Langsam wurde ich wach, bekam meine Umwelt mit und realisierte, dass ich noch lebte. Als das geschah, durchzog mich so eine Schmerzes Welle, dass ich laut aufschrie. Die Tür wurde aufgerissen und meine Mom stand im Raum. Hinter ihr Allison und Leon. „Oh mein Gott" weinend zog mich meine Mutter an ihre Brust, doch ein Zischen meinerseits, ließ sie mich wieder loslassen. Schuldig sah sie mich an. Ich blickte nur an mich herab und erkannte einen Verband, der um meinen gesamten Oberkörper gebunden war. Was ist passiert?! „Du bist ohnmächtig geworden" erklärte mir Leon, als hätte er meine Gedanken gelesen. Und ein kleines Grinsen seinerseits bezeugte es. „Dein Rücken ist komplett offen, als hätte dir jemand mit einer Peitsche immer und immer wieder eine verpasst" sagte meine Schwester, die mich mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht betrachtete. „Und genau das ist passiert" Ella trat mit ihrem Laptop in das Zimmer und stellte ihn mir auf die Schoß.
„Es kam bisher noch nicht so oft vor, dass zwei Alphas Mates werden, aber es war schon mal vorgekommen. Ich habe ein Tagebuch gefunden, von einem Alpha-Pärchen" fing sie an zu sprechen und deutete auf das Bild, welches auf ihrem Laptop abgebildet war. „Das Paar hatte alle Seltsamkeiten aufgeschrieben. Erstens die unbändige Lust, die die beiden füreinander verspürten. Sie blieb konstant nach dem Mate-Biss. Das heißt sie verschwand nie, so wie es bei normalen Pärchen wäre" fing sie an zu erklären. „Zweitens die Gefühle. Sie mussten aufpassen, dass sie diese Gefühle nicht verwechselten. Und drittens, Wunden oder Verletzungen. Wenn einer der beiden Alphas verletzt wird, überträgt sich das auf den anderen Alpha. Mit derselben Heftigkeit, mit denselben Auswirkungen, mit demselben Schmerz. Als wäre der zweite Alpha live dabei" sprach sie, wobei mir beim letzteren eine Frage in den Kopf kam. „Und was ist, wenn der eine Alpha den anderen verletzt?" fragte ich, wobei sie mich verwirrt ansah. „Ash hatte sich beim ersten Mal in meinen Rücken gekrallt" erklärte ich, wobei Ella etwas rot wurde. „Das waren also die Narben" meinte meine Mom, als hätte sie gerade einen Geistesblitz gehabt. „Es verheilt, aber es bleiben leichte Narben. Der andere Alpha bekommt diese Verletzung aber nicht" sagte Ella, als sie weiter durch die Bilder klickte und sich durchlas, was darauf stand.
„Heißt das, wenn Mason oder Ash sterben sollten, dass der andere auch stirbt?" fragte Leon und ich stockte. Normalerweise würde ein Teil der Seele sterben, aber nicht man selbst. „Ja" hauchte Ella und mein Herz setzte kurz aus. „Zumindest nachdem sich die zwei Alphas verbunden haben. Davor tritt nichts von alle dem ein" fügte Ella hinzu, aber es war eine Information, die uns nichts brachte. Ash und ich waren verbunden. Seit einem Monat oder so und nun passierte etwas mit ihr und ich konnte sie nicht finden. Nur spüren, was sie gerade selbst durchmachte. Ich seufzte, wusste nicht was ich sagen oder tun sollte. Ich wollte doch nur meine Mate haben. Wollte glücklich mit ihr das Rudel leiten. Sie heiraten und zwei süße Kinder bekommen. Und was hatte ich nun? Krieg mit meinem Vater und den anderen Rudeln.
„Mason!" Erschrocken blickte ich hoch, als ich ihre zittrige Stimme hörte. Wie ein Irrer blickte ich mich um, ignorierte dabei die Blicke der anderen. „Ash!?" ich schrie, zwar nur in meinen Gedanken aber ich schrie. „Endlich. Ich habe dich erreicht" sie hörte sich erleichtert, aber auch total schwach an. „Ash! Wo bist du!?" fragte ich, doch bekam keine Antwort, kurz darauf spürte ich einen brennenden Schmerz an meiner Wange. Perplex griff ich nach dieser. Mein Blick verfinsterte sich. Ich hatte genug. Wütend sprang ich auf, versuchte jeglichen Schmerz in meinem Rücken zu ignorieren und sprintete die Treppen hinunter. Kurz bevor ich die Tür aufreißen konnte, durchzuckte mich ein Schmerz in meiner Schulter. Sofort griff ich nach dieser und fühlte wie das Blut zwischen meinen Fingern hindurch lief. „Mason! Was hast du vor!?" brüllte meine Mutter, welche mir hinterher gelaufen war. „Ich hole mir meine Mate zurück!" brüllte ich und verließ das Haus. Mit einem Sprung verwandelte ich mich in meine Wolfsform, stürzte jedoch durch den Druck zu Boden und lag nun winselnd in der Wiese. Verdammt!
Ich heulte laut auf, als mich ein erneuter Schmerz durchzog und ich mich mit einem Mal zurück verwandelte. „Leon!" presste ich hervor, welcher sofort zu mir kam. „Finde sie! Finde meine Luna! Und wehe du kommst ohne ihr zurück!" knurrte ich im Alphaton. Mir war es egal, ob er etwas dagegen sagen wollte oder nicht. Diesmal sollte er einfach seinem Alpha folgen. „Ja, Alpha" er senkte seinen Kopf, stand auf, schnappte sich Jackson und Alex und lief zur Lichtung.
Langsam richtete ich mich wieder auf, meine Hand presste ich auf meine blutende Schulter. Kurz entdeckte ich noch, wie Leon mit einer kleinen Gruppe an Kriegern im Wald verschwand. Ich drehte mich um und ging in das Rudelhaus hinein, ohne meiner Mutter oder den Mädels noch einen Blick zu würdigen. Ich ging ins Bad und schaute mir meine Wunde an, welche schon wieder aufgehört hatte zu bluten. Es sah aus, als hätte mir jemand ein Messer in die Schulter gerammt. Dann blickte ich hoch in meine Augen. Sie waren matt und irgendwie leblos. Aber so fühlte ich mich nicht. Ich konnte jeglichen Schmerz spüren und wünschte mir, dass das nicht so sein würde. Ich drehte das kalte Wasser auf, klatschte mir das Wasser ins Gesicht und ging anschließend wieder ins Zimmer, um mir eine Hose anzuziehen. Danach nahm ich mir ein Shirt von Ash und setzte mich aufs Bett.
Immer wieder roch ich daran und versuchte so ihren Geruch ausfindig zu machen, doch wenn ich im Haus blieb, konnte ich nicht viel erkennen. Also ging ich wieder hinaus, mit dem Shirt in meiner Hand und versuchte mich nur auf ihren Geruch zu konzentrieren, aber es funktionierte nicht. Mein Blick wanderte zu dem T-Shirt, welches ich wütend gegen die Hausmauer warf. Warum?! Warum kann ich nicht einfach glücklich sein!? Warum muss alles so aus dem Ruder laufen!? Eine Hand an meiner Schulter ließ mich zurück schauen. Meine Mom stand mit traurigem Blick da und betrachtete meinen Rücken, welcher immer noch schmerzte. „Wir werden sie finden" sagte sie hoffnungsvoll. „Und trotzdem wird es nicht enden" sprach ich, meine Mom wusste genau was ich meinte. Sie wusste, dass dieser Mann nicht mehr der war, der er vor einiger Zeit noch war. „Ich will ihn nicht töten, Mason" sprach sie. „Ich weiß" sagte ich nur. Natürlich wollte sie das nicht, sonst würde man ihr ein Teil ihrer Seele nehmen und das konnte ich nicht zulassen.
„Warum seid ihr damals verschwunden?" fragte ich meine Mom, welche mich traurig ansah. „Mason... das ist kompliziert" seufzte sie. „Erkläre es" knurrte ich leicht. „Als du alt genug warst, dich um dich selbst zu kümmern, beschloss Liam von hier zu verschwinden. Ihn erinnerte alles einfach an seine Schwester. Natürlich kam ich mit. Ich wusste nur nicht, dass er dabei jegliche unserer Spuren vernichtete. Die Zeit verging und ich vergaß allmählich das Rudel. Ich wusste nicht wieso, aber ich denke, dass Liam mir irgendetwas gegeben hatte. Als er jedoch einen Anruf bekam, flippte er vollkommen aus. Kurz darauf machten wir uns auf den Rückweg. Ich war geschockt wie groß ihr alle geworden seid. Aber auch was mit Mike passiert war" erzählte sie. Stumm blickte ich zu Boden. Er hat sie also manipuliert! Dieser Mann gehört eingesperrt!
„Komm. Lass mich deine Wunden versorgen" Mit diesem Satz gingen wir wieder hinein.

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Wolves - The Mate
WerewolfSie - Adoptiert, ein Werwolf der von Menschen aufgezogen worden ist Er - zukünftiger Alpha seines Rudels und auf der Suche nach seiner Luna Zufällig treffen sich beide auf einem Internat rein für Werwölfe. Und ab diesen Tag werden ihre zwei Welten a...