13. Kapitel

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Ashley (POV)

Müde öffnete ich die Augen und blickte in ein mir fremdes Zimmer. Es war alles ein wenig älter eingerichtet, aber sehr gemütlich. Ich schnappte mir die flauschige Decke, wickelte sie um meinen Körper und ging so zur Tür. Ich lugte durch einen Spalt in einen Gang. Ich öffnete die Tür ganz und stand vor einer zweiten Tür, die zu einem Bad führte. Mehr war hier nicht, nur noch eine Treppe, die hinunter führte und einen unwiderstehlichen Geruch hinauf ließ.

Hungrig folgte ich dem Geruch und stand in einer kleinen, gemütlichen Küche. Mason stand am Herd. Er drehte sich um und legte einen Pancake auf den bereits vollen Teller. „Du kannst kochen?" fragte ich noch etwas verschlafen und setzte mich auf die Küchentheke. „So verwunderlich?" er schmunzelte und stellte sich vor mich. Ich schüttelte den Kopf und sah in seine wundervollen ozeanblauen Augen. Er drückte mir einen Kuss auf die Wange und ging zu einem Regal, währenddessen schnappte ich mir einen Pancake und biss genüsslich hinein. Schon beim ersten Bissen stockte ich und starrte auf den fluffig, süßen Teigkreis in meiner Hand.

Ein leises Lachen ließ mich hoch schauen, dabei fiel mir die Hälfte des Pancakes aus den Händen. Ich schluckte das Stück hinunter. „Wie kriegst du die so gut hin?" entsetzt sah ich meinen Mate an. „Hat mir meine Mom beigebracht" grinsend zuckte er mit den Schultern, dann lachte er los. „Was ist jetzt so lustig?" genervt verschränkte ich die Arme vor der Brust. „Sei nicht sauer. Dein Blick war halt einfach süß und zugleich ur komisch" er grinste und stellte sich wieder vor mich, seine Hände platzierte er an meine Hüfte. Trotz der Decke konnte ich seine Wärme deutlich spüren. „Du bist ein Arsch" murrte ich, schlang aber meine Arme um seinen Nacken und zog ihn ein Stück zu mir. Gleichzeitig zog er mich zu sich. „Ich weiß" hauchte er mir entgegen, bis er seine Lippen auf meine legte. Alles fing an zu kribbeln. Meine Hände wanderten in seine schwarzen Haare und zogen leicht daran. Kurz öffnete ich meine Lippen und zog mich ein wenig zurück, um Luft zu holen, doch Mason sah das als Einladung und drang mit seiner Zunge zwischen meine offenen Lippen. Ein Keuchen entkam mir und sofort war der Kuss intensiver, als er sein sollte. Ich konnte all die Leidenschaft, all die Gefühle spüren und schmecken. Ich wusste in diesem Moment, dass ich diesem Mann verfallen war und ich nichts daran ändern wollte.

Langsam löste er sich wieder von mir und blickte mich mit dunklen, lustvollen Augen an. Enttäuschung machte sich in mir breit. Dies war wohl auch in meinen Augen zu sehen, da er seufzend auf meine gesunkenen Hände blickte. „Ich kann nicht weiter machen" sagte er. Einerseits verstand ich es, doch andererseits auch nicht. Es ärgerte mich. Er hatte mich berühren dürfen und selbst da, kam er nicht in Versuchung. „Wegen dem Mate-Biss" Er nickte und strich mir durch die Haare. „Ich würde alles dafür geben, dich hier und jetzt zu markieren. Aber ich kann ganz genau spüren, dass du unsicher bist und ohne deiner Einverständnis werde ich nicht weiter gehen" erklärte er mir und diesmal nickte ich. Er hatte recht, ich war unsicher, hatte schon fast Angst davor. Deshalb lächelte ich ihn an, gab ihm einen Kuss auf die Wange und drückte ihn weg, damit ich von der Theke runter rutschen konnte.

Wir setzten uns beide auf den dunklen, kleinen Esstisch und aßen schweigend die verdammt leckeren Pancakes. Als wir fertig waren sah mich Mason abwartend an. „Was ist los?" fragte ich deshalb und er fing an zu lächeln. „Wenn du fertig bist, zieh dir Schuhe an. Wir haben noch etwas vor" sagte er, stand auf und räumte die leeren Teller weg. Ich lief schnell hoch und zog mir den Pulli an, bevor ich wieder hinunter lief und meine Schuhe anzog.

Mason stand schon vor dem kleinen Häuschen und hielt eine Tasche in der Hand. Skeptisch musterte ich sie, fragte aber nicht nach was darin war. Er schloss das Häuschen ab, nahm meine Hand und zog mich auf einen schmalen, kaum erkennbaren Weg in den Wald hinein. Es war kalt, aber ertragbar. Die Vögel zwitscherten und ab und zu Mal sah man ein kleines Eichhörnchen einen Baum hoch huschen. Trotz dem Schnee und den fast kahlen Bäumen sah der Wald sehr schön aus und ich fühlte mich wohl.

Irgendwann traten wir auf eine Lichtung und weiter zu einem kleinen eingefrorenen Teich. Mason ließ meine Hand los, stellte die Tasche ab und öffnete diese. Ich konnte sofort die Eislaufschuhe erkennen. „Oh nein! Du kriegst mich nicht auf dieses Eis!" erklärte ich ihm gleich. „Ach komm. Das wird lustig" meinte er und ließ sich nicht daran hindern die Schuhe aus der Tasche zu räumen.

„Nope. Nicht mit mir" stur, wie ich nun mal war, blieb ich stehen und verschränkte meine Arme vor der Brust. Der bekommt mich nicht auf das Eis. Niemals. „Bitte Baby" mit Welpen Augen sah er mich an und ich musste zugeben, dass er diesen Blick ziemlich gut drauf hatte. „Nein" ich versuchte standhaft zu bleiben. Jedoch als er zu mir kam, seine Hände auf meine Hüfte ablegte und anfing meinen Hals zu küssen, während er immer wieder „Bitte" sagte, knickte ich ein und ließ zu, dass er mir die Schuhe umzog.

Nun stand ich wackelig am Rand des Teiches und starrte die weiße Fläche an. „Und du bist dir sicher, dass es dick genug ist?" fragte ich zum gefühlt hundertsten Mal nach. Er drehte sich zu mir um und fuhr dann auf mich zu, da er schon längst auf dem Eis war. „Ja" er stand direkt vor mir und hielt mir seine Hände hin. „Ich werde dich festhalten" versprach er. Zögernd legte ich meine Hände in seine und ließ mich aufs Eis ziehen.

Mason fuhr ein paar Runden mit mir, bis ich mich sicherer fühlte und ihn langsam los ließ. Als ich dann alleine fuhr und mir zu hundert Prozent sicher war, dass ich nicht einbrechen würde, fuhr ich schneller und fühlte mich irgendwie frei. „Sie kann ja doch eislaufen" hörte ich meinen Mate lachen. Ich grinste nur und fuhr weiter.

Nach einer Zeit spürte ich zwei Hände an meiner Hüfte und verlor mein Gleichgewicht. Mit einem lauten Knall fielen wir auf die harte Eisfläche. Mason fing an zu lachen. „Du Blödmann!" zischte ich und versuchte wieder aufzustehen, rutschte jedoch aus und fiel direkt auf meinen Mate. „Hast du es so eilig bei mir zu sein?" mit seinem Bad-Boy-Blick grinste er mich an, weshalb ich nur die Augen verdrehte und mich schnaubend aufrichtete. Als ich dann stand fuhr ich zum Ufer, um mir die Schuhe umzuziehen. „Baby, das war doch nur Spaß!" rief er hinterher, doch ich ignorierte ihn und zog mir meine Stiefel an.

Auch er hatte es zum Ufer geschafft und zog sich die Schuhe um. „Ash" vorsichtig zog er mich zu sich, weshalb ich meinen Kopf an seine Brust legte und zufrieden aufatmetete. „Lass uns zurück gehen" Mason stimmte mir zu und so gingen wir wieder zurück in das kleine, gemütliche Häuschen.

Im Schlafzimmer zog ich mir etwas Bequemes an, während Mason sich dazu entschlossen hatte duschen zu gehen. Ich zog mir gerade den Cardigan über, als ich auf den Balkon trat und in den Wald blickte. Es war beruhigend. Kurz schloss ich meine Augen und konzentrierte mich nur auf das Zwitschern der Vögel.

Jedoch als ich einen Stich an meinem Hals spürte und alles schwarz wurde, stellte ich fest, dass das eine schlechte Idee war. Ich kämpfte gegen die plötzliche Dunkelheit an, doch scheiterte. Ich bekam nur noch mit, wie ich hochgehoben wurde. Dann war es still.

Wolves - The MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt