Kapitel 34 - Adam

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Adam pov

Mit zitternde Fingern hob die Metallfeder und betrachtete es genauer. Es war tatsächlich ein Messer, denn diese war unglaublich scharf gespitzt. Ich legte dies wieder zurück in die schwarze Kiste bevor ich das Buch in die Hände nahm. Ein mulmiger Gefühl breitete sich in mir aus aber dies ignorierte ich vollkommen. Das schwarze Buch war nicht zu öffnen obwohl ich nirgendwo ein Schloss erkennen konnte und als ich über die schwarze Oberfläche strich, erkannte ich auch hier die rote ausgetrocknete Flüssigkeit. War das Blut? Und wenn ja wem gehörte es? Viel mehr fragte ich mich jedoch, was diese Sachen hier zu suchen hatten. Meiner Mutter könnte es nicht gehören, denn ich war mir mehr als sicher, dass sie sowas nicht aufbewahren würde. Mein Vater könnte es genauso wenig gehören. Er war nicht mehr am Leben und außerdem war dieser ein Priester gewesen, er würde sowas nicht machen.

Obwohl...ich war auch einer und hatte einen Dämon beschwört. Nun ja nicht ganz, schließlich war Devis nicht wirklich ein Dämon aber trotzdem hatte ich eine Beschwörung durchgeführt. Mein Vater würde es aber nicht tun, er hatte Gott über alles geliebt, er hatte ihn vergöttert. Es war unmöglich, dass er etwas mit der anderen Seite zutun hatte. Dieses Buch war kein Kinderspiel, es war viel mächtiger und dunkler als dem Buch, denn ich besaß. Es trug den Buchstaben S auf sich und dies könnte nur für Satan stehen. Aber warum sollte solch einem Buch bei uns Zuhause ins Regal stehen? Wem gehörte es und warum hatte ich es bisher noch nie gesehen? Ich legte alles wieder in das Kästchen hinein und schloss dieses bevor ich dies die Treppe hochtrug. Das mulmige Gefühl kam wieder zum Vorschein während ich durch den dunklen Flur lief. Immer wieder drehte ich mich nach hinten, da ich mich auf einer Weise beobachtet fühlte aber jedes mal erblickte ich nur die Dunkelheit hinter mir.

Ich betrat mein dunkles Zimmer und schloss die Tür hinter mir her. Der Boden quetschte auf aber als ich bemerkte, dass es nicht von mir gekommen war, sondern von der Nähe meines Bettes, fing mein Herz an schneller zu schlagen. Ich blickte auf meinem Bett und traf auf zwei gelbleuchtende Augen, die mich anschauten. Mein Körper drückte sich mehr gegen die Tür während ich die Kiste auf dem Boden abstellte und mit einer zitternden Hand den Lichtschalter berührte. Das Licht erhellte sofort den Raum und ließ mich meine Augen zusammenkneiffen aber als ich diese wieder öffnete, erkannte ich eine rote Gestalt auf meinem Bett setzen. Mein Herz pochte noch schneller in meiner Brust während ich die Gestalt genauer betrachtete. Es war eine männliche Gestalt, komplett im schwarz gekleidet. Wilde, kurze, schwarze Locken waren hinter der roten Hand zu erkennen, die dieser schützend vor seinem Gesicht hielt. Etwas längere schwarze Nägeln, die spitz geformt waren, konnte ich auch erkennen. Schwarze Ringe bedeckten seine Fingern und verzierten diese. Er ließ seine Hand nach unten fallen und ließ mich wieder in seine gelben Augen blicken. Zwei schwarze Hörner, die nach außen liefen, ragten aus seiner Stirn heraus während ich auch die deutlich erkennbaren schwarzen Sommersprossen auf seine roten Wangen erkannte. Seine Ohren waren ein wenig spitzgeformt und wurden mit schwarzen Kreuzohrringe verziert, die jedoch umgedreht hingen. Ich versuchte meine panische Atmung ein wenig zu normalisieren. Es könnte doch nicht so schwer sein, schließlich bekämpfte ich Dämonen, da konnte ich mich mit sie auch unterhalten. Töten wollte ich ihn nämlich nicht, zumindest solange nicht, bis ich keine Gefahr erkennen konnte. Er wirkte nicht gerade so, als wäre er hier um mich anzugreifen. Der rote Dämon blickte mich nur etwas desorientiert an und wenn ich mich nicht irrte, schien dieser Angst vor mir zu haben.

