Kapitel 7 - Adam

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Meine Arme waren fest um Devis umschlungen, aber ich achtete darauf ihn nicht wehzutun. Ich hatte bemerkt, dass er an seiner Brust blutete und als ich ihn umarmte, nahm ich auch den Blut an seinem Rücken war. Was hatte er? Gerade war doch noch alles gut gewesen. Vor ein paar Minuten hatte er noch gelächelt und jetzt.. Jetzt war sein Gesicht schmerzvoll zusammengezogen und er weinte sich seine Seele in meinen Armen aus. Ich hatte noch nie ein Dämon weinen gesehen und ich hatte es auch nicht für möglich gehalten. Was war in sein früheres Leben passiert und warum erinnerte er sich gerade jetzt daran? Ich wusste nicht warum ich dachte, dass es etwas damit zutun haben könnte aber meine innere Stimme flüsterte mir diese Worte in mein Ohr. Und was hatte es mit das ganze Blut auf sich? Er tat mir Leid. Was hatte er wohl alles durchmachen müssen? Ich wollte nicht das er Schmerzen hatte. Ich wollte wieder sein wunderschönes Lächeln sehen. Die Wut die ich auf ihn gebabt hatte, war wie weggeblasen. Jetzt wollte ich nur noch das es ihn besser ging. Ich wollte ihn verstehen, ich wollte ihn helfen. Mein Blick traf auf den Kreuz, der an meiner Wand hing. Devis hatte es sich doch gerade auch angeschaut und dann hatte das Ganze angefangen. Hatte es etwas damit zutun? Mein Kopf fing aufeinmal an zu Schmerzen und mein Blick wurde immer verschwommener bis ich mich vollkommen selbst verlor.

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"Vater bitte...ich flehe dich an. Bitte tu mir das nicht an. Ich war es nicht..bitte."erklang eine schwache Stimme. Eine Klinge war zu hören, gefolgt von ein herzzerreißender Schrei. Dunkelheit, alles war weiterhin dunkel.
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Mein Blick wurde wieder scharf und ich konnte wieder alles klar und deutlich erkennen. Er lag immer noch weinend in meinen Armen und sein Körper zitterte wie verrückt. Ich strich ihn leicht über den Rücken und versenkte in meine Gedanken.
War was gerade passiert? Wem gehörte diese Stimme? Warum hörte ich diesen Schrei die ganze Zeit? Irgendwie kam mir diese Stimme bekannt vor, aber ich konnte sie nicht einer bestimmten Person zuordnen. Normalerweise bekam ich nur sowelche Träume wenn ich schlief aber gerade hatte ich nicht geschlafen, das wusste ich. Waren es vielleicht gar keine Träume? Entsprach es der Wahrheit? Passierte es gerade oder war es Vergangenheit? Wer brauchte meine Hilfe? Was wollte man mir damit sagen?

Devis drückte mich leicht von ihn weg und ich ließ ihn los. Ich schaute in seine rote Augen, die mit Tränen gefüllt waren. Meine Hand wandelte in seiner Richtung und ich wisch ihn ein paar Tränen weg. Seine verschwitzten weißen Haaren klebten ihn ins Gesicht und diese strich ich auch leicht zur Seite. Er sah echt wunderschön aus aber seine Tränen spiegelten eine gewisse Traurigkeit aus. Er hatte Schmerzen und ich wollte ihn helfen. Er sollte nicht leiden. Er nahm meine Hand von seiner Wange weg und drehte sich um. "Ich sollte gehen."sagte er mit einer kratzigen Stimme während er langsam von Bett aufstand. Auch wenn er von mir weggedreht war, konnte ich sein Gesicht sehen, der schmerzvoll zusammengezogen war. Ich wollte nicht das er ging, nicht jetzt. "Geh nicht.."sagte ich während ich vom Bett aufstand und nach seiner Hand griff. Er drehte sich wieder in meiner Richtung und nahm seine Hand langsam aus meine. "Ich habe heute genug angerichtet findest du nicht?" Seine Stimme klang so als würde sie gleich zusammenbrechen und ein gezwungener Lächeln bildete sich auf seine Lippen.

Ich wollte gerade etwas sagen aber er war verschwunden. Er war einfach weg. Meine Augen schleiften durch den Raum, in der Hoffnung das er irgendwo sein würde. Aber er war nicht da, ich war völlig allein in diesen Raum. Ich rannte zur Tür und hoffte das er irgendwo in Flur sein würde aber auch da war er nicht. Ich rannte durch die Fluren und schaute in jeder Ecke aber er war nirgends, er war einfach weg. Tränen bildeten sich in meine Augen und mein Blick wurde unklar aber ich hörte nicht auf zu rennen. Mir war völlig unklar warum ich überhaupt weinte oder warum meine Gefühle völlig durcheinander spielten aber jetzt war mir klar, es sollte aufhören.

"Pass auf wo du hin läufst.."nahm ich eine mir bekannten Stimme war. Anscheinend war ich gegen ihn gelaufen. "Adam, alles okay?"erklang die Stimme meines besten Freundes. Er war ein paar Tage krank gewesen und ich hatte ihn deswegen nicht mehr gesehen. "Er ist weg."sagte ich während ich zusammenbrach und ihn seine Arme fiel. Mike umarmte mich und ich drückte mich noch mehr an ihn. "Lass uns zuerst in dein Zimmer gehen. Dann kannst du mir erklären was passiert ist." Ich nickte nur und unterbrach die Umarmung. Es hatte nicht aufgehört, sondern wurde nur noch schlimmer. Er war ein Dämon verdammt! Devis war ein Dämon...vielleicht war es nur seine Masche. Vielleicht wollte er es so, dies würde schon glaubwürdig sein.

Wir liefen Stumm nebeneinander durch die Fluren. Meine Beine fühlten sich wackelig an und ich hatte das Gefühl, dass ich gleich umkippen könnte. Meine Augen schauten immer noch in jeder Ecke, ich hatte die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben, ich hoffte immer noch Devis in einer der Ecken zu sehen. Aber ich sah ihn nicht, er war weg und vielleicht würde ich ihn nie wieder sehen. Wollte ich ihn überhaupt wieder sehen? Sollte ich mich nicht für meinen Glück bedanken? An meiner Tür angekommen blieben wir stehen und Mike öffnete diese. Dann betraten wir den Raum. Wie erwartet war Devis auch hier nicht. Ich schaute auf mein Schreibtisch und entdeckte ein schwarzes Buch. Lag es schon immer da? Bestimmt war es schon immer da, ich hatte es nur nicht bemerkt. Ich lief auf mein Bett zu und setzte mich hin, ich setzte mich dort wo Devis gesessen hatte aber die Stelle war schon längst kalt geworden. Mike tat das Gleiche und setzte sich neben mir.

"Zuerst sag mir was mit dein Oberkörper passiert ist?"sagte er während er mich anlächelte. Erst jetzt bemerkte ich, dass meine Kleidung noch aufgeknöpft war und Röte breitete sich auf mein Gesicht aus. "Es-es ist nichts."sagte ich leise. "Nicht? Das sieht aber nicht nach Nichts aus Adam."sagte er während er mich leicht an den Schulter schubste. Ich schluckte nur. Was sollte ich ihn sagen. Ich konnte ihn ja nicht sagen, das ich fast mit ein Dämon geschlafen hatte. Er würde mich für verrückt halten. Aber was sollte ich ihn denn sonst sagen? "Hat es etwas mit der Person zutun, nach der du suchst?"fragte er wieder eine Frage. Wieviele Fragen wollte er mir noch stellen? "Nun ja..ehm.." Ein Grinsen breitete sich auf seine Lippen aus bevor dieser erneut sprach. "Du hattest also Spaß mit einem Typen und er hat dich einfach stehen lassen? Hätte ich echt nicht von dir gedacht."sagte er während er fast am lachen war. "Nein..so ist es nicht.."sagte ich leise. Aber er hatte schon angefangen zu lachen bevor ich antworten konnte.

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Hier ist der nächste Teil, ich hoffe das es euch gefallen hat. Der nächste Teil kommt noch in dieser Woche.

evil_sadness15 🖤

ʟɪɢʜᴛ ɪɴ ᴛʜᴇ ᴅᴀʀᴋɴᴇssWo Geschichten leben. Entdecke jetzt