Kapitel 45

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Die Wasserwand umschlingt mich und ich kann nichts dagegen tun. Amelia ist einfach zu geübt in diesem Element, als das ich hier gegen sie bestehen könnte. Das sieht gar nicht gut aus! Ich hoffe für Jace läuft es besser. Timothy's lautes Lachen, welches ich dumpf durch die Wassermassen hören kann, spricht jedoch dagegen.

Leider kann ich Jace gerade nicht helfen, da ich eigene Probleme habe. Amelia zögert nämlich keinen Moment mehr und greift mich an. Innerhalb des Wassers verfestigen sich Wasserschlingen, was ich niemals für möglich gehalten habe. Sie wickeln sich um meine Arme und Beine, einfach um meinen kompletten Körper. Bis sie sich um meinen Hals schlingen.

Es ist sehr schmerzhaft, doch so sehr ich mich auch wehre, ich kann mich nicht befreien. Und Amelias Grinsen zeigt mir auch, dass sie meine Situation sehr genießt. Langsam kommt sie auch näher und bildet eine Wasserkugel um uns herum, anstatt des schlauchförmigen Gebildes, welches sie benötigt hat, um aus der Entfernung anzugreifen und mich hier einzuschließen. Amelia scheint sich ihrer Sache sehr sicher zu sein, wenn sie sich so nah an mich heranwagt.

Noch immer versuche ich mich nach besten Kräften zu wehren, doch es bringt einfach nichts. Mein einziges Glück ist, dass ich unter Wasser keine Luft zum Atmen brauche. Doch so wie es aussieht hat auch Amelia keinerlei Probleme damit länger unter Wasser zu bleiben. Zu meinem Pech. Ich sollte mir wirklich langsam mal etwas überlegen. Aber leider machen mir die immer stärkeren Schmerz zu schaffen. Amelia drückt mit ihren Wasserschlingen langsam immer stärker zu und beobachtet dabei jede einzelne meiner Regungen. Und je stärker ich mich wehre, desto fester wird es. Besonders der Druck um meinen Hals nimmt immer weiter zu. Und auch der Versuch die Fesseln mit Hilfe meiner Hände zu lockern bringt nichts. Ich kann einfach das Wasser nicht richtig greifen.

Verdrossen lasse ich die Hände fallen. Ich habe einfach keine Chance gegen eine Elementare, die ein Element so viel besser beherrscht als ich. Aus den Augenwinkeln heraus sehe ich, wie eine Flamme aufblitzt und gegen das Wasser prallt. Doch es gibt nur etwas verdampfendes Wasser, welches keine Hilfe für mich bietet. Es bedeutet allerdings, dass Jace noch immer gegen Timothy kämpft und währenddessen die Zeit findet, um Amelia zu attackieren. Wie kann ich da einfach aufgeben wollen? Gar nicht!

Fieberhaft denke ich nach, während die Wasserfesseln immer enger werden und ich die Freude in Amelias Augen erkennen kann. Das würde ihr so passen! Mit zusammengebissenen Zähnen versuche ich mich wenigstens etwas zu konzentrieren und beginne damit die äußere Schale der Wasserkugel, in welcher wir uns befinden, langsam einzufrieren. Wenn ich Amelia dazu zwinge diesen Angriff aufzugeben und einen neuen zu starten werde ich verlieren. Ein zweites Mal werde ich nicht in der Lage sein das Ganze durchzustehen.

Als ich es endlich geschafft habe etwa zehn Zentimeter Eis um uns herum zu bilde bemerkt Amelia schließlich, dass etwas komisch ist. Doch da ist es zu spät. Sichtlich irritiert tastet sie die Wände ab, kann jedoch nicht durchbrechen. Das wird sie auch nicht schaffen, solange ich bei Bewusstsein bin. Und als ihr das klar wird, mustert sie mich aus zusammengekniffenen Augen. In ihrer Panik hat sie die Fesseln etwas gelockert, weshalb ich endlich wieder einen halbwegs klaren Gedanken fassen kann.

Was mir jedoch nicht viel bringt. Denn mir bleibt keine Zeit mehr mir etwas wirklich Gutes zu überlegen. Stattdessen greife ich zum letzten Strohhalm, welcher mir noch zur Verfügung steht. Ich beginne damit die komplette Wasserkugel einzufrieren. Ich habe noch nie getestet was passiert, wenn ich mich selbst in Eis einschließe. Bekomme ich Luft? Werde ich erstarren? Oder kann ich dann noch immer mein Element beherrschen? Ich werde das wohl herausfinden müssen. Denn Amelia sieht nicht so aus, als würde sie warten, bis ich sie langsam eingefroren habe.

Ihre Wassertentakel schießen wieder auf mich zu und scheinen dieses Mal sogar spitz zu sein. Als wöllte sie mich damit durchbohren. Doch das teste ich gar nicht erst aus. Ich lasse einfach alles um mich herum einfrieren. Mich, Amelia und jeden Tropfen Wasser, der sich in meiner Umgebung befindet.

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