"Ehm t-tut mir Leid...ich habe mich wohl verirrt." sprach dieser ein wenig zitternd während er langsam vom Bett aufstand. Er schien in meinem Alter zu sein zumindest sah er so aus aber bei solchen Wesen spielte der Alter sowieso keine Rolle. "Wer bist du überhaupt?" fragte ich ihn während ich mich ein wenig von der Tür entfernte. "Ehm..Raik aber es würde mich auch interessieren wer du bist." beantwortete dieser meine Frage. "Adam." - "Wie Adam und Eva?" sagte dieser fragend und kam ein paar Schritte auf mich zu. Ich schüttelte meinen Kopf bevor ich zum Sprechen ansetzte. "Nein nicht dieser Adam." - "Was machst du in meinem Zimmer?" fragte ich ihn während dieser ein paar Meter vor mir stehen blieb. "Ehm..wie schon gesagt, ich habe mich verirrt eigentlich dachte ich, dass ich hier einen Freund von mir antreffen würde." beantwortete dieser gelassen meine Frage, anscheinend war seine Angst verschwunden aber mir ging es genauso.

"Wem suchst du denn?" stellte ich ihn erneut eine Frage. "Du kennst ihn wahrscheinlich nicht." sprach dieser während er sich am Hinterkopf kratzte. "Vielleicht ja doch, das kannst du nicht wissen." - "Du bist ein Mensch, du kannst ihn garnicht kennen." gab er von sich während dieser vor mir verschwand und ich ihn kurze Zeit danach auf meinem Bett erblickte. "Ja aber ich habe ziemlich oft Kontakt mit Dämonen." sprach ich während ich die schwarze Kiste vom Boden aufhob und auf ihn zulief. Dieser schien mich zuerst nicht zu bemerken, da er auf seine Handfläche konzentriert war. "Lass uns ein Deal machen. Du hilfst mir herausfinden was es mit dieses Kästchen aufsich hat und ich helfe dir bei der Suche nach deinem Freund." sagte ich während ich meine rechte Hand ausstreckte. Ein Grinsen breitete sich auf seine Lippen aus bevor er nach meiner Hand griff und diese hektisch schüttelte. Ich beobachtete wie eine blaue Flamme unsere Hände umschlug, nur um kurz danach wieder zu verschwinden. Der junge Dämon ließ meine Hand los und grinste mich weiterhin an während ich meine Hand erstaunt betrachtete. Das Feuer hatte keinerlei Verbrennungen hinterlassen, es war so als wäre nie etwas passiert.

"Was für ein Kästchen?" fragte mich Raik und blickte mich wieder mit ein normaler Gesichtsausdruck an. "Sag du mir zuerst nach welchem Dämon du suchst." sagte ich ihn entgegen. Ein Seufzen verließ seine Lippen bevor dieser antwortete. "Er ist nicht wirklich ein Dämon, eher ein gefallener Engel." gab er von sich und ließ mich ruckartig aufblicken. "Was? Gibt es da ein Problem?" fragte mich der Schwarzhaarige aber ich schüttelte nur hektisch den Kopf. "Nein, nein ich glaube ich weiß wem du meinst. Du suchst nach Devis, hab ich Recht?" - "J-ja aber von wo weißt du das? Kennst du ihn? Hast du etwas mit sein Verschwinden zutun?" fing dieser an mich mit Fragen durchzulöschern. "Nein ich hab nichts mit sein Verschwinden zutun und ja ich kenne ihn." beantwortete ich seine Fragen. "Wirklich? Weißt du wo er ist?" stellte er erneut Fragen während seine Augen ein wenig aufleuchten. "Ja ich weiß wo er ist aber.." - "Wo? Ich muss dringend mit ihn reden, es ist wirklich wichtig." unterbrach mit der Schwarzhaarige aufgeregt. "Raik ich glaube nicht, dass du jetzt mit ihn reden kannst oder dass du zu ihn gehen kannst." sagte ich während ich beobachtete, wie der Lächeln auf seine vollen Lippen langsam verschwand.

"Warum ist ihn etwas passiert? Ist er verletzt? Adam...wo ist Devis?" sagte der junge Dämon besorgt. Ich hatte die Dämonen wirklich falsch verstanden. Sie hatten Gefühle und sorgten sich um andere genauso wie wir Menschen. Vielleicht hatte ich bisher nur die schlimmsten ihrer Art kennengelernt. Ich war froh einen netten Dämon kennenlernen zu dürfen er zeigte mir, dass sie nicht viel anders als wir waren. Devis hatte es mir zwar auch gezeigt aber er war kein richtiger Dämon, Raik war aber eindeutig einer. "Raik..." Ich atmete noch einmal tief durch bevor ich weiter sprach. "Er ist im Himmel."

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Hier ist der nächste Teil, ich hoffe dass es euch gefallen hat. Der nächste Kapitel kommt noch in dieser Woche.

evil_sadness15 🖤

ʟɪɢʜᴛ ɪɴ ᴛʜᴇ ᴅᴀʀᴋɴᴇssWo Geschichten leben. Entdecke jetzt