Kapitel 44 - Raik

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Die Flammen verschwanden langsam und schon befand ich mich wieder in der Hölle. Mein Körper brannte fürchterlich, da dieser mit Brandwunden überseht war wegen den Vorfall vorhin. Ich blickte nach rechts und erblickte mein Gegenüber, der mein Knöchel immer noch fest hielt und den Gesicht schmerzvoll verzog. Seine Flügeln zitterten ununterbrochen während dieser versuchte sich aufzurempeln. Vergebens, denn dieser fiel nach wenige Augenblicke erneut auf den angenehm warmen Boden. Schwarzer Blut floß seine Hüfte hinunter während dieser seine Hand dorthin plaziert hatte. Die schwarze Flüssigkeit sah im Zusammenhang mit der hellen blassen Haut auf einer gewissen Weise wunderschön aus aber bewundern würde ich dies nicht, da ich wusste, dass dies höllisch wehtun müsste. Ich hätte nicht erwartet, dass seine Engelsgestalt so bezaubernd aussah oder dass dieser überhaupt noch diese besaß. Aber was hätte ich schon erwarten sollen schließlich war dieser Gottes Meisterwerk gewesen. Er wirkte schon fast wie ein Lichtstrahl, hier in der verdunkelten Ecke seines Zimmers. Meine Augen glitten über sein Körper. Eins musste man Gott lassen, er wusste ganz genau was er tat, als dieser Lucifer erschaffen hatte.

"Starr mich nicht so an und mach irgendwas!" zischte mich dieser an, gefolgt von ein schmerzvoll klingender Geräusch. Ich blickte ihn mitleidend an während dieser erneut versuchte aufzustehen. Schon wieder fiel dieser auf den Boden und ließ die Blutspfütze neben ihn nur noch größer werden. Warum hatte ich nochmal gedacht, dass es eine gute Idee wäre ihn umzubringen? Dass es eine gute Idee wäre ihn zu verraten, mich gegen ihn zu stellen. Er wirkte normalerweise arrogant und angstanflusend aber im diesem Augenblick schien dieser einfach nur gebrochen zu sein. So wie dieser dort saß und seine Hand immer wieder aufglühen ließ, um die Wunde zu heilen. Diese verheilte jedoch nicht sondern ging immer wieder auf und brachte ihn dazu schmerzvoll auszuatmen. Weiße verschwitzte Haarsträhnen hingen ihn ins Gesicht während sich um ihn herum weiße Federn gesammelt hatten. "Herr sie müssen sitzen bleiben." gab ich zögernd von mir als dieser erneut versuchte aufzustehen. "Du misser Verräter! Sieh an was du angerichtet hast!" schrie mich dieser an und ließ mich kurz zusammenzucken. Seine hellblauen Augen trafen auf meine während dieser vergeblichen versuchte mich wütend anzufunkeln. Dies kam jedoch nicht zum Vorschein, da ich nur die Tränen erblickte, die sich mittlerweile in seine Augen sammelten.

Ich rückte vor ihn und blickte ihn erneut mitleidend an bevor dieser sein Blick senken ließ. "Oder helf mir doch nicht. Lass mich sterben, den Plan kann ich sowieso vergessen. In den jetzigen Zustand kann ich von Glück sprechen, wenn ich gerade laufen kann." brachte dieser leise über seine blassen Lippen während seine Flügeln erneut anfingen zu zittern. "Herr sagen sie sowas nicht." sprach ich schon fast flüsternd während ich das schwarze Blut dabei beobachtet, wie dieser auf seine Haut runterlief. "Ich sollte dich umbringen Raik, das ist dir sicherlich klar...ich habe nur nicht die Kraft dazu." - "Dies ist mir bewusst." gab ich knapp von mir bevor ich seine kalte Hand berührte. Diese zog dieser jedoch zurück und ließ mich so die Stichwunde genauer betrachten. Sie war relativ groß und zog sich nach unten. Dementsprechend verließ eine große Masse an Blut sein Körper. Ich schluckte kurz bevor ich die Wunde vorsichtig berührte und meine Handfläche aufglühen ließ. Dies half jedoch nicht, ganz im Gegenteil, es machte es nur noch schlimmer. Lucifer schreckte auf und atmete schmerzvoll aus während dieser von mir wegrutschte und gegen einer der Wände knallte.

"Scheiße." brachte dieser kaum hörbar über seine Lippen bevor dieser seine Beide an sein Oberkörper heraanzog. "Tut mir Leid...ich kann die Wunde nicht heilen." gab ich zögernd von mir während ich langsam aufstand und auf ihn zulief. "Natürlich kannst du das nicht...ich habe wohl verloren." sprach dieser während mich dieser schmervoll anlächelte. "Ich habe alles verloren, zum erneuten mal. Beende bitte was du angefangen hast, man sollte Sachen nicht unfertig stehen lassen." sagte dieser während er mir die federartige Waffe in die Hände drückte, anscheinend hatte es dieser mitgenommen. Ich schaute ihn geschockt an während mich dieser erwartete anblickte. "Ich kann es nicht tun." - "Raik meine dämonische Gestalt steht mir nicht mehr zur Verfügung und sterben werde ich sowieso. Jahwe wird mir nicht helfen und dies sollte mir auch Recht sein. Beende es einfach... ich würde es tun aber Selbstmord bringt mich nicht um, ich würde nach wenige Minuten erneut aufwachen." sprach er leise während dieser sein Kopf an der Wand ablehnte. Ich schaute ihn schockierter als davor an. Er hatte es versucht, er hatte versucht sich umzubringen sonst könnte dieser nicht wissen, dass er erneut aufwachen würde.

Ich schluckte und schüttelte schließlich den Kopf.  "Nein." brachte ich über meine Lippen während ich das Messer fallen ließ. "Du bist für einen Grund hier, Gott hätte dich selbst umgebracht, wenn er nicht seine Absichten hatte." - "Ja er hat Absichtlich aber nicht gute. Er will mich leiden sehen, mehr nicht also bitte ich dich erneut, bring es zu Ende!" gab er aufgebracht von sich während mich dieser anblickte. Er ergriff erneut das Messer und drückte es mir in die Hand bevor dieser meine rechte Hand zu sich zog und diese auf sein Herz richtete. "Stich zu." sagte dieser leise und blickte mich abwartend an bevor dieser seine Augen schloss und auf den tödlichen Stich wartete. Ich schluckte den Kloß in meiner Kehle hinunter während ich versuchte mein Herzschlag zu normalisieren. Meine Hand zitterte ununterbrochen und ich versuche meine Tränen zurückzuhalten, die sich in meine Augen gebildet hatten. Ich sollte es also tun? Ihn umbringen? Den Engel, der Geschichte geschrieben hatte? Es war doch mein Vorschlag gewesen, ich hatte es Adam vorschlagen. Ich wollte es doch tun aber warum wollten ich es jetzt nicht mehr? Jetzt wenn er mich anflehen es zu tun?

Eine Träne rollte seine blasse Wange hinunter und brachte mich erneut zum Schlucken. Sein Leben lag ihn meine Hände. Er hatte seine Augen geschlossen und wartete auf seine Erlösung. Also warum tat ich es nicht? Warum erfüllte ich ihn nicht sein letzter Wunsch? Ich versteckte den Griff um den Messer und näherte mich der Stelle. Die Stelle in der ich den Messer bohren musste, um das Ganze zu beenden. Er wollte es, er wollte doch sterben. Es war sein Wunsch, seine Entscheidung. Ich berührte nun die Haut meines Gegenübers mit der scharfen Klinge. Lucifer zuckte zwar kurz zusammen, seine Augen öffnete dieser jedoch nicht. Ich würde es tun, ich würde ihn das geben was er wollte. Die Spitze drückte ich nun gegen die blasse Haut und beobachtete wie das schwarze Blut zum Vorschein kam. Schnelle Blutstropfen liefen sein Oberkörper hinunter während dieser sein Gesicht schmerzvoll verzog und seine Tränen über seine Wangen laufen ließ. Meine Augen brannten fürchterlich während auch ich meine Tränen losließ. Ich versterckte den Druck und bohrte die Spitze tiefer in seiner Brust. Dies ließ ihn aufschreien während ein helles Licht aus der Wunde schoss und mich meine Augen zukneifen ließ. Der Lichtstrahl umhüllte ihn erneut, so wie es auf den Friedhof auch gewesen war.

Immer mehr erhellte sich der Raum und hinterließ brennende Wunden auf meinem Körper aber ich rührte mich nicht von der Stelle. Ich musste es zu Ende bringen, ihn zur Liebe. Minimal drückte ich die Klinge tiefer hinein während ich nun sein Blut an meine Hände spürte. Ich bemerkte nicht wie die Tür aufgegangen war, die Person die das Geschehen geschockt beobachtete, erkannte ich genauso wenig. "Was machst du da!" rief eine Frauenstimme und lenkte für einen kurzen Augenblick meine Aufmerksamkeit von Lucifer ab. Dies reichte jedoch aus, denn ich wurde unsanft zur Seite geschmissen. Ich knallte gegen einer der Wände und atmete schmerzvoll aus während ich mit schwere Augen beobachtete wie sich die Frau vor Lucifer hinkniete.

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Hier ist der nächste Kapitel, ich hoffe euch hat es gefallen. Der nächste Teil kommt noch in dieser Woche.

evil_sadness15 🖤

ʟɪɢʜᴛ ɪɴ ᴛʜᴇ ᴅᴀʀᴋɴᴇssWo Geschichten leben. Entdecke jetzt