Kapitel 35

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Die zwei Tage sind unglaublich schnell vergangen. Viele der hier lebenden Schüler haben uns angesprochen und wollten wissen, welches unsere Elemente sind. Was man eigentlich auch deutlich aus unserem Aussehen schließen könnte. Doch hier gibt es keinen Elementar mit Elektrizität und jemanden wie mich gibt es sowieso nicht. Daher können uns viele wahrscheinlich einfach nicht zuordnen. Doch wir haben es niemandem verraten. Es bleibt unser Geheimnis. Unser Vorteil, bis wir ihn brauchen.

Frau Klein hat uns spezielle Kleidung vorbeigebracht, welche wir angezogen haben. Sie ist komplett in schwarze gehalten und sehr enganliegend. Wobei man sich noch immer wunderbar bewegen kann. Meine Haare habe ich zu einem Zopf geflochten, damit sie mir nicht im Weg hängen. Gemeinsam mit Jace laufe ich nun zum Kampfplatz. Von weitem kann ich bereits die Stimmen hören. Es herrscht einiger Tumult, was mich noch nervöser werden lässt als ich bereits bin. Ich versuche mich zu beruhigen, doch es hilft leider nicht. Je näher wir kommen, desto zittriger werde ich.

Dann kommen wir bei Frau Klein an, welche kurz vor dem Kampfplatz bereits auf uns wartet. Sie mustert uns bei unserem Eintreffen und lächelt stolz. „Ihr schafft das. Ich glaube an euch. Die Aufregung ist normal. Aber sie wird verschwinden, sobald ihr in der Arena seid. Konzentriert euch auf eure Gegner und nicht auf die Schüler auf der Tribüne." Kaum hat Frau Klein zu Ende gesprochen, müssen wir auch schon weiter. Wir werden von einem Lehrer heran gewunken, welcher uns bereits gestern vorgestellt worden ist. Den Ablauf haben wir gestern schon einmal geprobt, damit wir wissen, wo wir hinmüssen. Doch nun fühlt es sich anders an. Es ist alles so merkwürdig.

Ich vergesse meine Gedanken jedoch schnell, als ich auf dem Kampfplatz stehe. Direktorin Frau Gerhardt steht in der Mitte und auf der anderen Seite befinden sich Pascal und Rene in den gleichen Anzügen wie wir. Nur in blau. Die Schüler auf den Tribünen klatschen, pfeifen und rufen irgendwelche Dinge, die ich nicht verstehen kann. Zum Glück. Ich will wahrscheinlich gar nicht wissen, was sie hier rumbrüllen. Angespannt schaue ich zu Jace, welcher mir ein verschmitztes Lächeln schenkt. „Hast du jetzt Angst?" Wütend funkele ich diesen unverschämten Typen neben mir an. „Wohl kaum."

Unsere Unterhaltung wird unterbrochen, als Frau Gerhardt eine Hand in die Luft hält und augenblicklich Ruhe einkehrt. „Endlich ist es so weit. Der Tag, auf den viele von euch schon so lange gewartet haben! Pascal und Rene beweisen sich heute im Kampf gegen Kayla und Jace. Lassen wir sie nicht länger warten! Die Kämpfe können beginnen!"

Schnell verlässt die Direktorin den Platz und ohrenbetäubender Jubel beginnt. Frau Klein hatte recht. Nun bin ich nicht mehr aufgeregt, sondern konzentriert. Jace und ich nicken uns noch einmal zu, dann geht es auch schon los. Pascal beginnt direkt damit Pflanzen aus dem Boden wachsen zu lassen. Ich habe mir nicht vorstellen können, wie ein Pflanzenelementar in der Lage sein wird in den Kämpfen zu bestehen, doch nun habe ich ein sehr deutliches Bild vor mir. Die grüne Pflanze wird immer größer und bildet Dornen mit Widerhaken. Davon erwischt zu werden muss unglaublich schmerzhaft sein. Wahrscheinlich ist man dann für den Rest der Kämpfe außer Gefecht gesetzt.

Rene lässt sich in der Zwischenzeit in die Luft heben. Er beobachtet uns genau und scheint Pascal durchzugeben, wo wir uns auf dem Platz genau befinden. Durch sein Pflanzenungetüm kann Pascal uns nämlich eher schlecht sehen. Auch keine schlechte Strategie. Doch ich kann sie nicht lange würdigen, da bereits einige der Pflanzenteile auf dem Weg zu uns sind.

Ich nutze die Technik, die ich von Frau Klein gelernt habe und lasse mehrere kleine Wasserkugeln in einer unglaublichen Geschwindigkeit rotieren. Diese lasse ich als eine Art Wand vor uns entstehen. Die Pflanze wird direkt in mehrere kleine Teile zerschnitten, wenn sie versucht dort hindurch zu gelangen. Auch Jace geht nun in den Angriff über und bewirft Rene mit Feuerbällen. Welcher jedoch sehr leicht ausweichen kann. Eine Pattsituation entsteht.

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