Eleanor und Ander ✔️

18. Drive-In für Idioten

Wir fuhren mit Kiras Auto und ich hatte mir erfolgreich den Beifahrersitz gesichert.

Die Musik war aufgedreht und ich sang zufrieden mit, während Leonie Kira und mich über ihren Besuch bei Max aufklärte. Die beiden waren wieder zusammen und würden es dieses Mal auch sicher bleiben. Kira grinste mich unauffällig an.

Eine halbe Stunde später hielt Kira bei einem Drive-in-Restaurant und wir holten uns etwas zu essen.

>> Ja bitte <<, kam es emotionslos durch die Sprachanlage.

>> Ähm... also ich hatte gerne einen Burger. <<

Stille.

Kira wartete geduldig und trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad herum. Es knackte kurz, bevor die Frau wieder sprach.

>> Ja witzig. Und welchen Burger? Wir haben bestimmt fünfzehn verschiedene Sorten. <<

>> Upsala. Den Vegetarian 05 bitte. Dazu eine Pommes mit Ketchup und eine große Cola. Wenn man mich so früh weckt, brauche ich wenigstens Koffein. <<

Die Frau brummte als Bestätigung dafür, dass sie verstanden hatte. >> Dann fahren sie bitte vor. <<

>> Wir sind noch nicht fertig, also da kommt noch mehr <<, rief Kira schnell.

>> Dann sagen sie das doch! <<

>> Habe ich doch gemacht. <<

>> Was auch immer. Was wollen sie denn noch dazu? <<

Leonie stand auf und griff in Kiras Gesicht bei dem Versuch sich an ihrem Sitz nach vorne zu ziehen. >> Auch den Burger und eine große Fanta bitte. <<

>> Und ich nehme den Bagel 12a und den Mango-Annanas-Smoothie. Ach und gerne einen freundlichen Kundenservice. Danke <<, zählte ich auf.

Es blieb still, bis Kira sagte, dass wir nun fertig seien.

>> Dann fahren Sie zu Fenster zwei vor. <<

Kira startete den Motor und fuhr an, wobei Leonie, die immer noch stand, das Gleichgewicht verlor und hinfiel. Ächtzend kam sie hoch. >> Hol Mal das Geld <<, sagte ich zu ihr und sie versuchte an die Taschen im Kofferraum zu kommen. Als sie nicht rankam, kletterte sie schließlich über die Sitzbank in den Kofferraum.

Kira hielt vor dem Fenster und summte leise mit, während Leonie ihr Portmonee suchte.

Das Fenster wurde aufgeschoben und eine Frau um die zwanzig sah uns genervt an. Sie streckte die Hand aus. >> Vierundzwanzig Euro und 94 Cent. <<

>> Leonie? << , fragte Kira und drehte sich um.

>> Ja einen Moment ich hab's gleich. << Dann warf sie uns das Portmonee zu und Kira zahlte. Die Frau beobachtete dabei misstrauisch Leonie die im Kofferraum stand.

Als sie uns das Essen reichte, kletterte Leonie gerade zurück und Kira startete den Wagen. Fluchen segelte Leonie über die Sitzbank und warf Kira ein paar Beleidigungen um die Ohren.

Die restliche Fahrt schlürfte ich meinen Smoothie und rupfte an meinem belegten Bagel herum. Wir kamen um halb sechs an und schnell sprang ich aus dem Auto.

>> Wir sind fast zwei Stunden zu spät <<, seufzte Leonie. >> Max wird bestimmt sauer sein. <<

Zu den Jungs gehörten neben Ander, Casper und Feo noch Max und Eric. Manchmal kamen noch Luzy und Felina mit, Freundinnen von Eric, doch heute waren sie nicht dabei.

Als wir endlich aus dem dichten Wald traten, der sich rund um den großen See schloss, betraten wir die freie Lichtung und wie erwartet war der See gut besucht. Es dauerte seine Zeit, bis wir die Jungs gefunden hatten. Sie hatten sich einen Schattenplatz gesucht, um der unglaublichen Hitze zu entkommen.

Als wir näherkamen hörte ich Leonie missbilligend vor sich hinmurmeln und ich sah relativ schnell den Grund für ihren Stimmungswechsel. Eine vierköpfige Mädchengruppe hatte sich den Jungs angeschlossen und saß bei ihnen im Schatten.

Ich entdeckte Ander, der neben Casper saß und direkt neben ihn hatte sich eines der Mädchen niedergelassen und unterhielt sich mit ihm. Demonstrativ ließ sich Leonie zwischen Max und ein Mädchen fallen. Nun bemerkte uns auch der Rest der Gruppe.

>> Wo wart ihr so lange? <<, fragte Casper laut und ich deutete anklagend auf Kira.

>> Sie ist schuld. <<

Zusammen mit Kira setzte ich mich zwischen Eric und Feo. >> Tut mir leid, aber als ihr sagtet, dass ihr zum See fahren wollt, wusste ich nicht, dass ihr so früh fahren wollt. <<

>> Du bist um sechzehn Uhr aufgestanden du Pflaume <<, sagte ich und hörte jemanden lachen. Ich sah auf und begegnete Anders Blick. Ich zwinkerte ihm zu und wand mich dann wieder Kira zu.

Ich wusste nicht genau wieso, aber auch meine Laune war ein wenig gesunken.

>> Wenn wir schon hier sind, will ich auch schwimmen gehen. Und mir vielleicht jemanden klären <<, flüsterte Kira mir zu und griff nach meinem Arm, um mich hochzuziehen.

>> Klingt nach einem Plan. << Sie war bereits ausgezogen und präsentierte einen knallgelben Badeanzug mit tiefem Ausschnitt. Ich folgte ihrem Beispiel und zog mir zuerst die Schuhe und dann das Kleid aus. Ich schaute zu Leonie, doch sie hatte sich an Max gekuschelt und unterhielt sich angeregt mit ihm.

>> Komm endlich <<, meinte Kira und ich folgte ihr zum See.