Epilog

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Linus

..."Oh Geliebter, sei doch so nett, und bring mir noch einen Kelch Wein, während ich die Gesellschaft unserer Gastgeber genieße, ja?", säuselt sie mir ins Ohr, bevor sie elegant von meinem Schoß aufsteht, auf dem sie sich gerekelt hat.

Ich zwinge mich zu einem sinnlichen Lächeln und einem lasziven Blick. "Aber gerne doch, Geliebte", hauche ich ihr ins Ohr und beiße ihr leicht ins Ohrläppchen, ehe ich aufstehe und sie im Stillen verfluche. Bevor ich jedoch weggehe, knuffe ich sie in die Seite - ein Vorbote dessen, was sie zu spüren bekommen wird, sobald wir unter uns sind...

~~

...Vorsichtig spähe ich um die Ecke und gebe ihr ein Zeichen. Als sie nicht reagiert, ducke ich mich wieder hinter den Busch und wende stirnrunzelnd den Kopf. Für einen Moment erstarre ich. Sie ist nicht mehr da.

Genau in dem Moment ertönt ein gurgelndes Geräusch und ich wirbele herum. Vorsichtig spähe ich wieder auf die Straße. Da steht sie, blutbespritzt, in ihrer einen Hand ein blutbesudelter Dolch, in der anderen eine zusammengerollte Botschaft. Ihr zu Füßen liegt der Botschafter - mit aufgeschlitzter Kehle. Als ich sie vorwurfsvoll anstarre, zuckt sie nur mit den Achseln. "Er wäre uns nur im Weg gewesen", erklärt sie leichthin...

Snow

...Ein hämisches Lachen. "Er gehört ganz alleine mir, und du kannst nichts dagegen tun", spottet sie über mich. "Naja, er ist ohnehin noch eine Nummer zu groß für dich, Kleines." Sie verzieht ihre blutroten Lippen zu einem breiten Lächeln und stolziert auf mich zu. Kurz vor mir bleibt sie stehen und beugt sich zu mir hinunter.

In ohnmächtigem Zorn packe ich die Gitterstäbe des Käfigs fester, in den sie mich gesperrt hat.

"Du bist unerfahren und langweilig. Ich dagegen", kichert sie und deutet an sich herab, "Bin gut bestückt und verführerisch...

~~

..."Eine Schlacht wird nicht nötig sein", informiere ich den Soldaten im selben Moment, in dem ich den Saal betrete. Mir ist schwindelig und alles dreht sich, aber ich vertusche meine Schwäche, indem ich mich an die Wand lehne.

Sofort heften sich fünf überraschte Augenpaare auf mich, aber meine Vertrauten sind klug genug, nichts zu sagen. "Mich hat die Grippewelle getroffen", erkläre ich ihm entschuldigend, "Daher konnte ich Euch nicht persönlich empfangen. Aber so, wie die Dinge liegen...

Lucien

..."Ich dachte, die Männer Sols seien voller leidenschaftlichem Feuer. Leider sehe ich nichts davon in dir, Prinz", neckt sie mich mit heiserer Stimme.

Diabolisch grinse ich. "Sag das nochmal, wenn wir für heute fertig sind."

Ich will weitermachen, wo wir aufgehört haben, aber sie legt mir einen Finger auf die Lippen und hält mich somit kurzzeitig auf. "Für heute?", fragt sie irritiert nach.

Wieder antworte ich ihr mit einem Grinsen. "Du dachtest doch nicht, dass ich in einer Nacht alles Vergnügen, das ich geplant habe, ausspielen würde. Oh nein, ich werde mir viel Zeit lassen", schnurre ich mit glühenden Augen und sauge an der Unterseite ihres Fingers. „Und jetzt", knurre ich, „Will ich mich nicht länger mit Geplänkel befassen müssen."...

~

...Fassungslos lasse ich mich auf einen Stuhl sinken und bedecke mein Gesicht, während ich die Neuigkeiten zu verdauen versuche. Zitternd atme ich aus.

Dann springe ich wieder auf. "Sie alle?", hake ich leise nach. Meine Stimme versagt beinahe.

Fire grinst wölfisch mit blitzenden Augen. "Sie alle", bestätigt sie und lehnt sich mit verschränkten Armen zurück.

So viele...

Storming LightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt