Kapitel 30

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Widerwillig folge ich meinen Freunden in die große Halle. Hier bin ich zuletzt gewesen, als wir herausgefunden haben, über welches Element wir verfügen. Keine gute Erinnerung, da ich an diesem Tag meinen besten Freund verloren habe. Noch immer belastet mich dieser Verlust, auch wenn ich es meistens verdränge. Genauso wie das darauffolgende Gespräch mit meiner Familie. Alles Sachen, an welche ich mich nicht gerne erinnere.

Wahrscheinlich habe ich deshalb ein so schlechtes Gefühl. Aber besonders im Hinblick auf Flavias Interesse an den Kämpfen und dem gesamten Wettkampf breitet sich in mir ein mulmiges Gefühl aus. Ich mache mir Sorgen, dass sie selbst daran teilnehmen will und sich dabei verletzt. Ein weiterer Grund, weshalb ich meinen Freunden folge und mich schließlich eine Stuhlreihe hinter sie fallen lasse.

Es gibt genau zwei Eingänge, an den anderen Seiten sind tribünenartig Stühle aufgereiht. An den Seiten der beiden Gänge sind jeweils zwei Elemente aufgebaut, ähnlich wie es bei den Tests auf die Elemente der Fall gewesen ist. Auf Metallschalen sind hier zumindest die vier Hauptelemente aufgebaut, wie es mir gerade durch den Kopf schießt. Allerdings wird es sicherlich zu schwierig sein alle acht Elemente darzustellen. Zumal mein Element ja auch erst seit einigen Monaten bekannt ist.

In der Mitte ist ein runder, freier Platz von etwa zwanzig Quadratmetern. Hier finden die ersten Vorauswahlkämpfe statt. Jeder kann sich dort hineinstellen und muss dann darauf warten, ob ihn jemand herausfordert. Wenn nicht, kann er den Ring wieder verlassen und wird von den Aufsicht führenden Lehrern aufgeschrieben.

Wir gehören zu den ersten Schülern, die sich hier eingefunden haben. Weshalb wir noch freie Platzwahl haben. Auch der Kampfplatz weist noch keine Spuren auf. Doch kaum haben wir uns in eine der hinteren Reihen gesetzt, betreten Olivia, Adam und Ben die große Halle. Olivia hält gar nicht erst an, um sich umzusehen. Stattdessen läuft sie einfach weiter und stellt sich in die Mitte des Platzes.

Herausfordernd lässt sie nun den Blick schweifen und ergreift dann das Wort. „Traut sich niemand mich herauszufordern?" Wütend beiße ich die Zähne zusammen und balle die Hände zu Fäusten. Am liebsten würde ich sie von ihrem hohen Ross stoßen, doch mir ist bewusst, dass ich dafür meine Kräfte noch nicht gut genug unter Kontrolle habe. Deshalb lehne ich mich einfach in meinem Sitz zurück und beobachte die Show.

Nachdem Olivia hoch erhobenen Hauptes den Kampfplatz verlassen hat, betritt Ben die Arena. Adam bleibt mit verschränkten Armen an die Tribüne gelehnt stehen und sieht sich die Show mit stoischer Miene an. Offenbar wurde er in die zweite Reihe verbannt. Denn wie es scheint, werden Ben und Olivia im weiteren Verlauf der Kämpfe ein Team bilden. Denn daran, dass die beiden in die Endauswahl kommen, zweifel ich kein bisschen. Kein einfacher Elementar kann es mit einem Gegner aufnehmen, der seine drei Elemente beherrscht. Ein Grund, weshalb die Kämpfe in den letzten Jahren immer sehr geprägt von Kämpfern mit drei Elementen waren.

Nachdem Ben und Olivia die Arena wieder verlassen haben, steht Adam noch kurz nachdenklich am Rand, ehe er sich kopfschüttelnd abwendet. Nun bleibt es eine ganze Weile ruhig. Unruhe bricht aus, da im letzten Jahr diverse Kämpfe stattgefunden haben und sich nun niemand zu trauen scheint. Zwei Plätze sind nun schon vergeben, damit bleiben nur noch vier übrig. Und ich habe keine Vorstellung, welches Team es noch mit Olivia und Ben aufnehmen will.

Doch meine Gedanken werden unterbrochen, als ein großer blonder Typ die Arena betritt. Erschrocken hole ich Luft und mein Blick wandert zu Flavia, die sich im gleichen Moment zu mir umgedreht hat. Genau der Typ der Flavia bedroht hat, als er unbedingt gegen Jace kämpfen wollte. Astor Romanov. Feuerelementar in seinem letzten Jahr. Mehr wissen wir nicht und wollten wir auch überhaupt nicht erfahren. Es reicht zu wissen, dass Astor Romanov gefährlich ist.

Schnell richte ich meinen Blick wieder nach vorne, wo Astor lachend auf dem Platz steht und große Töne spuckt. Mit den Zähnen knirschend sehe ich dabei zu und hoffe, dass ihn bald jemand herausfordert. Sonst vertritt er am Ende noch unsere Schule! Solch einen Idioten kann man doch nicht ernst nehmen!

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