26. Kapitel

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Ich hörte wie die Tür aufging und wieder geschlossen wurde. Ich drehte das Wasser ab und trat aus dem Badezimmer. „Hier riechts nach Blut" stellte Mason fest. „Hab gegen die Wang geboxt" ich hob meine Hand hoch, die mittlerweile nur noch rot und etwas angeschwollen war. „Geht's dir gut?" so schnell konnte ich nicht schauen, da stand Mason schon vor mir und hielt meine Hand in seinen. „Ja alles gut" ich entzog ihm meine Hand und entfernte mich von ihm. Beim Fenster blieb ich stehen und beobachtete wie ein Schwarm Vögel in der Luft wellenartig durch die Luft flogen.

„Babe. Es tut mir leid. Ich dachte es wäre eine nette Idee" Mason schlang seine Arme von hinten um mich und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. „Du weißt wie ich zu ihnen stehe" meinte ich nur. „Ja. Ich habe nicht nachgedacht" er drückte mir einen Kuss hinters Ohr und ich seufzte. „Da hast du ausnahmsweise Mal recht" ich drehte mich in seinen Armen und blickte in seine ozeanblauen Augen. „Ich mag es, wenn deine Augen so strahlen" flüsterte ich und er grinste.

Kurz herrschte Stille, bis er wieder anfing zu sprechen. „In 3 Stunden beginnt deine Party. Also was wünscht sich die Luna in diesen Stunden zu tun?" fragte er mich. „Ich weiß nicht. Am liebsten würde ich mich den ganzen Tag im Bett verkriechen" sagte ich nachdenklich. Mason wollte etwas darauf erwidern, als die Tür aufgerissen wurde. „Egal was ihr in den 3 Stunden geplant habt, das müsst ihr verschieben. Den wir gehen mit Ash jetzt shoppen" Ella stand mit den Mädels grinsend in der Tür. Bitte was!? Shoppen!? „Was?" kam es gleichzeitig von mir und Mason, weshalb die Mädels anfingen zu lachen. „Ash braucht noch ein Outfit für Heute" stellte Lacy klar. „Ich habe doch genug Klamotten" sagte ich bockig. Ich hasste shoppen. „Aber nichts für Heute. Also zieh dich um und komme runter. Du hast 10 Minuten" sagte Ella entschlossen und schloss die Tür, welche ich ungläubig anstarrte.

10 Minuten später stand ich angezogen vor der Haustür. Es war kalt, doch dank Masons Pullover war es angenehm. Ella stieg in der Fahrerseite ein, ich auf der Beifahreseite und Allison und Lacy saßen hinten. So fuhren wir los. Interessanterweise brauchten wir nur eine halbe Stunde in die Stadt. Ich hatte keine Ahnung wo wir waren, doch die Mädels zogen mich einfach in irgendwelche Läden. „Ich schwöre euch, wenn ihr mich in ein Kleid, Rock oder gar High Heels steckt, werdet ihr das bitter bereuen!" knurrte ich, als sie mich in das erste Geschäft zogen. „Dann wissen wir wohl, wonach wir für dich nicht suchen" lachte Allison und schob mich voran. Das kann ja noch heiter werden!


Nach gefühlten 100 Stunden kamen wir zurück zum Rudelhaus. Und ich war noch nie so froh diese Villa zu sehen. Müde öffnete ich die Haustür und ging direkt auf die Treppen zu. „Mason ist im Arbeitszimmer, falls du ihn suchst" Leon kam mir entgegen. Ich nickte ihm nur zu und ging direkt ins Arbeitszimmer. „Mason" jammerte ich, als ich die Tür öffnete. Erschrocken drehte er sich um und versuchte irgendetwas zu verstecken. „Was ist das?" fragte ich und deutete auf das hinter ihm. „Du bist ja schon zurück" ignorierte er meine Frage und schob den Vorhang vor das Ding. Ich hob eine Augenbraue hoch, schüttelte den Kopf und setzte mich auf den Schreibtischstuhl. „Ich hasse shoppen" erschöpft schloss ich die Augen und hörte Mason leise lachen. „Hast du was Schönes gefunden?" fragte er. „Merkwürdigerweise ja" antwortete ich und deutete auf die Tasche. „Dann zieh dich um! In einer halben Stunde geht es los" freudig klatschte er in die Hände, drückte mir einen kurzen Kuss auf den Scheitel und zog mich aus dem Stuhl, hinaus aus dem Zimmer. Pff!

Ich ging ins Schlafzimmer und zog mir die neu gekauften Sachen an. Es war eine schwarze Hose mit einem weißen, schulterfreien Oberteil. Darüber zog ich mir meine schwarze Lederjacke an. Es stand mir ganz gut. Ich flechtete meine Haare noch zu einem Zopf, der über meine rechte Schulter lag und trug etwas Make-Up auf. Relativ schnell wurde ich fertig und trat wieder aus dem Zimmer, doch es war niemand da. „Du siehst heiß aus" hauchte mir jemand von hinten ins Ohr und verursachte eine angenehme Gänsehaut. Mason! Ich drehte mich zu ihm um und bewunderte sein Outfit. Er trug eine dunkle Jeans und ein schwarzes Hemd, das nicht ganz zugeknöpft war. Die Ärmel hatte er aufgekrempelt. „Du siehst auch nicht schlecht aus" ich biss mir auf die Unterlippe. Ich habe echt Glück, mit einem Mate wie Mason. „Ich habe noch was für dich" er griff zur Wand und hielt mir eine Leinwand entgegen, doch ich erkannte nicht was darauf war. Ich nahm es vorsichtig entgegen und drehte es um. Mit großen Augen betrachtete ich das Bild. Es war ein weißer und ein schwarzer Wolf darauf. Der schwarze Wolf leckte dem Weißen über die Schnauze. Das kommt mir bekannt vor. „Das Bild hat Allison gemacht. Sie war zufällig im Wald, als wir einmal unterwegs waren" erklärte er und ich lächelte. „Ich finde es sehr schön" flüsterte ich. „Freut mich" er lehnte sich zu mir herunter und gab mir einen leichten Kuss. „Nicht aufhören" murrte ich, stellte das Bild auf die Seite, schlang meine Arme um seinen Nacken und zog ihn zu mir herunter. „Wir müssen los" löste er sich wieder von mir, nahm meine Hand und zog mich die Treppen hinunter. Im Flur zogen wir unsere Schuhe an und Mason verband mir meine Augen. „Ich weiß doch schon von der Party" meinte ich verwirrt. „Ja. Aber das Rudel weiß nicht, dass du es weißt. Versuch überrascht zu wirken" flüsterte er in mein Ohr und schob mich vor sich her.

Es dauerte nicht allzu lange, da blieben wir auch schon wieder stehen. Ich konnte verschiedenste Gerüche und Geräusche wahrnehmen. „Bereit?" flüsterte Mason und ich nickte nur. Er nahm mir die Augenbinde ab und ich staunte. Trotz des Wissens war ich ziemlich überrascht. Ein großes Lagerfeuer war in der Mitte, es brannte nur noch nicht. Auf der einen Seite war ein großer Tisch mit Essen, Getränken und Geschenken. Auf der anderen Seite waren ein paar Tische mit Stühlen, die alle mit Luftballons und Kerzen verziert waren. Durch den Schnee, der noch auf der Wiese lag, sah die Szene wunderschön aus. Die Rudelmitglieder riefen alle auf einmal „Happy Birthday!" und grinsten.

Nach und nach kamen die Rudelmitglieder und gratulierten mir. Manche stellten sogar Fragen und schienen nicht ängstlich, obwohl sie wussten, dass ich ein Shadow-Wolf war. Auch meine Augen schreckten sie nicht ab, ein paar von ihnen waren sogar fasziniert von meinen Augen. Eine ältere Dame erzählte mir, dass diese Augen eine Besonderheit der Shadow-Alphas waren. Da erinnerte ich mich wieder an die Aussage von Masons Vater: „Ich habe deine Eltern getötet! Als wir das Shadow-Rudel angriffen knöpfte ich mir die Alpha Familie vor!" Ich bin die Tochter des Shadow-Alpha!

„Babe?" Ich blickte zu Mason, der mich besorgt musterte. „Alles in Ordnung?" fragte er, worauf ich nickte. „Ja. Alles gut" ich lächelte und er gab mir einen Kuss auf die Wange. Dass ich eine Alpha bin muss er nicht jetzt wissen. Ich werde später mit ihm darüber reden!

Ich gesellte mich zu den anderen und feierte. Die Zeit verging wie im Flug, ich hatte Spaß und war glücklich. Vielleicht lag das auch an dem bisschen Alkohol, den ich getrunken hatte.

Mittlerweile war es schon dunkel und kälter, doch wir Werwölfe merkten davon nicht viel. Viele waren schon gegangen und ich stand etwas abseits und beobachtete die paar Leute, die freudig um das Lagerfeuer tanzten. „Warum stehst du so gedankenverloren herum?" eine Stimme riss mich aus den Gedanken. Ich drehte mich auf die Seite und sah das lächelnde Gesicht von Leon. „Ich brauchte kurz meine Ruhe" ich zuckte mit den Schultern und beobachtete weiter die Rudelmitglieder. Ich kannte keinen von ihnen. Die paar, mit denen ich geredet habe, wirkten zwar sehr nett und sie behandelten mich normal, dennoch war ich selbst noch etwas skeptisch und beobachtete viel lieber.

„Komm trink noch was. Du bist schließlich 18!" Leon hielt mir einen Becher unter die Nase, der nach Wodka roch. Er hatte recht, ich war 18 und darf offiziell trinken. Grinsend nahm ich den Becher und stieß mit dem Beta an. „Auf dich Ash und Happy Birthday!" lachte er und stieß seinen Becher an meinen. Er trank sofort fast den halben Becher aus, ich hingegen trank nur einen Schluck des süßen Wodka-Gemisch. Wenn ich noch mehr trinke, habe ich morgen fix einen Kater! Trotz, dass ich ein Werwolf war, vertrug ich Alkohol nicht besonders gut. Ich starrte in den Becher, welchen ich in meiner Hand schwenkte. „Na komm" Leon drückte den Becher zu meinen Lippen, weshalb ich dann doch noch einen großen Schluck nahm. „Du Idiot" lachte ich, er hingegen grinste nur.

Wolves - The MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt