𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝟑𝟐, 𝐨𝐫𝐚𝐧𝐠𝐞 𝐣𝐮𝐢𝐜𝐞

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Es war stockdüster, als Andromeda und Ted nachts im Innenhof umher schlenderten. Der See, den man zwischen den Säulen erkennen konnte, lag matt im schwachen Mondlicht. Rauchige Wolken hatten sich über den Himmel gezogen.

Leise redend liefen sie über die Kopfsteinpflaster, und es kam Andromeda vor, als wären sie die einzigen Menschen in diesem Schloss, das von der Stille umfasst war.

Kühler Wind ließ ein paar Haarsträhnen von Andromeda in der Nachtluft wehen und Ted schob sie ihr grinsend wieder hinter das Ohr.

„Ich muss doch dein Gesicht sehen", sagte er.

Sie verdrehte die Augen.

„Okay, wenn du solche Grimassen machst, dann nicht mehr."

„Im Gegensatz zu deinen sind meine noch ziemlich harmlos", meinte Andromeda.

„Was soll das denn heißen?", fragte Ted empört, bestätigte Andromedas Aussage allerdings, indem er albern schielte, sodass sein Gesicht unheimlich zusammengezogen wirkte.

„Oh nein, Ted, nicht doch", sagte Andromeda und gab ihm einen Klaps, in der Hoffnung, seine Pupillen würden so wieder an die richtige Stelle wandern. „Sonst bleiben sie womöglich für immer so."

„Hast du etwa Angst?", fragte Ted amüsiert und schnitt noch eine Grimasse, ohne mit dem Schielen aufzuhören.

„Jaah, Ted, ich habe Angst", sagte Andromeda schnippisch. „Hör bitte auf damit. Das wäre echt unnötig, wenn du dein ganzes restliches Leben mit schielenden Augen verbringen müsstest, nur weil du deine Freundin damit ärgern wolltest."

„Wenn du das sagst", meinte Ted und ließ das Schielen zu Andromedas Erleichterung sein. Dann schaute er sie schüchtern von der Seite an. „Du bist meine Freundin? Heißt das, wir gehen zusammen?"

„Tun wir das nicht schon lange?", fragte Andromeda und lächelte, so glücklich fühlte sie sich. Dann durchlief ein eiskalter Schauer ihren Körper. Sie hatte den Wind unterschätzt, denn er kam direkt von den schroffen Bergen aus, an dessen Wipfeln noch Schnee lag.

„Dir ist kalt", stellte Ted fest. „Ihr Blacks kriegt es echt nicht hin, euch wettergerecht zu kleiden."

Andromeda war kurz davor, ihm schnippisch zu entgegnen, doch sie kam nicht dazu, denn schon hatte Ted seinen Mantel ausgezogen, sodass seine muskulösen Arme zum Vorschein kamen und legte ihn vorsichtig um Andromeda, schob die langen Haare zur Seite.

„Besser?", fragte er grinsend und hatte immer noch einen Arm um ihre Hüfte geschlungen.

Andromeda brachte kein Wort heraus. Wie hatte sie einen so süßen Menschen wie Ted nur verdient? Sie schaute in die geliebten Augen, die in der Dunkelheit mitternachtsblau wirkten. Ein paar blonde Strähnen wurden vom Wind in seine Stirn geweht, doch Ted machte sich nicht die Mühe, sie zur Seite zu schieben. Er hielt Andromeda immer noch in seinen Armen, anscheinend unfähig, sie loszulassen.

Irgendwie schaffte sie es, ihre Stimmbänder anzuspannen und „Danke" zu hauchen. Dann legte sie ihre Lippen auf seine, schmeckte den süßlichen Geschmack von dem Orangensaft, den er beim Abendessen getrunken hatte. Er zog sie unwillkürlich näher heran, sodass sie fast keine Luft mehr bekam, Andromedas Hände fuhren durch seine blonden Haare, über seinen Nacken ...

All die Kälte war aus ihrem Inneren gewichen, denn Ted kriegte es mit seinen Berührungen immer wieder hin, dass ihr ganzer Körper glühte ... der Wind um sie herum wurde stärker und ließ ihre Umhänge wehen, doch Andromeda merkte nichts davon, sie spürte nur Teds warmen Körper und seine Lippen ...

Es kam ihr vor, als wären sie gefangen in ihrer eigenen Welt, wo es nur die beiden gab, niemand anderes. Niemand konnte sie unsanft auseinander ziehen oder ihr Vorwürfe machen, dass sie da gerade mit einem muggelstämmigen Hufflepuff knutschte. Hier gab es nur Ted und sie, wie sie eng umschlungen in der Dunkelheit standen.

Ganz langsam lösten sie ihre Lippen voneinander, hielten sich allerdings immer noch in den Armen.

Teds Wangen waren leicht gerötet, was bestimmt nicht an der Kälte lag. „Wenn wir nun zusammen gehen, Dromeda, dann musst du unbedingt meine Eltern kennenlernen", sagte er. „Sie warten schon meine ganze Hogwartszeit darauf, dass ich eine hübsche Zaubererin mit nach Hause bringe."

„Ach", sagte Andromeda grinsend. „Na dann bin ich ja perfekt dafür geeignet."

𝐬𝐢𝐬𝐭𝐞𝐫𝐬 𝐨𝐟 𝐡𝐨𝐮𝐬𝐞 𝐛𝐥𝐚𝐜𝐤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt