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Nach dem ich ein Pärchen Fotografiert habe und sie das Studio verlassen habe, setze ich mich wieder an meinem Schreibtisch und fange direkt an die Bilder zu bearbeiten. Ich besitze eine Instagram Seite und auch auf Twitter bin ich sehr aktiv meine Fotos am präsentieren. Natürlich frage ich die Leute immer wieder ob ich das auch machen darf. Darunter schreibe ich immer einen kleinen Text über die Person die auf den Bildern zusehen sind, auch von Tieren. Ich möchte das die Welt darauf aufmerksam wird und ich mehr private Termine wahrnehmen kann. So baut man sich auf, denke ich zumindest weil es bis jetzt nicht viel gebracht hat. Ich habe in der Woche höchstens 5 Private Termine, früher hatte ich meinen eigenen Raum im Keller, da war ich noch mit Jack zusammen. Dort konnte ich super schöne Bilder machen. Bei meinem Bruder darf ich das leider nicht, aber er sagte mir wenn es einen Kunden geben sollte der in der Nähe von San Francisco lebt, dann fragt er ihn ob ich vorher und nachher Bilder machen darf, sowie sie beim Training mal Fotografieren dürfte. Dies wäre nicht nur gut für mich sondern auch für Jeremy und seine Kunden haben davon natürlich auch etwas.

Meine Gedanken schweifen zu Jack, was er wohl gerade macht, er hat schon seit einer Stunde Feierabend, die Gefühle sind in den ganzen Monaten die wir noch zusammen waren enorm verschwunden. Aber ganz wird er nie aus meinem Kopf sein, ich denke viel über ihn nach, dachte ich sei so stark das ich ihn gar nicht brauchen würde. Doch ich würde ihm so einiges erzählen wollen. Zum Beispiel das mit Kim und Elias, oder das ich vor ein paar Monaten in New York war, zum ersten Mal außerhalb von San Francisco. Die meisten Bilder entstehen am Marshall's Beach von da aus hat man direkt die Golden Gate Bridge im Hintergrund die Leute lieben es. Von März bis Mai herrscht dort teils ein dichter Nebel und es sieht fantastisch aus.

Nachdem ich die Bilder zum Teil schon bearbeitet habe und einige aussortiert habe mache ich für heute Feierabend. Ich packe alles zusammen und mache mich auf den Weg nach draußen.
Ich bin froh nicht mit dem Auto fahren zu müssen mein Büro ist nur 15 Minuten Fußweg entfernt, obwohl es die ganzen Hügel hier nicht einfach machen. Doch irgendwie muss man sich ja fit halten. Es geht auf und ab. Ich frage mich heute noch wie Kim hier joggen gehen konnte. Jetzt würde sie ohne einen Krückstock bestimmt keine zwei Meter nach oben schaffen.

An dem Apartment von meinem Bruder hole ich erst mal tief Luft. Das war echt anstrengender als normalerweise.
„Stacy!" ruft mich eine all zu bekannte Stimme, ich drehe mich um sehe Jack von der anderen Straßen Seite auf mich zu kommen.

„Jack? Was tust du hier?" frage ich ihn, es ist merkwürdig, da ich ihn schon lange nicht mehr gesehen habe.
„Ich war in der Nähe und habe dich gesehen" wir wissen beide das dies gelogen ist. Er sieht gut aus, etwas verändert. Seine Haare sind jetzt etwas länger geworden nicht all zu lang aber so das seine Haarspitzen ihm die Stirn kitzeln können.
„Wohnst du noch bei deinem Bruder?" seltsam das er mich sowas fragt, oh Gott was ist wenn er auch eine Einladung bekommen hat. Was tue ich jetzt nur?
„Ähm.. Nein, ich wollte nur noch ein paar Sachen abholen" Lüge ich, und fühle mich schlecht.
„Okay.. also um ehrlich zu sein, ich hatte eine Einladung erhalten und wollte nur von dir selber hören ob du mich wirklich dabei haben möchtest" hab ich es mir doch gedacht. Nein ich möchte ihn nicht da haben. Ich fange an mich wirklich zu fragen woher seine Mum meine ganzen Kontakte her hat.

„Ich schätze das liegt an dir" sage ich einfach weil ich kein wirkliches Nein oder Ja raus bekommen könnte.
„Gut, wäre es in Ordnung wenn ich eine Begleitung mitbringe? Also sie heißt Emely wir lernen uns gerade kennen" okay..
„Ähm ich glaube dann solltest du nicht kommen, ich meine das ist kein so guter Eindruck sie zur Feier also zur Verlobungsfeier der Ex Freundin mit zu nehmen" wie schwer war es jetzt bitte diesen Satz flüssig auszusprechen.

„Oh ja klar, vielleicht hast du recht, aber wir kennen uns schon Ewigkeiten, wir könnten doch Freunde sein, ich würde dich und deinen Verlobten gern mal zum Essen einladen mit Emely" ich drücke die Zunge gegen meine Wange. Das hat er mich doch jetzt nicht wirklich gefragt.

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