𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝟏, 𝐭𝐡𝐫𝐞𝐞 𝐬𝐢𝐬𝐭𝐞𝐫𝐬

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𝐬𝐮𝐦𝐦𝐞𝐫 𝐨𝐟 𝟏𝟗𝟔𝟐

Das Anwesen von Cygnus und Druella Black lag in den dichten Wäldern Englands, keine Muggelhäuser waren weit und breit zu sehen.

   Die Nachmittagssone strahlte auf den grün leuchtenden Rasen, auf die knorrigen Bäume und die riesige Villa, die stumm in der hügeligen Landschaft lag wie ein schlummerndes Monster. Das Haus war aus hellem Stein gebaut und eine breite, aufwendig verzierte Treppe führte auf den mit Kies belegten Weg, welcher schnurgerade den großflächigen Garten durchquerte.

   Ein paar Vögel zwitscherten aus den Apfelbäumen und man hörte das Rauschen eines kleinen Baches, der im Wald floss.

   Doch plötzlich wurde die sommerliche Stille durchbrochen.

   Drei Mädchen stürmten so schnell aus der schweren Eingangstür, dass sie sich fast überschlugen. Sie kicherten und gackerten laut wie die Hühner und krümmten sich vor Lachen.

   Jede von ihnen hatte lange, wellige Haare, allerdings in verschiedensten Nuancen. Blond, zimtfarben und fast schwarz. Sie hießen Narzissa, Andromeda und Bellatrix, die Töchter des Hauses Black.

   Sie trampelten hastig die Treppe hinunter und ihre Sandalen, die sie mit weißen, kniehohen Strümpfen trugen, klackerten auf dem polierten Stein.

   Bellatrix hielt beim Rennen einen Zauberstab, welcher ihr in der ganzen Aufregung fast aus der Hand fiel. Sie sprintete über den gut gepflegten, teppichähnlichen Rasen, dicht gefolgt von ihren beiden jüngeren Schwestern, allesamt keuchend.

   Im nu waren sie im Schatten eines Apfelbaums angekommen, so schnell, dass Andromeda um Luft ringen musste, als sie sagte: „Bella – wenn sie das herauskriegen, dann gibt es zwei Wochen Hausarrest!" Respekt und Bewunderung schwang in ihrer Stimme, kein bisschen Reue, dass sie gerade ihrer Mutter den Zauberstab geklaut hatten.

   „Ach was", schnaubte Bellatrix und betrachtete den dunklen Stab in ihrer Hand mit einem triumphieren Lächeln. „Ich möchte nur eine kleine Sache ausprobieren. Dabei handelt es sich laut Dad um den ersten Zauber, den man in Hogwarts erlernt."

   „Und welcher ist das?" Mit großen, hellblauen Augen schaute Narzissa, die Jüngste, zu Bellatrix hinauf. Gut vier Jahre lagen zwischen ihnen, Narzissa zeigte jedoch nicht weniger Interesse am Entdecken von Zaubersprüchen. 

   „Er nennt sich Wingardium Leviosa ... oder so ähnlich", antwortete Bellatrix und hob den Zauberstab. „Dad meint, man kann Dinge damit schweben lassen."

   „Glaubt ihr, das geht auch mit Menschen?", fragte Andromeda in die Runde.

   „Nein, nur Gegenstände", wand Bellatrix ein. „Aber es gibt bestimmt auch einen, mit dem man wertlose Schlammblüter in die Luft jagen kann."

   Narzissa kicherte, doch Andromedas Miene verfinsterte sich schlagartig. Sie war zwar erst neun Jahre alt, aber verstehen konnte sie die Sache mit den Reinblütern und Muggelstämmigen nur allzu gut, schließlich hatten ihre Mum und ihr Dad sie mit der Einstellung großgezogen, Zauberer und Hexen mit Muggelblut in den Adern seien zweitrangig und unbegabt.

   Natürlich glaubte Andromeda ihren Eltern, aber eine leise Stimme hinten in ihrem Kopf sagte ihr, dass dieses Wissen falsch und rassistisch war. Die Tatsache, dass sie noch nie in ihrem Leben einen Muggelstämmigen zu Gesicht bekommen hatte, war der Grund dafür, dass sie sich noch keine richtige Meinung darüber hatte bilden können.

𝐬𝐢𝐬𝐭𝐞𝐫𝐬 𝐨𝐟 𝐡𝐨𝐮𝐬𝐞 𝐛𝐥𝐚𝐜𝐤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt