Kapitel 45 - Raik

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Ich schnappte schwer nach Luft, als sich meine Sinne langsam einschalteten. Ein ziehender Schmerz zog sich über mein Oberkörper, als ich mich ein wenig bewegte. Schlechte Entscheidung, denn die Schmerzen wurden nur noch unerträglicher. Ich öffnete schlagartig meine Augen, als ich zum wiederholten Mal ein Klinkern wahrnahm. Meine Augen waren zwar offen aber ich erblickte Nichts, ich konnte Nichts außer der Dunkelheit sehen. Den Boden berührte ich gerade so mit meine Zehenspitzen, als ich versuchte mich zu orientieren. Das Klinkern ertönte erneut. Mein Hals schmerzte aber dies waren nicht die schlimmsten Schmerzen, die ich gerade verspürte. Ich versuchte meine Arme zu bewegen, die in der Luft hingen. Scheiße...ich war wohl in Gefangenschaft geraten. Erst jetzt kehrten meine Erinnerungen zurück. Lucifer...er wollte dass ich ihn umbringe und...die Frau...

Ein lauter Knall ertönte und ließ mich zusammenzucken. Es holte mich aus meine Gedanken heraus und brachte mich zurück in der Realität. Ich war im Gefangenschaft verdamt! Sollte ich nicht so etwas wie Panik verspüren? Oder Angst? Aber was redete ich schon, ich war ein Dämon. "Wie ich sehe ist unser Verräter aufgewacht!" sprach eine Frauenstimme während ich etwas spürte, das mein Körper berührte. Ich zog die Luft ein, als die unwohle kalte Berührungen meine verletzte Haut berührten. "Hast du etwa Schmerzen?" sprach die Stimme erneut, nur mit den Unterschiedlich, dass es diesmal in mein rechtes Ohr gesprochen wurde. Ein Schauer lief meinen Rücken hinunter, als der eiskalte Atem dagegen abknallte. Ich schluckte und kniff meine Augenlider zusammen, als aus den Nichts ein helles Licht erschien. Ein letztes Mal knallte der kalte Atem gegen meiner Haut. Ich öffnete meine Augen, es brannte, es brannte fürchterlich. Ein paar Zentimeter vor mir stand ein Schatten, ein Schatten, das niemanden gehörte. Das Kerker wurde durch Kerzen erleuchtet, die eher gelblich leuchten.

Ich suchte leicht panisch nach den Besitzers des Schattens. Vergebens, denn ich fand niemanden, ich war hier alleine. Mein Blick schleifte nach oben und traf auf schwere Eisenketten, die von der Decke hingen. An diese hing ich. Meine Handgelenke waren damit geketten, wenn man mich fragte ein wenig zu fest. Mit jede Bewegung schleifte meine Haut gegen diese und verursachte mir höllische Schmerzen. Es fühlte sich so an, als würden die Ketten immer mehr in meiner Haut schneiden aber vielleicht war es auch so, was wusste ich schon. Ich beugte mein Kopf jetzt nach unten und traf auf mein Oberkörper, das blutüberströmt war. Kein Wunder, dass ich sowelche Schmerzen hatte. Lange tiefe Schnitte zogen sich über diesen während Brandwunden auch nicht fehlten. Ich blickte nun wieder nach vorne, ich traf wie erwartet wieder auf den Schatten. Sofern dies noch ein Schatten war. Eine Gestalt erschien langsam aus diesen bis eine schwarz bekleidete Person vor mir stand. Ein langes mades schwarzes Kleid glitt auf den Boden. Schwarze glatte Haare, die bis zur Hüfte gingen und den goldenen Gürtel leicht bedeckten. Ich blickte weiter nach oben und traf auf das Gesicht der Person. Blasse makellose Haut und schwarzer Lippenstift, das auf den vollen Lippen aufgetragen wurde. Mein Blick glitt weiter nach oben bis ich auf zwei pechschwarzen Augen traf, die erneut ein Schauer über meinen Rücken runter laufen ließen. Die Pupille war schwarz genauso wie die Iris, dies verleihte den Augen eine gewisse unendliche Tiefe.

"Lilith..." brachte ich kaum hörbar über meine Lippen während ich erneut runterschluckte. Ein Grinsen breitete sich auf ihre schwarzen Lippen aus als sie ein paar Schritte auf mich zulief. Kalte Finger strichen über meiner Wange und breiteten eine Gänsehaut über meinen Körper aus bevor sich die Spitze der Fingernägeln in diese bohrte und mich schon fast aufschreien ließ. Warmer Blut floß langsam hinunter während ein brennender Schmerz auftauchte. "Ah mein Liebling...du weißt sicherlich was mit Verräter passiert." flüsterte sie in mein Ohr und ließ mich erneut schlucken. Ihr kalter Atem traf erneut auf meine warme Haut und ließ mich kurz aufzitterten. "Schade du würdest ein guter Kämpfer sein." brachte sie erneut über ihre Lippen während sie ihre Hand auf meine andere Wange gleiten ließ. Die schwarzhaarige Frau hielt es anscheinend nicht für nötig ihre Fingernägel aus meiner Haut zu holen, den der Schnitt wurde mit jede ihrer Bewegungen größer. "Aber was bringt dem Herrn ein guter Kämpfen, wenn dieser nicht auf seiner Seite ist." ertönte erneut ihre Stimme gegen mein Ohr während ihr Finger nun in Richtung meines Stirn wanderte. "Lucifer...ist er.." - "Tod? Nein mein Lieber so weit ist es nicht gekommen. Das hättest du wohl gerne nicht wahr? Lucifer ist ein starkes Wesen so leicht wirst du ihn nicht los, glaub mir." gab sie von sich bevor ihre Finger den Weg zu meine Hörner fanden.

"Die wirst du wohl nicht mehr brauchen."  flüsterte sie während sie mich angrinste und ihre Nägeln in den Ansatz meines rechten Hörners bohrte. "Bitte nicht..." brachte ich leise über meine Lippen während ich versuchte den Schmerz zu unterdrücken. Dies ließ sie jedoch nicht aufhören. Ihr Lachen ertönte durch den leeren Raum als sie den kompletten Ansatz  nachfuhr. Ich biss mir auf die Unterlippe bei den Versuch einen Schrei zu unterdrücken. "Bitte..." sagte ich erneut während ich gegen meine Tränen kämpfte. Warmer Blut floss mir über den völlig verkratzten Gesicht bevor sie mir den Rest gab. Mit einer leichten Bewegung umschlug ihre Hand den Horn und zog diesen langsam heraus. Ein Schrei verließ meine Kehle während ich versuchte mich aus ihren Griff zu befreien. Tränen flossen ununterbrochen meine Wangen hinunter und vermischten sich mit den frischen dunkelroten Blut während sie weiterhin in ihrer Richtung zog. Ich konnte spüren wie sich der Horn langsam von meiner Strin löste bis dieser nicht mehr zu spüren war. Ein Schluchzen gefolgt von andere verließen meine Kehle als ich realisierte was gerade passiert war.

Mit ein breites Grinsen hielt sie mir den abgetrennten schwarzen Horn vors Gesicht bevor dieser auf den Boden fallengelassen wurde. Ich schluchzte erneut während mehr Tränen meine feuchten Wangen berührten. Ich beobachte mit ein verschwommenen Blick wie sie nun zur meiner linken Seite lief. "Bitte tu das nicht.. " flehte ich sie an während ich schwer nach Luft schnappte. Sie griff nach den linken Horn aber ließ diesen nach wenige Sekunden wieder los. Dies ließ mich kurz erleichtert ausatmen und brachte mein schnellschlagendes  Herz dazu sich ein wenig zu beruhigen. "Du hast Recht mir ist eine viel bessere Idee durch den Kopf gekommen." sprach die Schwarzhaarige bevor sie sich in einer schwarzen Wolke auflöste und mich alleine stehen ließ. Ich blickte auf den Boden und traf auf den abgetrennten Horn. Erneut verließ ein Schluchzen meine Kehle während meine Handgelenke gegen die Eisenketten rieben. Lilith ließ mich jedoch nicht für lange alleine, denn nach wenige Minuten erschien sie erneut vor mir während sich in ihre Hände ein schwarzes Kreuz befand. Ich schluckte bevor sie ohne Vorwarnung den Kreuz gegen meiner Strin drückte. Mein Schrei ertönte in den leisen Raum, als ich spürte wie sich dieser in meiner Haut einverbrannte.

Die Müdigkeit ergriff mich während ich versuchte meine brennende Augen offen zu lassen. Dem Kampf verlor ich jedoch, denn meine Sicht verblasste langsam bevor diese vollkommen verschwand und ich in der Dunkelheit ertrank.

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Hier ist der nächste Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen. Der nächste Teil kommt dann in der nächsten Woche.

evil_sadness15 🖤

ʟɪɢʜᴛ ɪɴ ᴛʜᴇ ᴅᴀʀᴋɴᴇssWo Geschichten leben. Entdecke jetzt