Kapitel 39 - Chris

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Ich erstarrte als ich beobachtete wie sich die Tür langsam öffnete und zwei gelbleuchtende Augen durch den kleinen entstandenen Spalt blickten. Die Tür wurde weiterhin geöffnet als ich realisierte was für ein Wesen durch die Tür spazieren würde. Ich spürte wie sich mein Körper anspannten und meine Flügeln für einen kurzen Augenblick leicht zuckten. Ein rot farbiger Dämon betrat etwas zögernd den Raum während seine gelbe Augen genau in meine blickten. Schwarze wilde Locken fielen ihn leicht über den Augen während schwarze Sommersprossen seine rote Wangen verzierten. Die schwarzen Kreuzohrringe, die umgedreht hingen und sich mit jedes seiner Bewegung ein wenig hin und her bewegten, verzierten seine leicht spitzformige Ohren. Zwei schwarze Hörner ragten aus seiner Stirn heraus und verliefen nach außen. Ich musste zugeben, dass ich nicht erwartet hatte, dass Dämonen so hübsch aussehen könnten. Der komplett schwarz bekleidete Dämon stand etwas unsicher in der Mitte des Raumes während dieser immer wieder auf meine Flügeln blickte. Der Schreck verging ziemlich schnell, denn ich lächelte den jungen Dämon freundlich an. Dieser gab ein unsicheres Lächeln von sich und ließ mich seine etwas spitzgeformten Eckzähne erblicken, die ziemlich weiß aussahen. Vielleicht lag es an der roten Hautfarbe.

"Ehm..hey ich bin Raik..freut mich dich  kennenzulernen...denke ich." sprach dieser mit einer Stimme, die mich völlig entspannte. Ich lief ein paar Schritte auf ihn zu, dies führte dazu dass der schwarzhaarige Dämon auf der Stelle erstarrte und mich verängstigt anblickte. Ich streckte ihn meine Hand vorsichtig entgegen und lächelte ihn erneut an bevor ich zum Sprechen ansetzte. "Chris..freut mich auch dich kennenzulernen." brachte ich über meine Lippen. Ich konnte beobachten wie die Ohren des Dämons leicht zuckten während mich dieser kurz musterte bevor mir dieser erneut ein Lächeln schenkte und meine Hand entgegen nahm. Er schüttelte meine Hand leicht bevor dieser damit aufhörte. Seine Hand nahm er jedoch nicht weg, sondern ließ diese in meine ruhen während mich dieser anblickte. Raik war ein wenig kleiner als ich selbst also musste ich mein Blick ein wenig nach unten neigen. Es störte mich jedoch kein wenig, genauso wie wenig es mich störte, dass seine warme Hand in meine lag. Ich hatte nicht erwartet, dass diese warm war, denn ich bin immer davon ausgegangen, dass Dämonen völlig kalt und rau waren. Scheußlich und Angsteinflüsend. Dies stimmte jedoch nicht, zumindest nicht bei diesen einen Dämon.

Erst jetzt bemerkte ich, dass ich bis jetzt noch nie einen Dämon zu Gesicht bekommen hatte. Ich hatte noch nie etwas mit diese Wesen zutun gehabt, denn ich war bei den Kriegen zwischen Himmel und Hölle nie dabei gewesen. Botschafter taten sowas nicht und ich war einer. Im Himmel und auf der Erde nur dort würde man mich finden. Um ehrlich zu sein würde ich nie freiwillig bei solch einen Krieg mitmachen wollen, denn ich wollte niemanden wehtun. Ich sammelte nur die Nachrichten der Menschen und stellte diese Gott vor. Ich hörte mir ihre Wünsche, Ängste und Bitten an. Töten lag nicht in meiner Natur und wenn man mich fragte , sollte es in keiner Natur geben. Engeln, Menschen und Dämonen wurden für gewisse Gründe erschaffen und zwar nicht um sich gegenseitig auszulöschen. Jedes der Wesen besetzten ihre Reiche und lebten auf ihrer Wese. Ich verstand nicht warum diese nicht im Frieden miteinander leben könnten. Dämonen wurden als aggressiv, hinterhältig und verführerisch beschrieben aber ich konnte keines dieser Dinge bei Raik erkennen.

Anscheinend waren wir zulange in dieser Position erstarrt, denn ein vorgespieltes Husten ließ mich wieder in zu mich kommen. Raik zog seine Hand peinlich berührt weg und ließ diese in seine wilden kurzen Locken verschwinden. Ich wandte meine Aufmerksamkeit jetzt Adam zu, der mich angrinste und sich inzwischen auf einen Bett gesetzt hatte. "Bist du nun bei der Beschwörung dabei oder nicht?" fragte mich dieser immer noch leicht grinsend. "Wem wollt ihr überhaupt beschwören." fragte ich skeptisch, da sich eine Beschwörung nicht besonders gut anhörte. "Satan." erklang die Stimme des jungen Dämons monoton in meine Ohren und ließ mich etwas geschockt in seiner Richtung blicken. "W-Was?" brachte ich ein wenig zitternd über meine Lippen, als ich mich erneut zu Adam umdrehte und beobachtete wie dieser auch ein Nicken von sich gab. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken hinunter während meine Flügeln leicht aufzitterten. "Aber...warum?" fragte ich zögernd und blickte Adam an, der langsam vom Bett aufstand und auf mich zulief.

"Weil er sonst Devis umbringen wird und einen ziemlich guten Plan hat, um deinen Gott zu stürzen." erklang die Stimme des Dämons erneut in meine Ohren und brachte mich dazu runterzuschlucken. "Aber...was soll eine Beschwörung bringen? Wir würden uns nur unnötig zur Zielscheibe machen." - "Nein, denn wir haben das." übernahm Adam diesmal das Reden während dieser einen federartigen Messer in die Hände hielt. Mir stockte für einen Augenblick der Atem bevor ich mich wieder sammelte und ein paar mal blinzelte. "V-Von wo hast du das?" fragte ich zögernd während ich beobachtete wie Adam auch einen schwarzen Buch in die Hände nahm. "Ich habe es bei mir Zuhause gefunden aber das ist nicht wichtig. Wir müssen ihn beschwören und ihn den Werk weglegen bevor es zu spät ist." gab Adam erneut von sich und ließ mich immer geschockter in seine Richtung blicken. "D-Du willst ihn umbringen?" brachte ich unsicher über meine Lippen. Adam nickte mir zu und dies führte dazu, dass mein Herz anfing viel zu schnell in meiner Brust zu schlagen und meine Flügeln erneut zum Zittern anfingen.

"Du musst es nicht tun, ich kann es tun." gab diesmal der Schwarzhaarige von sich. "Nein Raik...ich werde es tun." ergriff Adam das Wort und ließ mich geschockt zwischen den beiden hin und her schauen. Sie meinten es total ernst, sie wollten ihn wirklich umbringen. Ich wollte es aber nicht tun, es war völlig egal um wem es hier ging. Satan oder nicht Satan. Ich würde niemanden töten und dabei zusehen würde ich auch nicht, denn dies war genauso schlimm wie das Töten selbst. Gott hatte ihn für einen Grund weiter leben lassen. "Ich kann sowas nicht tun." gab ich aufgebracht von mir und brachte die beiden dazu in meiner Richtung zu blicken. "Warum nicht? Er oder Devis? Da gibt es nichts zu überlegen wir müssen es tun, wir haben keine andere Wahl." sprach Adam während Raik ihn zunickte. "Aber.." - "Er ist es nicht Wert Chris. Er oder der ganze Himmel? Es werden mehrere Engeln sterben, dein Gott wird mit großer Wahrscheinlichkeit stürzen und das wird keiner von euch verhindern können. Wir können es beenden bevor es überhaupt angefangen hat, wir können alle anderen verschonen." versuchte mich diesmal der schwarzhaarige Dämon von der Sache zu überzeugen und ich musste zugeben, dieser hatte schon ziemlich gute Argumente.

"Und was ist wenn etwas schief läuft...wir könnten alle sterben." gab ich zögernd von mir. "Wir schaffen das schon und wenn nicht sterben wir mit den Wissen, dass wir es zumindest versucht haben." sagte Adam während mich dieser aufmunternd anlächelte. "Wir werden das schaffen, wir haben die tötliche Waffe, wir können einfach nicht verlieren." sprach Raik auf mich ein während dieser seine Hand sanft auf meinen Schulter legte. Ich nickte zögernd während ich sie unsicher anschaute. "In Ordnung...lass es uns dann versuchen."

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Hier ist der nächste Kapitel, ich hoffe euch hat es gefallen. Der nächste Teil kommt dann in der nächsten Woche.

evil_sadness15 🖤

ʟɪɢʜᴛ ɪɴ ᴛʜᴇ ᴅᴀʀᴋɴᴇssWo Geschichten leben. Entdecke jetzt