------------

Es tut mir Leid, dass dieses Kapitel so spät kommt und auch so kurz geworden ist. Doch irgendwie hat es sich beim Schreiben mit Händen, Füßen und allen seinen Buchstaben gewehrt geschrieben zu werden. 

Ich bemühe mich das nächste Kapitel schneller fertigzustellen und es auch wieder länger zu schreiben. 

Ich hoffe ihr hattet trotzdem etwas Spaß beim Lesen.

Akademie der Elemente - Die Macht der MagieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt