Eleanors Sicht:
Ich wachte auf, weil Ander sich unruhig bewegte. Seine Haare klebten an der schweißnassen Stirn und sein Körper war angespannt.
Sofort setzte ich mich auf und umgriff mit meinen Händen seine Wangen. Ich setzte mich so hin, dass ich auf seinem Bauch saß und auf ihn runter schauen konnte.
>> Ander <<, sagte ich laut genug, damit er aufwachte und sofort öffneten sich seine Augen, die mir panisch entgegenblickten. Er atmete hektisch und es brach mir das Herz ihn so zu sehen. Ich wusste sofort, was los war. Er träumte von seinem Vater.
Ich strich ihm das Haar aus der Stirn und sofort griffen seine Hände nach meiner Taille und zogen mich an seine Brust. Ich strich ihm weiterhin beruhigend durch die Haare und spürte an meiner Brust, wie sich sein Herzschlag langsam beruhigte. Als ich mich schließlich wieder aussetzte, liefen mir Tränen über die Wangen.
>> War das eine Ausnahme? <<, flüsterte ich. Ich hoffte so sehr auf ein Ja, darauf, dass er mir sagte, dass diese schrecklichen Träume nicht wiedergekehrt waren, doch als er den Kopf schüttelte, schluchzte ich.
>> Tut mir leid <<, sagte er rau und setzte sich auch auf, sodass ich - die immer noch auf seinem Schoß saß - nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt war.
>> Hör auf dich zu entschuldigen <<, meinte ich und legte meine Hände wieder an seine Wangen. >> Willst du aufstehen? <<, fragte ich irgendwann in die Stille.
Früher wollte Ander nach einem Albtraum nicht wieder schlafen, weil er Angst hatte vor weiteren Träumen. Doch er sah müde aus, schließlich hatten wir bisher keine zwei Stunden geschlafen.
>> Nein, aber danke. << Ich nickte und stieg von ihm runter, um mich wieder neben ihn zu legen. Seine Hand suchte meine und umklammerte sie fest. Auch wenn ich müde war, zwang ich mich wachzubleiben. Irgendwann wurde sein Atem wieder regelmäßiger und ich wusste, dass er eingeschlafen war.
Als sich sein Körper wieder anspannte rückte ich näher an ihn heran und strich ihm über die Wange, bis er sich wieder entspannte. Im Schlaf drehte er sich und schlag den Arm um mich. Und erst dann erlaubte ich mir wieder einzuschlafen.
Als ich das nächste Mal aufwachte war bereits Mittag.
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>> Ich kann das nicht <<, maulte ich und gab es auf, meine Haare zu locken, nachdem ich mich zum dritten Mal am Lockenstab verbrannte. >> Es ist anstrengend, es kommt nichts gutes dabei heraus und mein Arm wird langsam schwer. <<
>> Blöd gelaufen, wenn man keinerlei Muskulatur besitzt <<, gab Kira ihren Senf dazu ab. Ich schupste sie leicht und sie rutschte mit ihrem Lippenstift ab. Dabei malte sie sich über die Wange und rieb sich sofort darüber. >> Ich wusste schon immer, du bist ein schlechter Mensch. Durch und durch. <<
>> Lass mich dir helfen <<, sagte Leonie, die Kira ignorierte, genau wie ich und stellte sich hinter mich, nahm mir den Stab ab und lockte die letzten paar Strähnen meiner schulterlangen Haare.
>> Danke. << Leonie konnte das einfach besser. Make-Up, Frisuren, das war ihr Ding. Schon als kleines Kind hatte sie es geliebt sich mit dem Makeup ihrer Mutter zu schminken und Kira und mich als Versuchskaninchen zu missbrauchen.
Ander war nachmittags gegangen und bis Kira und Leonie um sieben gekommen waren, hatte ich mit Sofia geskyped und ihr von dem Geburtstag heute Abend erzählt.
Kira, die neben mir vor dem Spiegel stand tuschte sich jetzt die Wimpern und zog sich dann einen fetten blauen Eyelinerstrich.
>> Gewagt aber sexy <<, kommentierte ich und stand auf, um den Lockenstab auszustellen und Leonies Werk anzuschauen. Es sah gut aus.
Doch jetzt war es war bereist neun Uhr abends. Ich schlüpfte aus der Jogginghose und dem weiten Shirt. Leonie trug bereits ein schwarzes kurzes Kleid und war perfekt gestylt.
Kira dagegen zog sich den Eyeliner noch dicker und grinste. Ich griff nach dem fliederfarbenen engen Kleid, dass Spagettiträger besaß und in der Mitte meiner Oberschenkel endete. Das Kleid hatte ich mir in Griechenland gekauft, weil meine Freundinnen dort meinten, es passte gut zu meiner sonnengebräunten Haut.
Ich schlüpfte in schwarze Turnschuhe und kassierte dafür einen „Ich-Hasse-Dich-Bis-Auf-Den-Tod-Blick" von Leonie.
Während Kira sich das silberne T-Shirt-Kleid anzog, tuschte ich noch einmal meine Wimpern und frischte den zartrosanen Lippenstift auf.
>> Dann lass uns fahren <<, sagte Leonie, die heute netterweise Fahrerin spielte und auf Alkohol verzichtete.
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Eleanor und Ander ✔️
Romance*Abgeschlossen* ---- "Ich hatte Eleanor geküsst. Oder sie mich. Oder wir uns. Scheiße, was auch immer, wir hatten uns geküsst und jetzt konnte ich einfach nicht aufhören daran zu denken. Es war ein Mittwochmorgen um kurz nach neun und ich dachte a...