𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝟐𝟏, 𝐟𝐫𝐨𝐳𝐞𝐧 𝐛𝐫𝐨𝐨𝐦𝐬𝐭𝐢𝐜𝐤𝐬

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Mit den Weihnachtsferien rückte auch das Treffen mit Lord Voldemort näher, was Andromeda natürlich nicht vergessen hatte. Im Gegenteil, es schwebte wie Ted Tonks stundenlang in ihrem Kopf herum, und ehrlich gesagt war ihr ziemlich bange davor.

Denn natürlich hatte Bellatrix in den Sommerferien und auch bei ihrer Hochzeit jede Menge von dem Dunklen Lord erzählt – und mit jeder grausamen Geschichte, wie er Muggel mit einem Schlenker des Zauberstabs umbrachte oder wie alle in seinem Umfeld die Luft anhielten, wenn er sprach, kam er Andromeda gruseliger vor. Sie war ganz und gar nicht angetan von ihm.

Und doch war sie entschlossen, Bellatrix zu begleiten. Cygnus und Druella kümmerte es nicht, was die Älteste der drei Schwestern mit Lord Voldemort anstellte – sie griffen erst ein, wenn Bella irgendwie die Ehre der Familie Black beschädigte, und das würde in zehn Jahren nicht passieren. Wenigstens kommt Zissy mit, ging es Andromeda immer wieder durch den Kopf.

Bellatrix hatte ihnen am letzten Schultag eine Eule geschickt, sie würden sich in einem abgelegenen Wald in der Nähe eines Muggelkraftwerks treffen, und zwar nachts. Das war typisch Lord Voldemort. Aus Bellas Erzählungen schloss Andromeda, dass er düstere Stimmung, Verwüstung und Gruseligkeit liebte.

Und so kam es, dass Andromeda und Narzissa sich in der bestimmt kältesten und düstersten Nacht der Ferien, kurz nachdem Andromeda siebzehn geworden war, auf den Weg zu dem Treffpunkt machten.

Andromeda zog schwerfällig die Schwere Flügeltür ihres Hauses auf und war froh, dass all der Schnee nicht wie eine Lawine in die Eingangshalle strömte. Sie blickte nach draußen, wo das Anwesen der Blacks still und von einer dicken Schneeschicht überzogen in der pechschwarzen Nacht lag. Der Schnee glitzerte wie Eiskristalle und die Luft war eiskalt.

„Dromeda, komm!", zischte Narzissa und stapfte schon ein paar Meter in dem Schnee herum, welcher ihr bis zu den Oberschenkeln ging.

Rasch flitzte Andromeda zu Narzissa und nahm sich ihren Besen, bevor die schwere Tür mit einem Krachen ins Schloss fiel. Nun stand sie neben ihrer kleinen Schwester in der eiskalten Nachtluft. Jedes Mal, wenn sie einatmete, schien die Kälte bis in ihren Magen zu gelangen, und ihre Nase hatte sich bereits rot verfärbt.

„Dann mal los", sagte sie etwas nervös, und auch Narzissa wirkte angespannt.

Doch beide wussten, dass sie keine richtige Angst haben mussten. Sie waren reinblütig, stammten aus der Familie Black, hielten nichts von Muggelstämmigen – oder taten an Andromedas Stelle jedenfalls so – und waren zu guter Letzt die Schwestern einer Todesserin, die bei dem Dunklen Lord durch ihre Duellierkünste eindeutig gepunktet hatte. Lord Voldemort hatte also keinen Grund, ihnen etwas anzutun.

Natürlich hätte Andromeda ein riesen Problem, wenn er von Ted Tonks wüsste, aber das war ja nicht der Fall. Niemand der Anwesenden hatte auch nur einen blassen Schimmer, dass sie sich mit ihm traf. Und das war auch gut so. So sollte es sein.

Andromeda und Narzissa versanken fast im Schnee, als sie sich abstießen und langsam mit ihren Besen in die Nacht hinaus flogen. Das Muggelkraftwerk sollte man laut Bellatrix' Aussage bereits von Weitem erkennen können.

𝐬𝐢𝐬𝐭𝐞𝐫𝐬 𝐨𝐟 𝐡𝐨𝐮𝐬𝐞 𝐛𝐥𝐚𝐜𝐤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt