Das Nachsitzen fand an diesem Tag nicht in einem Lehrerbüro statt, sondern im Klassenzimmer für Verwandlung. Durch Kirchenfenster drang helles Licht in den Raum und ließ den groben Stein der Wände freundlich wirken, dunkel polierte Tische standen ordentlich hintereinander gereiht auf dem eiskalten Boden.
Es war die reinste Schande für Andromeda, sonntags in einem dämlichen Klassenzimmer zu hocken. Und sie war sich sicher, dass McGonagall bewusst diesen Raum ausgesucht hatte – um sie wissen zu lassen, dass andere Schüler gerade das letzte Sonnenlicht des Sommers genossen oder sich mit Zonkos Scherzartikeln amüsierten.
McGonagall stolzierte voran und blieb vor den beiden Schiefertafeln stehen, auf denen komplizierte Verwandlungsformeln aufgelistet waren. „Bringen wir diese Ansage so schnell wie möglich hinter uns", sagte sie. „Ich möchte, dass Sie die Käfige sortieren und ausmisten. Ordentlich. Sie sehen sie ja", McGonagall zeigte mit ihrem Zeigefinger auf die Gitterkäfige, die die rauen Wände des Klassenzimmers säumten, „und ich erwarte von zwei begabten Siebtklässlern wie Ihnen, dass das hervorragend klappt. Und Black, geben Sie Tonks bitte seinen Zauberstab zurück."
Wie ferngesteuert reichte Andromeda Tonks seinen Zauberstab. Ganz kurz zuckten seine Mundwinkel nach oben. Er amüsierte sich bestimmt prächtig darüber, wie verkniffen Andromeda war und wusste ganz genau, dass sie ihm am liebsten noch den einen oder anderen Fluch aufgehalst hätte.
„Wenn Sie die Käfige genauer unter die Lupe nehmen, dann werden Sie viel Dreck und Unordentlichkeiten erkennen und diese beseitigen. Haben Sie das verstanden?" Die alte Hexe schaute forschend unter ihren eckigen Brillengläsern hervor, mit einem Eisblick, der selbst die arrogantesten Zauberer zu Gnomgröße schrumpfen ließ.
Andromeda konnte gar nicht anders als zu Nicken. Tonks tat es ihr gleich.
„Fein", sagte Professor McGonagall. „Ich werde Ihnen nicht bei der Arbeit zusehen, es gibt bessere Sachen zu tun. Aber vergessen Sie nicht: solange Sie noch keine siebzehn Jahre auf dem Buckel haben, ist es Ihnen untersagt, sich untereinander zu duellieren. Und wenn Sie jetzt denken, Sie können eine Aufräumparty veranstalten, dann liegen Sie ebenfalls falsch. Meinetwegen dürfen Sie eure Zauberstäbe zum Aufräumen benutzen, aber kommt ja nicht auf die Idee, euch gegenseitig zu verhexen. Ich überwache Sie."
Mit diesen Worten stolzierte Minerva McGonagall zügig aus dem Raum, sodass ihr flaschengrüner Umhang wehte. Die Tür fiel krachend ins Schloss und nun waren Andromeda und Ted alleine in diesem verlassenen Klassenzimmer.
Die junge Black drehte sich sofort um und machte sich daran, die Käfige zu untersuchen.
Mit zusammengekniffenen Augenbrauen steckte Tonks die Nase fast zwischen die silbernen Gitterstäbe. Und natürlich kriegte er es nicht hin, auf einen weiteren Kommentar zu verzichten. „Vögel kacken echt viel", stellte er fest. „Warum lernen wir nicht, Würmer oder so zu verwandeln? Bei denen gibt es wenigstens nicht so viele Körperausscheidungen."
„Glaubst du?", fragte Andromeda. „Da würde ich mir ja nicht so sicher sein. Außerdem sind Würmer richtig wabbelig und ekelhaft."
„Dann weiß ich ja, was ich dir das nächste Mal in die Kapuze tun kann", sagte Tonks mit einem schiefen Lächeln.
„Das meinst du hoffentlich nicht ernst", brummte Andromeda.
„Man weiß bei mir nie, was ich ernst meine und was nicht."
„Und ich dachte, ich wäre unberechenbar mit meinen ganzen Ablenkungen und so."
„Bist du ja auch", meinte Tonks. „Nur, dass deine Ablenkungen anscheinend effektiver sind, schließlich habe ich mir den Arm dabei gebrochen."
![](https://img.wattpad.com/cover/260993624-288-k741218.jpg)
DU LIEST GERADE
𝐬𝐢𝐬𝐭𝐞𝐫𝐬 𝐨𝐟 𝐡𝐨𝐮𝐬𝐞 𝐛𝐥𝐚𝐜𝐤
Fanfictionbellatrix, andromeda und narzissa waren unzertrennliche schwestern, bis lord voldemort auftaucht. schrecken und leid verbreitet er in der gesamten zaubererwelt und andromeda muss sich entscheiden, auf welche seite sie sich stellt: zu ihrer familie u...