13. Absturz

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>> Kira, seid ihr da drinnen? Ist mit Eleanor alles in Ordnung? <<, hörte ich Anders Stimme. Ich hockte auf der Toilette vor dem Klo und hielt mir den Bauch, weil mir so übel war.

>> Gott sei Dank <<, rief Kira und öffnete sofort die Tür. Ich wusste, dass Kira auf Leute die Kotzten reagierte, als hätte sie eine Phobie dagegen. Und vielleicht hatte sie das auch. Mir zur liebe war sie allerdings bei mir geblieben, um mich nicht allein zu lassen. >> Bitte kümmere dich um sie. Ich muss hier raus. <<

Tatsächlich sah sie leicht grünlich um die Nase aus. Ander schloss hinter ihr die Tür ab und ich musste würgen. Sofort kniete er neben mir und hielt mir die Haare. Doch es kam zum Glück nichts mehr und Ander leerte seinen Becher und füllte ihn am Waschbecken mit Wasser auf.

Dankbar spülte ich mir den Mund mehrmals aus, bis der Geschmack nach Erbrochenem komplett verschwunden war. Dann ließ ich mich kaputt zurück auf die Fliesen sinken.

>> Hey, nein Eleanor, komm hoch. Fuck! << Und schon war er wieder neben mir. Seine Hände griffen nach meiner Taille und hoben mich hoch.

>> Gott, mir geht es so scheiße <<, murmelte ich und schloss die Augen wieder. Er drückte mich näher an seine Brust und er griff nach meinen Armen, die er in seinen Nacken legte, ehe seine Hände unter meine Oberschenkel griffen und er meine Beine um seinen Bauch schlang.

Ich lehnte müde meinen Kopf an seine Brust und spürte, wie er mein Kleid weiter runterzog und sicherging, dass man nichts sehen konnte, ehe er das Bad verließ. Es musste um die vier Uhr sein und ich spürte, wie er mich zum Ausgang trug, wo er Leonie traf. >> Können wir los? <<, fragte er und als Leonie mich ansah nickte sie sofort.

>> Klar, wo ist Kira? <<

>> Eleanor, kann ich dich eben absetzen? << Ich nickte und Ander setzte mich vorsichtig auf die Stufen vor das Haus. In dem Moment kam Kira aus dem Haus gestolpert. >> Nein verdammt! Hörst du mir denn nicht zu? Lass mich in RUHE <<, fauchte sie.

In Alarmbereitschaft versuchte ich aufzustehen, doch Ander hielt mich zurück, dann schaute er zu Kira, die gefolgt von einem Typen auf uns zu kam.

>> Verpiss dich, Arschloch <<, fauchte Ander den Jungen an und der blieb stehen.

>> Aber sie will es doch auch, sonst würde sie nicht so rumlaufen. << Er deutete auf ihr Outfit und das kurze Kleid.

>> Was hat das mit ihrem Outfit zu tun? Selbst, wenn sie nackt rumlaufen würde wäre das für dich keine Einladung, kapiert? Jetzt verpiss dich Wichser! <<

Der Typ verdrehte die Augen und zog >> Scheiß Feminist <<, knurrend ab. Ich starrte Ander an, während Kira sich bedankte und versuchte die Augen offen zu halten. Ander nahm mich jetzt wieder auf den Arm und ging mit zu Leonies Auto.

Dort setzte er mich auf die Rückbank und rutschte dann neben mich. Er griff über mich und schnallte mich an, während Leonie und Kira vorne einstiegen. Wir fuhren los und ich lehnte mich an Ander, der seinen Arm um mich schlang. Seine Hand lag auf meiner Hüfte und sein Daumen malte beruhigende Kreis auf den Stoff meines dünnen Kleides.

Eine halbe Stunde später setzten wir zuerst Kira ab und fuhren dann weiter. >> Fahr besser zu mir. Dann sieht ihre Familie nicht, dass sie so betrunken ist. Außerdem will ich sie so nicht allein lassen <<, kam es von Ander neben mir.

>> Okay. Danke, dass du dich um sie kümmerst <<, entgegnete Leonie dankbar und fünf Minuten später hielt der Wagen erneut. Erst jetzt öffnete ich die Augen und versuchte mich bei Leonie zu bedanken. Diese griff nach meiner Hand und drückte sie durch das Fenster. >> Gerne und gute Nacht. <<

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Ich hatte keine Ahnung wie Ander mich in das Badezimmer schleppte, mir mit einer neuen Zahnbürste die Zähne putzte und mich zu sich ins Bett brachte, doch schließlich lag ich auf dem Bett und sah ihm dabei zu, wie er seinen Kleiderschrank durchwühlte. Als er gefunden hatte, wonach er suchte, kam er mit einem seiner T-Shirts wieder zum Bett.

>> Komm Eleanor, setz dich auf, wir ziehen dich eben um. << Er beschwerte sich kein Mal, über meinen Zustand, sondern half mir ohne zu meckern.

>> Okay <<, murmelte ich, richtete mich auf, sodass ich vor ihm stand und streckte müde die Arme nach oben. Lachend griff er nach meinem Kleid und zog es mir vorsichtig über den Kopf. Mit einem Arm um meinen nackten Bauch geschlungen hielt er mich aufrecht, während er mir mit der anderen das Shirt über den Kopf zog.

Ich versuchte wirklich ihm zu helfen, aber eigentlich war er es alleine, der meine Arme in die Ärmel steckte und das Oberteil zurechtrückte.

Es war mir nicht unangenehm, dass er mich so sah. Ich konnte gar nicht mehr mitzählen, wie oft wir zusammen baden gewesen waren, mal in Bikini und mal, wenn es ganz spontan in irgendwelchen Seen war, auch in Unterwäsche. Und eins musste man Ander lassen, er starrte mir nicht einmal auf den Körper.

Als er mich zudeckte streckte ich die Arme aus, damit er sich zu mir legte und kuschelte mich dann an ihn. >> Tut mir leid Ander. Und danke <<, brachte ich noch hervor.

Ich spürte seine Lippen ganz leicht an meiner Stirn.

>> Immer. <<

Eleanor und Ander ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt