Kapitel 19 - Adam

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Ich saß auf der rechten Seite des Hintersitzes während ich Devis anschaute, der auf der linken Seite saß. Er hatte seinen Kopf auf den Fenster angelehnt und hielt seine Augen geschlossen, dass ging schon die ganze Fahrt so, warscheinlich war er eingeschlafen. Ich blickte nach vorne und traf auf Mike's Blick, der sich in den Autospiegel reflektierte. Er verhielt sich irgendwie anders seitdem er die Sache mit Devis herausgefunden hatte. Ja ich hatte ihn angelogen aber ich hatte auch einen guten Grund dafür. Seitdem wir in Auto eingestiegen waren, hatte keiner mehr etwas gesagt und diese Stille nervte mich langsam, es war überhaupt nicht angenehm.

"Mike?" sprach ich meinen besten Freund an, um die Stille endlich zu beenden. Dieser blickte jedoch nur kurz auf bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte. "Bist du etwa sauer auf mich?" fragte ich ihn unsicher. "Nein, warum sollte ich?" beantwortete er gelassen meine Frage. "Ich dachte nur...nun ja du bist viel zu ruhig." sagte ich leise. "Dein Engel schläft doch, ich wollte ihn nur nicht wecken." sprach er während er mich angrinste und dann kurz auf Devis schaute. Ich spürte wie ich an Wärme zunahm und meine Wangen langsam rot anliefen. "Er ist nicht mein Engel." sagte ich leise vor mich hin.

Mein Blick blieb wieder an Devis kleben. Ein Engel also? Ich hatte ein Engel geküsst, zwar ein gefallener aber trotzdem war er ein Engel und dies würde er auch immer bleiben. Nicht nur ein Engel sondern der Sohn Gottes, vermutete ich zumindest sonst würde die Sache mit Liebling Gottes keinen Sinn ergeben. Aber was könnte er getan haben, um so etwas zu verdienen? Verbannt wurde man nicht einfach so, es musste etwas schlimmes passiert sein, etwas das unverzeihlich war. Aber er sah so unschuldig aus. Und die Sache mit Satan verstand ich genauso so wenig. Warum sollte er ihn aufgenommen haben, für was? Was wollte er von Devis? Aus purer Gutherzigkeit hatte er es ganz sicher nicht getan.

"Sollte ich lieber zu mir fahren?" erklang Mike's Stimme und riss mich aus meine Gedanken. "J-" - "Nein!" unterbrach mich Devis, anscheinend hatte er doch nicht geschlafen. Mein bester Freund schaute ihn verwundert an während ich genau das Gleiche tat. "Aber es wäre das Beste für dich, wenn du so weit wie möglich von den Kloster entfernt bist, nachdem was heute passiert ist." sprach ich Devis an, dieser schüttelte aber nur hektisch den Kopf. "Nein im Gegenteil ich muss dahin...ich darf die Bindung nicht verlieren." Ich verstand es nicht so ganz. Welche Verbindung? Mit wem war er verbunden? Mein fragender Gesichtsausdruck traf auf Mike und dieser schien genauso wenig Ahnung zu haben, wie ich es selbst tat.

"Ihr versteht es nicht." sprach Devis weiter. "Dann erklär es uns doch." reagierte Mike auf seine Aussage. "Es ist kompliziert...ich bin nicht mal sicher ob ich es selbst verstehe." sagte Devis während er sein Blick von uns abwand und aus den Fenster schaute." Versuch es vielleicht verstehen wir es doch." sprach ich und schaute mir sein Seitenprofil an. Es überraschte mich jedes Mal wie perfekt er aussah, er war einfach nur wunderschön egal in welcher Gestalt er sich befand. "Ich muss wieder nach Hause...ich muss zu ihn." fing er mit seiner Erklärung an. "Zu wem musst du?" fragte ihn Mike. "Meinen Vater." beantwortete Devis seine Frage während er immer noch auf die Fensterscheibe blickte. Wollte er zu Gott? Aber wie und warum? Nach seiner Antwort geritten wir wieder in dieser Stille und ich traute mich nicht wirklich etwas dagegen zu unternehme.

Wir fuhren Stumm an den verschiedenen Häusern vorbei während sich der Himmel immer weiter verdunkelte und die Nacht langsam eintrat. Mein Blick lag nach draußen gerichtet jedoch schaute ich ab und Devis an, dieser schien dies jedoch nicht zu bemerken. Wie wollte er Kontakt zu Gott aufnehmen? Das würde ihn doch nur schaden und ich wollte das nicht, ich wollte nicht das er wieder litt. Er sollte keine Schmerzen ertragen müssen. Mit dieser Gedanke spürte ich wie meine Augen langsam zufielen und sich meine Sinne einen nach anderen ausschalteten während ich in einen traumlosen Schlaf fiel.

"Adam wach auf wir sind da?" hörte ich eine Stimme sagen, die mich aus meinen Schlaf rauszog und ich schließlich meine Augen öffnete. Ich blickte in Devis's wunderschönen Augen, die mich durch das offene Autotür anschauten während er mich anlächelte. Ich schenke ihn auch ein Lächeln bevor ich mich ein wenig ausstreckte und danach das Auto verließ. Draußen war es zwar dunkel geworden jedoch konnte ich erkennen, das wir uns vor den Kloster befanden.

Devis und ich liefen durch die dunkle Fluren nebeneinander her während Mike wieder zu sich nach Hause gefahren war. Die einzigen Geräusche, die ich hören konnte, waren unsere Schritte und das leise flackern der Flammen, die uns den Weg erhellten. Mein Blick blieb an mein Gegenüber hängen während dieser nach vorne schaute. Die Flammen der Kerzen erhellten sein Gesicht und brachte seine Silhouette zum Vorschein. Das Licht erschuf ein warmer Kontrast und ließ in auf eine gewissen Weise zauberhaft aussehen. "Wie lange willst du mich noch anstarren?" fragte er mich mit einer sanften Stimme während er sein Kopf in meiner Richtung drehte. Die Flammen spiegelten sich in seine momentane hellblaue Augen und gaben diesen ein gewisser Tatsch, das mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte. "Solange bis du mich bemerkst." sprach ich leise während ich mich in seine Augen verlor. "Ich habe dich schon längst bemerkt." sagte dieser leise und kam mir näher, bis er vor mir stehen blieb. Ich blieb natürlich auch stehen während ich jetzt seine Lippen fixierte. Devis wartete nicht mehr lange und schenkte mir die Berührung, nach der ich mich so sehr sehnte. Seine weiche vollen Lippen blieben an meine hängen während seine Hände in meine Haare verschwanden. Meine Hände hatte ich zu seiner Hüfte wandern lassen während ich meine Lippen in den gleichen Tempo bewegte. Es war ein sanfter Kuss und auch nicht besonders lang gewesen aber dafür war es voll mit Gefühle. Gefühle die ich nur für ihn empfand.

"Wir sollten in mein Zimmer gehen bevor uns noch jemand sieht." flüsterte ich leise während ich seine Hand in meine nahm und hinter der nächsten Tür verschwand, dies stellte sich auch als mein Zimmer heraus. Ich zog den Blondschopf hinter mir her bis ich mich auf den Bett fallen ließ. Unsere Hände waren immer noch miteinander verkreuzt während ich neben ihn auf den Rücken lag und auf die Decke starrte. "Wie siehst du wirklich aus?" fragte ich ihn während ich mein Kopf leicht zur Seite drehte, um auf seinen Blick zu treffen. In den Zimmer war es zwar dunkel aber das leichte Licht, das von den Mond ausschien, ließ mich sein Gesicht sehen. "So wie ich jetzt aussehe nur mit Flügeln und eine hellere Ausstrahlung." beantwortete er meine Frage während er mit sein Daumen leicht über meine Finger strich. Ich lächelte ihn verträumt an während ich seine Berührungen genießte.

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Hier ist der nächste Teil, ich hoffe das es euch gefallen hat. Der nächste Kapitel kommt noch in dieser Woche.

evil_sadness15 🖤

ʟɪɢʜᴛ ɪɴ ᴛʜᴇ ᴅᴀʀᴋɴᴇssWo Geschichten leben. Entdecke jetzt