Die letzten Tage in Hogwarts erwiesen sich als äußerst vollgestopft, was Termine anging. Als erstes musste Andromeda tagelang für die Abschlussprüfungen büffeln, dann stand die Beerdigung von Teds Eltern an und zu guter Letzt sollte es am Sonntag den Abschlussball geben.
Rebecca und Hazel ahnten nicht, dass Andromeda und Ted zusammen gehen würden. Sie waren generell so in Höchststimmung für den Ball, dass sie glatt ihre Hausaufgaben vergaßen, die die Lehrer ihnen in doppelter Menge aufgaben. Vor allem Professor McGonagall sah es anscheinend als Spaß an, ihnen die allerletzten Nachmittage, die sie in dem Schloss verbringen konnten, mit Rumhockerei in der Bibliothek zu versüßen.
Ted wirkte angespannt, und Andromeda konnte es ihm nicht verübeln. Schließlich machte er sich Sorgen, schlechte Noten bei den Prüfungen zu bekommen, denn er passte im Unterricht genau so wenig auf wie die Katzen, die sie in Verwandlung verzaubern sollten.
Andromeda wusste ganz genau, dass er an seine Eltern dachte. Wahrscheinlich hatte er sich gefreut, endlich wieder bei ihnen einziehen zu können, nun, da Hogwarts nicht mehr ihr Zuhause sein würde. Doch daraus wurde nichts. Sein Elternhaus war verlassen, komplett leblos. Keine Spur von seinen Eltern, keine Spur von ihren Leichen. Sie waren von Muggeln abtransportiert worden.
„Du kommst doch mit zu der Beerdigung?", fragte Ted Andromeda, als sie mal wieder auf einer Fensterbank im Astronomieturm saßen. Sie lehnten beide gegen den kalten Stein und schauten nach draußen, über die weiten, unendlichen Berge, die von der Sonne verschluckt wurden und über den glitzernden See und den düsterdunklen, Verbotenen Wald.
„Wenn du es von mir verlangst und ich die Erlaubnis kriege ...", sagte Andromeda, „dann immer gerne."
Ted lächelte schwach. „Ich hoffe, ich muss dich nicht zwingen."
„Das tust du nicht. Es ist mir eine Ehre, mitgehen zu dürfen." Andromeda schaute ihn an, schaute ihm in die kristallblauen Augen, die genau in dem Moment feucht wurden. Sie erinnerten Andromeda an tiefe, klare Seen, die ab und zu überschwammen, wenn Ted an all die schöne Zeit, die er mit seinen lustigen Eltern verbracht hatte, denken musste.
Er schaute nach draußen und blinzelte die Träne weg, welche nun seine leicht gebräunte Wange hinunter lief. Dann seufzte er. „Es hat keinen Sinn, so viel zu weinen. Ich stelle mich eh zu sehr an."
„Oh nein, Ted", sagte Andromeda streng. „Du stellst dich nicht an. Sieh mal, deine Eltern sind gestorben, eine der wichtigsten Personen in deinem Leben, und du meinst, ein paar Tage ausheulen würden reichen?"
„Andere Leute hat es noch viel schlimmer getroffen", erwiderte Ted. Die Sonne ließ seine Augen noch heller erscheinen und seine Haut wirkte golden in dem warmen Licht. Für Andromeda sah er sogar schön aus, wenn er gerade eine Träne vergossen hatte.
„Das glaube ich nicht", meinte Andromeda. „Dieser Schicksalsschlag, den du erleiden musstest – das ist schon härteres Kaliber als die Sachen, über die im Tagespropheten berichtet wird. Du hast alle Gründe, traurig zu sein, auch wenn ich dich am liebsten fröhlich und munter sehen würde. Weil es mir wehtut, dich so zerbrochen zu sehen", sie holte tief Luft, „und weil ich selber – bestimmt – auch furchtbar traurig wäre, wenn meine Eltern gestorben wären. Jeder wäre das."
„Du machst Witze", sagte Ted und ein Hauch Genugtuung lag in seiner Stimme. „Ich habe doch mitgekriegt, was zwischen dir und deiner Familie passiert ist. Sei mal ehrlich, Dromeda, du und deine Eltern ... ihr lagt euch nie besonders nahe."
„Früher schon", meinte Andromeda leise und schaute ihm in die Augen. „Es ist nur – Voldemort hat alles kaputt gemacht. Ohne ihn wäre Bellatrix nicht so komisch gewesen und ohne ihn wären meine Eltern nicht so ängstlich und würden jeden Befehl von ihm folgen."
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𝐬𝐢𝐬𝐭𝐞𝐫𝐬 𝐨𝐟 𝐡𝐨𝐮𝐬𝐞 𝐛𝐥𝐚𝐜𝐤
Fanfictionbellatrix, andromeda und narzissa waren unzertrennliche schwestern, bis lord voldemort auftaucht. schrecken und leid verbreitet er in der gesamten zaubererwelt und andromeda muss sich entscheiden, auf welche seite sie sich stellt: zu ihrer familie u...