𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝟑𝟏, 𝐭𝐡𝐚𝐧𝐤 𝐲𝐨𝐮

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Später am Tag besuchten Narzissa, Rebecca, Hazel und ein paar andere Slytherins Andromeda. Sie hatten sich alle furchtbare Sorgen um sie gemacht, vor allem Narzissa, bei der es verdächtig so aussah, als hätte sie tatsächlich geweint. Deshalb hatte Andromeda sich dazu entschieden, ihr nicht davon zu erzählen, dass es Bellatrix gewesen war, die die Explosion angestiftet hatte. Das würde die Nerven ihrer kleinen Schwester endgültig zerstören.

Als letztes, am späten Nachmittag, war es Ted, der die weißen Vorhänge zur Seite zog und sich mit schiefem Lächeln an ihr Fußende auf die Bettkante setzte. „Bist du okay?", fragte er mit rauer Stimme.

Andromeda schaute ihm in die himmelblauen Augen. „Ja, alles gut", sagte sie. „Du?"

„Hätte nicht besser sein können", grinste Ted. Da er Jeans und sonst nur ein weißes Unterhemd trug, konnte man seine ausgeprägten Armmuskeln gut erkennen – diese typischen, perfekten Quidditcharme, wie sie nur Jäger haben konnten. Durch seine hellen Klamotten wirkte seine Haut noch gebräunter. Er beobachtete Andromeda dabei, wie sie sich mit den schlanken Fingern durch die Haare fuhr. „Ich habe ja versucht, etwas aus der Küche mitgehen zu lassen und es dir zu bringen, aber Peeves ist aufgetaucht und da habe ich es aufgegeben", sagte Ted. „Du hast wahrscheinlich eh keinen Hunger."

„Richtig", meinte Andromeda. „Woher weißt du das alles?"

Ted zuckte die Achseln und schaute ihr wieder in die Augen, konnte es anscheinend nicht sein lassen. „Einfach so."

„Ted, hör mal", sagte Andromeda, nun mit einem etwas unbehaglichen Gesichtsausdruck.

Ted zog die Augenbrauen hoch und schaute sie erwartungsvoll an, doch Andromeda ahnte schon, dass er wusste, worauf sie hinaus wollte. Sie murmelte „Muffliato", und richtete ihren Zauberstab auf das Jenseits der Vorhänge, sodass keiner sie belauschen konnte.

Dann sagte sie, nachdem sie einmal tief Luft geholt hatte: „Du erinnerst dich doch sicher, dass ich gesagt habe, die Frau im Erdgeschoss sei meine Schwester?"

Ted nickte. „Bellatrix Lestrange."

„Nun – leider lag ich damit nicht falsch. Es war wirklich meine Schwester gewesen, die uns in die Luft gejagt hat."

Ted klappte der Mund auf. „Ich dachte, du wärst irgendwie wahnsinnig geworden oder so –"

„Nein, das bin ich nicht", sagte Andromeda ruhig. „Bellatrix hat uns nur nicht gesehen, sonst hätte sie das nicht getan. Ganz bestimmt nicht."

„Wenn sie einfach so diese Frau umbringt, dann würde ich ihr schon zutrauen –"

„So dumm ist sie nun auch wieder nicht!"

„Sie ist aber eine von diesen dunkel gekleideten Leuten, habe ich recht?"

„Jaah – ich war aber immer dagegen. Das ist auch das, was ich dir sagen wollte – oder besser gesagt nicht sagen wollte – dass es womöglich schwierig mit Bellatrix werden könnte, da sie – nun ja, völlig besessen von dem Dunklen Lord ist."

„Dem Dunklen Lord?", fragte Ted verständnislos und erst da fiel Andromeda wieder ein, dass ein Großteil der Zaubererwelt noch gar nicht von ihm wusste, dass er sich noch nicht offenbart hatte. Ein komisches Gefühl, wo sie selber sich doch schon seit einem Jahr seiner Existenz bewusst war.

Also erzählte sie Ted alles, was man über Lord Voldemort wissen musste. Sie erwähnte die Todesser, seine Gefolgsleute, das Dunkle Mal und die Tatsache, dass er hinter all den Angriffen steckte.

„Und das weißt du schon so lange?", fragte Ted, etwas zu laut für Andromedas Geschmack.

Sie nickte mit beklommener Miene.

Es schien allerdings nicht so, als würde er sauer auf sie sein, dass sie dieses Geheimnis Monate lang vor ihm bewahrt hatte, eher war er verblüfft und ein klein wenig verängstigt. „Das heißt, es wird Krieg geben, wie man aus den Erzählungen von Bellatrix schließen kann", sagte er.

„Du solltest deine Muggelfamilie warnen", sagte Andromeda. „Oder sie sogar beschützen lassen."

„Das stelle ich mir als sinnvoll vor", meinte Ted nickend. „Wenn alle Überfälle von ihnen so verlaufen wie der am gestrigen Tag ..."

„Dann wird es schlimm werden", schlussfolgerte Andromeda.

Ted sagte nichts, er guckte Andromeda nur wieder an, mit gerunzelter Stirn. „Habe ich mich eigentlich schon bei dir bedankt? Dafür, dass du mit mir aus dem Feuer appariert bist?"

„Ähm – ich weiß nicht genau ...", murmelte Andromeda, denn sie verlor sich vollkommen in seinen Augen, die um die kristallblaue Iris einen tintenblauen, dunklen Ring hatten.

Vielleicht wollte Ted noch etwas sagen, denn er hatte die Lippen leicht geöffnet, doch er verharrte in seiner Position, die Ellbogen auf die Knie gestützt, und ließ Andromeda nicht aus den Augen. Sie wusste nicht, wie lange sie sich anschauten, doch irgendwann gab Ted sich einen Ruck und richtete sich ein Stück auf, nahm sanft Andromedas Kinn in seine Hand und küsste sie.

Sie konnte nicht glauben, was er da gerade tat. Ihre Kopfschmerzen waren wie weggefegt, als sie seine weichen Lippen auf ihren spürte. Ganz langsam und zärtlich bewegte sie ihre gegen seine, mit vor Genuss geschlossenen Augen ... sie presste sich näher an seinen warmen Körper heran und konnte ihm doch nicht nah genug sein ... ihre Hände wanderten seine muskulösen Arme entlang, die Berührungen lösten einzelne Schauer in ihr aus. Wie kleine, angenehme, heiße und gleichzeitig kalte Stromschläge, die durch sie hindurch flossen.

Ted legte eine Hand an ihre schmale Hüfte, an den leichten Saum des Stoffes, die andere Hand in ihren langen, weichen Haaren ...

In einer kleinen Atempause lächelten die beiden sich an, schauten sich in die Augen, blau in braun, und Ted flüsterte: „Danke, Andromeda."

Dann küsste er sie wieder, und wären sie nicht an einem solch öffentlichen Ort wie dem Krankenflügel gewesen, dann hätten sie den ganzen Abend und die ganze Nacht so weiter machen können.

𝐬𝐢𝐬𝐭𝐞𝐫𝐬 𝐨𝐟 𝐡𝐨𝐮𝐬𝐞 𝐛𝐥𝐚𝐜𝐤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt