Kapitel 65 - Devis

21 1 0
                                    

Mit meiner rechten Hand griff ich nach den goldenen Dolch, der neben mir auf den Boden lag, bevor ich aufstand und durch einer kurzen Bewegung meine weißen Schwingen in ihrer kompletten Reichweite ausbreitete. Die letzte Träne rollte meine Wange hinunter und wurde zugleich durch meine Hand weggewischt. Übrig blieb nur eine verdreckte Wange, da meine Hände mit Erde bedeckt waren. Tränen hatten hier nichts zu suchen, denn diese zeigten nur meine Schwachstellen. Dämonen liebten es auf die Schwächen ihren Gegenüberstehenden rumzuhacken und ich würde ihnen nicht die Chance geben meine für ihren Vorhaben auszunutzen. Mein glattes Haar wehte leicht durch den Wind während ich mich in der Luft erhob. Einmal gewesene blonde Strähnen wirkten nun eher braun und glänzten nicht mehr aber dies konnte man in solch einer Situation nicht als einen Problem sehen. Für einen Krieg würde man niemals zu hundertprozentig vorbereitet sein und schon garnicht wenn der Feind so unerwartet kam.

Der Geräusch von Flügelschlägen war alles was weit und breit zu hören war während ich mich durch Bäumen von verschiedener Größe hindurchquetschte. Meine blauen Augen waren nach vorne gerichtet und verfolgten die Bewegungen der zwei Engeln, die ein paar Metern vor mir flogen. Von der Klippe aus hatte dieser Weg nicht so zugewachsen ausgesehen aber daran war wahrschein die Höhe Schuld gewesen. Wenn man auf Sanctus Terra stand, würde man eine klare Sicht auf den Weg haben, der in der Mitte des Waldes führte und wieder hinaus führte aber von hier unten konnte man rein garnichts mehr davon sehen. Es war schon schwer genug den richtigen Weg in der Luft zu finden aber wenn man einen Fuß in den Wald setzte, würde dies die Richtung des vorherigen Weges ändern und somit wäre man in den Wald gefangen. Dies war einer der Gründe warum sich Reprobatum Sit A Lumine in den heiligen Wald befand, denn die Gefangenen hatten nicht mehr die Möglichkeit ihre Flügeln zu benutzen und mussten somit in Fall eines Ausbruchs zu Fuß den Weg hinaus aus den Wald finden.

"Devis hier unten!" hörte ich eine weibliche Stimme nach mir rufen und stoppte zugleich in meiner Bewegung. Meine Augen glitten nach unten und trafen auf Anastasia, die auf den weißen Boden von Casu Genetivo gelandet war während Myron schon auf die Dämonin zulief, die sich immer noch auf den Boden wälzte. "Du hättest ihn weiter fliegen lassen sollen, Anastasia." sagte Myron als meine Füße den Boden erreicht hatten. "Er ist sowieso vollkommen überflüssig." gab der Schwarzhaarige erneut von sich aber die Blondhaarige schien nicht auf ihn zu achten. Viel mehr schien sie Interesse an den regungslosen Körper eines schwarzen Dämons zu haben. Seine blutroten Augen, die keine Pupillen besaßen, waren weit aufgerissen und hatten jenen Glanz verloren während ein goldener Pfeil in seiner Stirn steckte. Zwei drachenartige schwarze Flügeln waren in kompletter Reichweite auf den blutbedeckten Boden aufgeklappt, die mit goldenen Ketten geschmückt waren. Schwarze Hörner ragten aus verschiedene Stellen seines Kopfes heraus und bei genauen Hinsehen erkannte ich, dass es sechs davon waren. Auch an diese hingen goldene Ketten aber das Gold war mit das rote Blut des Dämons bedeckt. Der männliche Dämon hatte pechschwarzen glatten Haar, der über seine Schulter hinauslaufen würde, wenn dieser stehen würde. Auch an seine schwarzen Kleidung fehlte das Gold nicht, denn sowohl an seiner schwarzen Hose, als auch an seinen schwarzen Hemd, befanden sich goldene Verzierungen.

"Eindeutig tot." sagte Anastasia, als sie ihr Pfeil aus der Stirn des Dämons herauszog und diesen in ihren weißen Pfeilköcher steckte, der an ihren Rücken hing. "Was hast du denn sonst erwartet." brachte Myron über seine Lippen, die durch einen Grinsen verziert waren. "Er schien jedoch ziemlich reich gewesen zu sein. Zumindest hatte dieser kein Problem damit gehabt, Gold an alles mögliche anzubringen." gab ich von mir während ich die Leiche des Dämons immer noch betrachtete. Ein leiser Schluchzen zog jedoch meine Aufmerksamkeit auf sich und brachte mich dazu mein Blick anzuwenden. "Was ist los? Ist dir das Lachen vergangen?" hörte ich Myron sagen, der die rote Dämonin an ihre roten Hörner auf die Beine zog. Jedoch schienen sie ihre Beine nicht zu halten, denn durch einen leichtes Schubsen, der von den schwarzhaarigen Engel ausging, stürzte diese wieder auf den Steinboden. Erneut erklang der leise Schluchzen, was Myrons Grinsen nur breiter werden ließ. "Ihr Viecher seit echt unbeschreiblich schwach, wenn ihr alleine da steht." sagte der Schwarzhaarige während sich dieser zu der Dämonin hinunterbeugte, die auf den Boden kniete. Ihre zwei rote drachenartige Flügeln waren zur Hälfte aufgeklappt während diese immer wieder ein Zucken von sich gaben.

Der Mundwinkel des schwarzhaarigen Engels zog sich erwidert nach oben während dieser den Kinn der rot haarigen Dämonin mit seiner rechten Hand umschlug. Ihre gelben Augen, die einer Katze ähnelten blickten in die goldene Augen des Engels und obwohl sie weiterhin Schluchzte war keine Spur von Tränen in ihre Augen zu erkennen, die Myron hasserfühlt anschauten. "Ich hoffe du hast mit Viecher deine eigene Art gemeint." brachte diese über ihre Lippen während ihre linke Hand langsam nach oben wanderte. "Engelchen, du bist echt dumm." gab sie erneut von sich, bevor ihre Hand die Hand des Engels umschlug, die weiterhin ihren Kinn fest umklammerte. Ein hämischer Lachen verließ ihre roten Lippen während sich ihre Krallen in die Hand des Schwarzhaarigen bohrten. Auch dann verließ dieser sie nicht, als Myron den goldenen Pfeil, der in ihrer rechten Schulter steckte, tiefer hinein bohrte. "Bald wir der Tag kommen." sagte sie während diese ihr kurzes lockiges Haar aus den Gesicht pustete. "Der Tag, der Geschichte schreiben wird." gab sie unter Lachen von sich. Ihre Krallen bohrten sich tiefer in die Hand des Engels, bevor sie sich diesen nährte. "Der Tag, an denn meine Herrin auf den Thron des Himmels setzen wird und ab diesen Tag werden die Engeln, die jenigen sein, die vor uns niederknien." flüsterte die rote Dämonin in das Ohr des männlichen Engels.

"Du wirst diesen Tag ganz sicher nicht miterleben, wenn du deine Finger nicht von ihn lässt!" rief Anastasia während sie die Dämonin mit ein Pfeil fixierte. "Ganz ruhig, ich werde dein Liebster nicht töten." brachte diese über ihre Lippen während sie langsam ihre Krallen wieder herauszog und ihre Hände in die Höhe hielt. Myron entkam ein Stöhnen, der durch Schmerzen verursacht wurde, als dieser sich schnell erhob und sich so weit wie möglich von der Dämonin entfernte. Frisches Blut tropfte aus der verursachten Wunde hinunter und rollte seinen Arm immer weiter nach unten, bis es auf den weißen Steinboden tropfte. Fast schon schwarzes Blut lief auf den weißen Hemd der roten Dämonin hinunter während ihre gelben Augen den goldenen Pfeil fixierten, der weiterhin auf sie gerichtet war. "Und jetzt wirst du jede meiner Fragen beantworten, sonst wird der nächste Pfeil in deiner Stirn stecken, so wie es bei denen Freund zuvor getan hat."

-----------------------------------------------------------------
Hier ist der nächste Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen. Der nächste Teil kommt so schnell wie möglich.

evil_sadness15🖤

ʟɪɢʜᴛ ɪɴ ᴛʜᴇ ᴅᴀʀᴋɴᴇssWo Geschichten leben. Entdecke jetzt