𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝟐, 𝐚 𝐧𝐞𝐰 𝐦𝐞𝐬𝐬𝐚𝐠𝐞

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𖧷

𝐬𝐮𝐦𝐦𝐞𝐫 𝐨𝐟 𝟏𝟗𝟕𝟎

𖧷

Es war ein regnerischer Tag, als Bellatrix von ihrer Aurorenausbildung nach Hause kam, die dunkle Kapuze über den Kopf gezogen.

„Ich habe wunderbare Neuigkeiten!", verkündete sie. „Sensationelle Neuigkeiten!"

„Geht es um deinen Beruf? Hast du die Stelle?", fragte Andromeda gespannt, während sie Bellatrix in der schwach beleuchteten Eingangshalle entgegenkam.

Bellatrix antwortete erst, als sie die Kapuze vollständig von ihrem Kopf gezogen hatte und somit ihre tintenschwarze Lockenpracht zum Vorschein brachte. In ihrem kantigen Gesicht tanzten die Schatten der Kronleuchter und an ihren vollen Wimpern hingen vereinzelte Regentropfen.

„Viel besser", sagte sie.

Verwundert runzelte Andromeda die Stirn. Es war schwer, etwas Besseres zu finden als Bellas Ausbildung zur Aurorin. Sie war dermaßen begabt, dass sie es in einem Duell mit mehreren Leuten gleichzeitig aufnehmen konnte. Zum Glück prahlte sie nicht oft mit ihren tollen Berufsaussichten, denn genau wie die ganze Familie Black verabscheute sie das Ministerium insgeheim.

„Hast du schon mal den Namen Lord Voldemort gehört?", fragte Bellatrix, während sie per Zauberstab ihren Mantel zur Garderobe hinüber schweifen ließ.

„Da klingelt nichts bei mir", sagte Andromeda ratlos.

„Hätte mich auch gewundert", meinte Bellatrix. „Er lebt noch im Geheimen."

„Was macht er denn, dieser Lord Voldemort?" Sofort spürte Andromeda, wie sie neugierig wurde, ob sie wollte oder nicht. Der Name klang geheimnisvoll, irgendwie böse.

„Er hat vor, die Zaubererschaft ein wenig umzukrempeln", erklärte Bellatrix. „Und das tut er, indem er Abschaum beseitigt – du weißt schon, Muggelstämmige und so. Nott arbeitet auch im Ministerium und hat von ihm erzählt. Er soll ein ganz begabter und zielstrebiger Mann sein, der sich ins Ziel gesetzt hat, die Dominanz des reinen Blutes ein für allemal klar zu stellen."

Andromeda schwieg.

„Was ist?", fragte Bellatrix mit kieksig hoher Stimme. „Bist du nicht auch angetan? Überleg doch nur – eine Welt ohne Muggelstämmige! Wie viel Frieden es dann in Hogwarts geben würde ..."

„Ich nehme mal an, dein süßer Lord Voldemort möchte seine Ziele mit Mord und Totschlag erreichen?", fragte Andromeda trocken.

„Mit was denn sonst?", entgegnete Bellatrix. „Das ist die einzige, effektive Weisen, dieses Muggelblut aus unseren Ahnenreihen raus zu halten."

„Und er hat dich gefragt, ob du mitmachen willst?"

„Genau so ist es", sagte Bellatrix mit glitzernder Sehnsucht in den Augen. „Er hat mein Talent entdeckt. Er sagte, ich wäre eine gute Gefährtin –"

Gefährtin? Heißt das, ihr wollt heiraten?"

„Nein!" Entsetzt schaute Bellatrix Andromeda an. „Natürlich nicht! Eher würde ich in Zukunft zu seinen Gefolgsleuten, den sogenannten Todessern, zählen."

„Du nimmst dir viel zu viel vor, Bella", sagte die junge Black. „Mum und Dad werden es dir nie im Leben erlauben. Sie wollen doch, dass du erst heiratest."

Bellatrix zischte gleichgültig. „Wen interessiert schon eine Hochzeit? Das hier ist die Chance meines Lebens! Du musst das verstehen, Dromeda!"

Als Andromeda nichts erwiderte, starrte Bellatrix sie mit riesigen Augen an. „Du verstehst es doch, oder?", flüsterte sie leicht hysterisch, die kirschrot geschminkten Lippen geöffnet.

„Ich denke drüber nach", wich Andromeda aus. „Erzähl es erstmal Mum und Dad."

„Na schön", flüsterte Bellatrix. Dann giggelte sie. „Ich werde sie überzeugen. Ich werde euch alle überzeugen!" Mit diesen Worten drehte sie sich um, sodass ihre langen, dunklen Haare durch die Luft peitschten und eilte lachend die Treppe hoch, bis sie in ihrem Zimmer verschwand.

Andromeda seufzte. Na das würde ja was werden.

𝐬𝐢𝐬𝐭𝐞𝐫𝐬 𝐨𝐟 𝐡𝐨𝐮𝐬𝐞 𝐛𝐥𝐚𝐜𝐤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt