𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝟒4, 𝐥𝐢𝐠𝐡𝐭𝐧𝐢𝐧𝐠 𝐚𝐧𝐝 𝐭𝐡𝐮𝐧𝐝𝐞𝐫

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Als Andromeda wieder zu Bewusstsein kam, spürte sie immer noch, wie Regen auf sie einprasselte. Sie hatte schon gehofft, wie nach der letzten Explosion sauber und gewaschen im Krankenflügel aufzuwachen, doch diese Nacht hatte sie anscheinend nicht so viel Glück.

Sie lag immer noch auf der gleichen Wiese, in dem gleichen Schlamm ... doch zwei Sachen waren anders. Die erste war, dass ihre Wunden nicht mehr brannten, die zweite lautete, dass eine etwas nasse, aber warme Hand die ihre hielt.

„Hey", sagte Ted und lächelte. „Schön gepennt?"

Andromeda öffnete nun endgültig die Augen. „Was ...", fragte sie, setzte sich etwas schwerfällig hin und fuhr sich mit den Fingerspitzen den Rücken entlang. Doch sie spürte keine Kratzer, keine Wunden. Obwohl ihr Umhang in Fetzen an ihr herunter hing und sich immer noch das scharlachrote Blut überall an ihrem Körper befand, schien ihre Haut wieder ganz zu sein.

„Du warst ohnmächtig, Dromeda", sagte Ted. „Ich bin sehr ungeschickt zu dir hinüber gerobbt, was bestimmt total dumm ausgesehen hat, aber irgendwie habe ich es geschafft, deine Wunden zu heilen. Meine übrigens auch", fügte er rasch hinzu, als Andromeda Anstalten machte, die Haut über seinen Rippen zu begutachten. „Aber du hast den kleinen Wolf da sehr gut ausgeknockt." Er wandte seinen Kopf nach hinten und begutachtete mit einem schiefen Lächeln den Trümmerhaufen, unter dem der einst so gefährliche Werwolf lag.

Mit offenem Mund schaute Andromeda Ted an. Der Regen hing an seinen langen Wimpern, aus seinen Haaren war der Dreck gewichen und seine Augen wirkten dunkelblau in der Nacht. Es war das erste Mal seit Tagen, dass sie ihn hatte Lächeln sehen, und für seine Kiefermuskeln war es bestimmt eine ganz neue Erfahrung.

„Danke, Ted", flüsterte sie, und ihre Augen schauten warm wie flüssige Schokolade.

Kein Wunder, dass Ted nicht weg gucken konnte, als er sich wieder zu ihr drehte. „Ich habe eine Frage", murmelte er, ohne Andromeda aus den Augen zu lassen.

„Was denn?", hauchte sie mit leicht geöffneten Lippen.

„Willst du mit mir zum Ball gehen?" Wie ein kleiner Hund schaute er sie an, mit den azurblauen Augen, und ein leicht unsicherer Schatten huschte über sein von Schrammen übersätes Gesicht.

Andromeda überlegte nicht, sie dachte keine einzige Sekunde nach. Wie sollte sie Nein sagen, wenn er sie so niedlich anguckte? Ihr Herz schwappte über vor Liebe, als sie „Ja" flüsterte und rasch hinzufügte: „Auf jeden Fall."

Ted blieb der Mund offen stehen. „W-wirklich? Ich – ich dachte, du wolltest die Sache geheim halten –"

„Jetzt nicht mehr", sagte Andromeda. „Mir ist es inzwischen egal. Außerdem wissen Zissy und Bella doch schon davon, und die beiden haben mir die meisten Sorgen gemacht."

Ted juchzte freudig auf. „Ich hätte nie gedacht, dass wir beide – mal zusammen in der Schule zu einem Ball gehen würden – oh mein Gott –" Er raufte sich die nassen Haare.

Andromeda lächelte und küsste seine weichen, feuchten Lippen. Regen prasselte auf die beiden hinab, als Ted sie näher an sich heran zog, sodass sie im Sitzen die Beine um seine Hüfte schlingen konnte. Es machte ihnen nichts aus, dass sie auf dem dreckigsten Untergrund von Hogwarts knutschten, denn sie fühlten nur den jeweils anderen.

Teds Hände fuhren Andromeda glitschigen Rücken entlang, und der Kuss wurde heißer und fordernder, Andromeda presste sich ganz nah an ihn heran, sodass kein einziger Regentropfen zwischen die beiden passte ...

Ihre Zungen spielten miteinander und Ted keuchte kurz, als Andromedas Hände sein Sixpack fanden ... sein Umhang war so zerrissen, dass es ein leichtes für sie war, seinen Oberkörper zu erkunden. Die straffen Muskeln, die sich im Regen noch geschmeidiger anfühlten, die Hüftknochen ...

Inzwischen stand sie wieder komplett unter Strom und Hitze, ihr Inneres war so fiebrig, dass sie den Regen, der ihre Haare durchnässte, gar nicht wahrnahm. Sie küsste Ted weiter, wollte sich nie und nimmer von ihm lösen, denn sonst würde ihr schrecklich kalt werden ...

Die beiden drehten sich elegant, sodass Ted von oben auf Andromeda hinab schaute. Er hielt sie, sodass ihr Rücken nicht den Schlamm unter ihnen berührte und Regenwasser tropfte seine Haare hinab, rann über seine weiche Haut und über die perfekten Lippen, welche von dem ganzen Knutschen leicht geöffnet waren. Andromeda hielt sich an seinem Kragen fest und presste sich ganz dicht an seinen warmen Körper heran.

Dann küssten sie sich wieder, langsam und innig. Donner grollte über ihnen, doch sie hörten nicht auf, waren in ihren eigenen Bann gezogen. Ein Blitz zuckte am Himmel.

Man hörte das ferne Gekreische aus der Heulenden Hütte, von ganz weit weg.

𝐬𝐢𝐬𝐭𝐞𝐫𝐬 𝐨𝐟 𝐡𝐨𝐮𝐬𝐞 𝐛𝐥𝐚𝐜𝐤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt