12. Tanzen mit Ander

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Eleanors Sicht:

Das Licht im Wohnzimmer war gedämmt und die Musik tat fast in den Ohren weh, so laut hatte man sie gestellt. Inmitten der tanzenden Menschen blieb ich stehen und drehte mich zu Ander um.

Er sah verdammt gut aus und auch, wenn ich ihm das bereits gesagt hatte, war ich versucht es nochmal zu tun. Stattdessen legte ich ihm einen Arm in den Nacken und bewegte mich zur Musik. Seine Hände legten sich auf meine Taille und in dem Moment war ich einfach unendlich glücklich.

Als Ander sah, dass ich lachte, zog er einen Mundwinkel nach oben, wobei sich in der linken Wange ein Grübchen bildete und die Hitze in meinem Körper war unbeschreiblich. Er zog mich noch ein Stück näher, sodass sich unsere Körper berührten.

Ich liebte die Wärme die von seinem Körper ausging und ich liebte es, wie ich mich in seiner Nähe fühlte.

Nach einiger Zeit fiel mir wieder das Mädchen auf, dass auf dem Sofa saß. Sie hatte sich jetzt zu Casper umgesetzt, schaute aber Ander und mich an. Unsere Blicke trafen sich und am liebsten hätte ich ihr meinen Stinkefinger gezeigt.

Ich erschreckte mich sofort vor meinen Gedanken. Was war denn los mit mir?

Sie war bestimmt ein nettes Mädchen, dass einfach, wie praktisch jedes andere Mädchen auch dem Charm und Aussehen meines besten Freundes verfallen war. Also wand ich schnell den Blick von ihr ab und verdrängte sie aus meinen Gedanken.

Ich löste mich von Ander und drehte mich, als er seinen Arm um meine Hüfte schlang und mit den Rücken an seine Brust zog. Ich musste lachen und da seine Brust vibrierte, wusste ich, dass er es ebenfalls tat. Dann beugte er sich vor und ich spürte seinen heißen Atem an meinem Nacken. Sofort bekam ich eine Gänsehaut. >> Du siehst übrigens selbst wunderschön aus. <<

Lächelnd drehte ich mich wieder zu ihm um. >> Danke. <<

Er zeigte wieder seine Grübchen, als er es erwiderte. Mein Oberkörper berührte seinen und seine großen Hände hielten meine Hüfte, strichen sanft darüber, während ich meine Hände wieder in seinen Nacken wandern ließ. Mit einer fuhr ich ihm durch die Locken.

Sein Blick hielt meinen und wie immer wenn er bei mir war, nahm ich nichts um uns herum wahr. Ich blendete die Umgebung einfach aus.

Da tauchten Leonie und Kira neben mir auf. >> Eleanooor <<, trällerte Kira. >> Ich will trinken und Leonie ist Fahrerin, also gehst du jetzt ein paar Shots mit mir kippen. Tut mir leid Ander, ich entführe sie jetzt. <<

>> Okay, sie wird mir sowieso langweilig <<, scherzte er.

Ich streckte ihm die Zunge raus. >> Okay, ich komme. <<

Ich drückte mich mit den Handflächen von Anders harter Brust ab und folgte den beiden in die Küche. Dort stellte sie ein Kurzenglas für uns beide hin, während sich Leonie auf die Ablage neben uns setzte.

>> Ich sehe Max hier nirgends <<, maulte sie und ordnete ihre Haare.

>> Ich habe ihn eben gesehen <<, sagte ich und kippte das erste Glas. Ihr Kopf schnellte zu mir.

>> Er ist also da? <<, jubelte sie und ich sah, wie hibbelig sie wurde.

>> Gehhh! <<, sprach Kira meine Gedanken aus und ich nickte bekräftigend. Leonie grinste und weg war sie.

Max und Leonie waren seit vier Jahren immer mal wieder zusammen. Es war ein ständiges hin und her zwischen den Beiden. Aktuell waren sie offiziell getrennt, aber wer wusste schon, wie es nächste Woche aussehen würde.

>> Proohost <<, riss mich Kira aus den Gedanken und hob das zweite Glas an.

--

Es war jetzt kurz nach eins und Kira und ich hatten die letzten zwei Stunden in der Küche verbracht. Während sie sich geradezu Leuten aus ihrer Theatergruppe stellte, die sie in ihrer Freizeit besuchte, machte ich mich auf die Suche nach Ander.

Doch er war nicht bei dem Sofa und als ich Casper fragte, deutete er nach draußen. >> Sag ihm, er ist die Enttäuschung meines Lebens <<, rief er mir hinterher.

Mir war verdammt schwindelig und ich kämpfte mit dem Gleichgewicht. Als ich endlich ins Freie trat, traf mich die angenehm kühle Nachtluft und meine Sicht klärte sich ein wenig. Und da stand er, zusammen mit zwei Freunden, einen Becher in der Hand und hörte mit seinem typischen ernsten Gesichtsausdruck zu.

Noch bevor ich ihn erreichte, schaute er auf und kam auf mich zu. Jetzt lächelte er doch. >> Hey, da bist du ja wieder. Wo ist Kira hin? <<

Ich zuckte mit den Schultern. >> Bei ihren Theaterleuten. <<

Er legte den Kopf schief und legte leicht die Handfläche an meine warme und gerötete Wange. >> Du bist ziemlich betrunken <<, grinste er dann.

Ich zeigte ihm den Daumen nach oben und versuchte nicht zu schielen. >> Kira ist glaube ich nicht einmal angetrunken. Das Mädchen ist beeindruckend. Dabei hat sie mehr getrunken als ich. <<

>> Das Leben ist unfair, nicht wahr? << Ich nickte und schlang mir die Arme um den Körper.

>> Ist die kalt? Lass uns reingehen. << Ich nickte und folgte ihm zurück ins Haus. Er steuerte auf die Sofas zu, wo Casper mit weit geöffnetem Mund in der Lehne hing und schnarchte. Er ließ sich daneben plumpsen und zog mich an der Hüfte mit sich, so dass ich auf seinem Schoß landete und mich müde an seine breite Brust kuschelte. Seine Hand legte sich auf meinen Oberschenkel und strich auf und ab.

Ich lauschte seinem Gespräch mit seinen Freunden. Irgendwann kam Kira wieder und zog mich mit sich zur Tanzfläche.

Eleanor und Ander ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt