44. Einen Schritt weiter (!Sexuelle Inhalte!)

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(sexuelle Inhalte)

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Anders Sicht:

Auch um neun Uhr saßen wir noch alle zusammen draußen und schauten uns den Sonnenuntergang an. Irgendwann hatte ich nach Eleanors Hand gegriffen und war verdammt froh, dass sie sie nicht zurückgezogen hatte. Herberts Blick war mir egal, dafür war ich wenigstens in diesem Moment zu glücklich.

>> Ich glaube nicht, dass ich noch eine zweite Pizza schaffe <<, lachte Eleanor, aber Herbert schupste ihr schon eine zweite auf den Teller.

>> Du schaffst das schon. Augen zu und durch <<, entgegnete Herbert und schenkte sich danach ein Scotch ein. Eleanors Wangen waren gerötet, da sie ordentlich mitgetrunken hatte und ehrlich gesagt ging es mir nicht anders. Wir hatten beide zu tief ins Glas geschaut.

Als ich sah, dass sie eine Gänsehaut hatte, schlüpfte ich aus meinem Langarmshirt und hielt es ihr hin, da ich sowieso noch ein T-Shirt unter hatte. Dankbar zog sie ihre Hand aus meiner und schlüpfte in mein Oberteil.

Das Kribbeln in meinem Bauch verstärkte sich, als ich sie in meinen Klamotten sah. Ich liebte das. Dann hatte ich das Gefühl, als würde sie zu mir gehören. Wirklich zu mir.

Ich riss den Blick von ihr los, als ich Herbert lachen hörte, doch ich sah ihn nicht an. War mir doch egal, wenn er merkte, dass ich auch mal verstanden hatte, was ich für Eleanor fühlte. Das schöne Mädchen zog die Ärmel meines Shirts über ihre Hände und nahm noch einen Schluck aus ihrem Glas.

>> Gleich ist es halb zehn, da kommt meine heiße Nachbarin nach Hause. Die gute ist ende siebzig und fit wie ein Turnschuh. Die kann die Zeitung noch aus dem Briefkasten holen, ohne dabei einen Krampf zu bekommen <<, sagte Herbert und ich verzog das Gesicht.

>> Sehr sexy, da hast du recht <<, stimmte Eleanor zu. >> Käthe heißt die gute, richtig? <<

>> Genau und sie ist verwitwet. <<

>> Geh doch die Tage mal rüber mit deinem Apfelkuchen und flirte mit ihr. <<

Auf meinen Vorschlag hin, nickte Herbert entschlossen. >> Ja, vielleicht werde ich das mal tun, bevor ich unter der Erde liege. <<

Am Anfang hatten Eleanor und ich uns noch angestrengt ihm auszureden, so über seinen Tod zu sprechen, doch irgendwann hatten wir gemerkt, dass es einfach sein Humor war, da ihm, so seine Worte, „ja kein anderer Spaß in seinem traurigen Leben mehr blieb".

Um halb elf raffte Herbert sich auf. >> So ihr beiden. Ich muss ins Bett, ich bin alt. <<

Wir standen ebenfalls auf, wobei Eleanor beinahe zurück in den Stuhl gekippt wäre, wenn ich nicht nach ihren Händen gegriffen und sie so an mich gezogen hätte. >> Vorsichtig kleines Wesen. <<

>> Selber kleines Wesen. << Ich grinste, während ich sie vor mir her durch das Haus bis zur Haustür führte. >> Gute Nacht Herbert. Wir kommen am Mittwoch wieder. Stell nichts dummes an <<, warnte Eleanor den alten Mann, der in der Haustür stand und uns zuwinkte.

>> Mach ich nicht, ihr kennt mich doch. Bis Mittwoch. <<

>> Gerade weil wir dich kennen, sagt sie das <<, flüsterte ich so leise, dass nur Eleanor es hörte. Herbert schloss die Tür hinter sich, während wir die Einfahrt runterliefen und auf den Gehweg einbogen.

>> Käthe ist immer noch nicht zuhause, die macht bestimmt Party <<, sagte ich zu Eleanor, die ihre Hand wieder in meine schob.

>> Wenn ich alt bin, dann gehe ich auch auf Partys. << Ich grinste bei der Vorstellung einer alten Eleanor, die mit Gehstock auf der Tanzfläche stand und headbangte. Wie schwiegen eine Zeitlang, bis wir vor ihrem Haus zum Stehen kamen.

Eleanor und Ander ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt