Mein neues Ich

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Die Fahrt zu Logan war unerträglich lang, er klang so verzweifelt am Telefon als sei irgendwas schreckliches passiert. Seine Mum hat mir andauert erklären müssen wieso sie es einfach nicht leiden kann wenn man den Geschirrspüler unordentlich einräumt, jedes Mal habe ich es nicht verstanden und weiß es jetzt immer noch nicht. Was mir im Grunde genommen total egal ist, jeder hat seine eigene Ordnung, und verdammt es ist ein Geschirrspüler, kein Schaufenster.

Sie wollte zuerst noch mit hoch kommen, um ihren Sohn zu begrüßen, wenn auch etwas abweisend bat ich sie es nicht zu tun weil es ihm wohl nicht so gut geht. Mit Glück verstand sie es und fragte auch nicht lange weiter. Mit einem Versprechen mich bei ihr zu melden, ob alles in Ordnung sei verabschiede ich mich von ihr. Die Taschen von meinem Erfolgreichen Tag, laden missachtend auf den Boden neben der Garderobe.
„Logan?" rufe ich laut „ich bin da" mit eiligen Schritten komme ich ins Wohnzimmer wo ich Logan dabei erwische wie er mit hängenden Schultern und den Kopf in beide Hände vergraben hat auf der Couch sitzt. Er sieht so niedergeschlagen aus. Als er mich bemerkt schießt sein Kopf nach oben und steht auf der Stelle auf.
„Du bist schon da?" fragt er, worauf ich nicke. Es ging ihm anscheinend schneller als er es erhofft hatte.
„Was ist passiert?" frage ich ihn und trete näher an ihn heran. Sein Gesicht ist blass und träge. Er hebt seine Hand langsam zu meiner Wange, mit dem Handrücken streift er sanft darüber und beobachtet jede Bewegung „Logan.. ist alles in Ordnung? Rede mit mir" fordere ich ihn auf.
„Ich liebe dich.." flüstert er „ich liebe dich so sehr" er hatte es mir schon öfter gesagt, nie zu einem guten Zeitpunkt, und nie hatte ich die Chance richtig darauf reagieren zu können, weshalb es jetzt nur um so schöner klingt „verdammt Stacy.. Ich liebe dich" es klingt so traurig.
„Ich liebe dich auch Logan" er mustert mein Gesicht, seine Lippen Zucken minimal als er die Worte in sich aufnimmt. Kurz danach zieht er mich zu sich und küsst mich. Wieso fühlt es sich so an als wäre dies eine Verabschiedung? Wieso fühlt es sich so an als würde er gleich von mir gezogen werden? Seine Lippen löst er wieder von meinen, Stirn an Stirn halten wir zusammen inne.
„Ich hab dich so vermisst" jetzt schaffe ich es nicht anders als ein Lächeln über die Lippen zu bekommen, in zwei Tagen werden wir nach Colorado fliegen. Gemeinsam. Gemeinsam als paar werden wir auf einer Hochzeit erscheinen, wie also konnte ich nur denken das dies hier eine Verabschiedung werden würde.
„Ich war gerade mal 5 Stunden weg, wenn ich arbeiten muss bin ich sogar noch länger unterwegs" damit versuche ich die Stimmung etwas aufzuheitern.
„Ja aber heute war es schlimm" er nimmt mich in seinen Arm und macht nicht den Anschein als ob er mich jemals wieder los lassen wollen würde. Mein Blick fällt auf den Tisch, wo eine Wein Flasche geöffnet wurde auch fällt mir auf das zwei Gläser auf dem Tisch stehen. Wohl kaum würde Logan aus zwei Gläsern trinken wollen und er würde so auch nie auf mich warten. Das bedeutet hier war jemand. Beim genaueren Hinschauen erkenne ich an einem der beiden Gläser eine Hauchzarte Spur eines dunkel rotem Lippenstifts. Ja.. sogar das Lippenmuster ist eindeutig zu erkennen.
„Du.." fange ich an, unsicher wie ich darauf reagieren soll „ich meine wer.. wer war hier?" frage ich nach und deute auf das Glas während ich mich von ihm löse. Er starrt nur darauf, macht den Mund aber nicht auf.
„Logan.." fahre ich weiter mit zittriger Stimme fort „wer war hier?" erst jetzt fällt mir auf das dieses Glas gar nicht geleert wurde, das ist doch total untypisch für einen Besuch.. es sei den ich bin die einzige die es unhöflich finden würde einfach so wieder zu verschwinden.

„Holly.. sie.. wollte mit dir reden" wieso ist er so nervös? Galle steigt mir in den Hals, sein Verhalten ist so merkwürdig und ich kann mir nichts anderes vorstellen als das Holly etwas damit zu tun haben könnte.
„Was wollte sie?"
„Sie braucht neue Bilder, sie meinte das sie dich nicht erreicht bekommt deswegen war sie hier" er kann mir nicht mal mehr in die Augen schauen, mein Magen zieht sich zusammen.. Holly die Frau mit der er nur Kontakt hatte wenn es um Sex ging..
„Und wieso.. wieso.." ich bekomme es nicht auf die Reihe einen vernünftigen Satz zu formulieren, ein Kloß hat sich in meinem Hals gebildet den ich nur mit schwerer Mühe runter geschluckt bekomme „wieso.. ist sie jetzt nicht mehr da?" Bilder von ihm und Holly schießen mir in den Kopf.
„Ich habe sie gebeten zu gehen"
„Wieso?"
„Naja.. weil.. es hat sich nicht richtig angefühlt mit ihr alleine zu sein.. ohne dich.. ich meine ich wollte einfach nicht das du es missverstehen würdest wenn sie noch da wäre" für wie dumm hält der Kerl mich eigentlich?
„Wenn sie wegen mir hier ist? Und auf mich wartet?" muss ich nochmal nach fragen weil es so absurd klingt „das ist dann also kein Missverständnis.. noch keine geleerten Gläser vorzufinden, dein Verhalten mir gegenüber.. und dann auch noch diese Ausrede das es sich nicht richtig angefühlt hat mit ihr alleine zu sein.. obwohl sie auf mich gewartet hat?" mein Ton steigert sich von Wort zu Wort. Er zuckt mit den Schultern und kaut sich gleichzeitig auf der unteren Lippe herum.
„Ich frage nochmal.. warum hast du sie weg geschickt? Oder warum war sie wirklich hier?" meine Brust hebt sich enorm schnell, alles mögliche geht mir durch den Kopf, und am schlimmsten ist es das ich das Bild von den beiden.. Nackt auf einander sehe. Da ich Holly so fotografiert habe kann ich das Bild in mir auch noch sehr deutlich sehen.