𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝟏𝟓, 𝐚 𝐭𝐢𝐫𝐞𝐝 𝐝𝐚𝐲

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Andromeda genoss das Hochzeitswochenende in vollen Zügen. Ein Wochenende voller Tanz, Ausgelassenheit und Köstlichkeiten.

Doch es war Zeit, wieder nach Hogwarts zurück zu kehren, sie sollten ja keinen Unterricht verpassen. Obwohl Andromeda nach den Gläsern Wein und Feuerwhiskey, die sie auf dem Hochzeitsball getrunken hatte, gerne wenigstens die Zaubertrankstunden schwänzen würde, die ihr montags bevor standen.

Komplett übermüdet hing sie über ihrem Kessel und versuchte, überhaupt gerade stehen zu bleiben. Leider konnte sie sich nicht hinsetzen. Sie schnippelte Löwenzahn, rieb die Knochen eines Drachens, sodass sie wie Pulver in das hellblaue Gebräu glitten. Sehr unmotiviert stöhnte sie, da der Trank eigentlich dickflüssig und violett sein sollte.

„Ist wohl nicht so dein Tag, was?", fragte Hazel, die wie immer neben ihr arbeitete. Sie schnippelte die Zutaten wie eine erfahrene Köchin.

„Meiner auch nicht", seufzte Rebecca. In ihrem Kessel blubberte es beängstigend doll. „Aber hey, Dromeda. Das ist echt eine schöne Farbe, die du da zusammengestellt hast."

„Oh – jaah, das kann sein", murmelte Andromeda und hielt sich eine Hand vor den Mund, um zu gähnen. Warum musste der Unterricht auch so früh anfangen?

„Stimmt", sagte Hazel und lugte ebenfalls in Andromedas Kessel. „Himmelblau, sehr hübsch."

Himmelblau ... ging es Andromeda schläfrig durch den Kopf ... die gleiche Farbe wie Ted Tonks' Augen ... Verwundert schüttelte sie diesen Gedanken aus ihrem Kopf. Es war eh schon komisch genug, dass er so oft in ihren Gedanken auftauchte. Zwar hatte sie ihn über das Wochenende vergessen, aber nun, da sie wieder in Hogwarts war und sie sogar zusammen Unterricht hatten, ging er wie die Sonne in ihrem Kopf auf, und sie konnte nichts dagegen tun. Das fand sie beängstigend.

„Das ist noch etwas verbesserungsbedürftig, Black", sagte Horace Slughorn, als er an ihrem Tisch ankam. Er guckte mit einer hochgezogenen Augenbraue in ihre Kessel, was sehr albern aussah. Andromeda hatte um diese Zeit allerdings nicht die Kraft, sich über ihn lustig zu machen. „Aber wir wollen ja nicht so streng sein", meinte der Professor. „War die Jause denn lustig?"

„Ähm – ja, war sehr lustig", sagte Andromeda.

„Ach schön!", sagte Slughorn und hörte sich dabei wie ein auf quiekendes Schwein an. „Mit wem wurde Bellatrix nochmal vermählt?"

„Rodolphus Lestrange", antwortete Andromeda.

„Ach der! Den kenne ich nur allzu gut! Ein ganz hervorragender Zaubertrankmacher, der Rodolphus. Er hat auch meinen Slug-Club besucht."

Andromeda ging bewusst nicht darauf ein, da sie überhaupt keine Lust hatte, mit Slughorn und ein paar weiteren wichtigen Leuten mehrere Abendessen zu verbringen. Deshalb lächelte sie einfach etwas verkrampft und beugte sich über ihren Zaubertrank, tat so, als würde sie ganz angestrengt versuchen, ihn noch zu verbessern.

„Nun denn, Black, richten Sie ihrer großen Schwester beste Grüße aus!", flötete Slughorn und ehe Andromeda nicken konnte, war er auch schon zu einem anderen Tisch gewatschelt.

Die Farbe blieb. Himmelblau.

Einen kurzen Moment schaute sie von ihrem Trank auf und erschrak ein bisschen, weil sie direkt in Teds Gesicht guckte. Er arbeitete zwar auf der anderen Seite des Klassenzimmers, es hatte sich allerdings eine kleine Lücke zwischen all den Schülern aufgetan; Ted schien genauso verdattert zu sein wie Andromeda, er schaffte es nicht, wegzuschauen. Durch den vielen Dampf, der zwischen ihnen lag, sah er sehr geheimnisvoll aus. Hatte Ted gehört, was Slughorn gesagt hatte? Bestimmt, denn es gab keinen Lehrer in Hogwarts, der lauter redete als unser lieber Sluggy hier.

𝐬𝐢𝐬𝐭𝐞𝐫𝐬 𝐨𝐟 𝐡𝐨𝐮𝐬𝐞 𝐛𝐥𝐚𝐜𝐤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt