12. Kapitel

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-Zeitsprung Dezember-

Wir saßen beim Frühstück im Internat und unterhielten uns. Mein Mädchen saß auf meinem Schoß und lachte über einen von Alex seinen schlechten Witzen. Der und seine Witze immer! Leicht verdrehte ich die Augen.
Ich hatte festgestellt, dass alle irgendwie nicht mehr den Shadow-Wolf in Ash sahen. Klar, die rot-blauen Augen waren den meisten unheimlich, doch sie akzeptierten das. Allison war sogar fasziniert von den Augen, und Ella fing an Information zu suchen warum das so war. Sie war halt unsere Journalistin in der Gruppe und hatte meistens die neuesten Informationen.

„Und was macht ihr so?" Lacy riss mich aus meinen Gedanken, weshalb ich über Ash ihre Schulter lugte und in abwartende Gesichter blickte. Was schauen die so? „Alter, wo warst du mit deinen Gedanken?" lachte Alex und die anderen fingen ebenfalls an zu lachen oder zu grinsen. „Tut mir leid. Auch ein Alpha darf mal abwesend sein" brummte ich. „Natürlich" hörte ich es sarkastisch von Ash, die ebenfalls sehr amüsiert schien. „Also Mason, wo fahrt ihr zwei hin?" fragte nun Ella und sprach mich direkt an. Achja, die Mädels haben ja jetzt für zwei Wochen Winterferien! In Gedanken gab ich mir selbst eine Facepalm. Dann fiel mir jedoch etwas ein. Als Ash mir von den Ferien erzählte schien sie nicht so glücklich, im Gegensatz zu den anderen.

„Ich hatte vor mit Ash weg zu fahren" antwortete ich nun auf die Frage und erntete einen ungläubigen Blick meiner Mate. Die anderen wollten jedoch wissen wohin es gehen würde und fingen aufgeregt an mich mit diesen Fragen zu bombardieren. „Tun wir das?" fragte sie mit hochgezogener Augenbraue nach. „Es war eine Überraschung" grinste ich unsicher. „Klar, wohl eher eine spontane Idee" wissend sah Ella mich an. Doch ich knurrte kurz, da es nicht relevant war. „Nadann" Ash drehte sich immer noch skeptisch wieder Richtung Tisch und hörte weiter der Gruppe zu, die vermutlich weiter erzählte was sie alles so vorhatten.

Ohne Vorwarnung fing ich an meine Mate zu kitzeln, weshalb sie auf quiekte und die anderen somit erschrak. Lachend windete sie sich in meinen Armen und die anderen sahen uns amüsiert zu. Ich hörte wieder auf und ließ sie sich beruhigen. „Sei nicht immer so ernst" flüsterte ich und bekam ein Lächeln von ihr. „Okay" flüsterte sie, lehnte sich zu mir und stoppte kurz vor meinen Lippen. „Du bist ein Arsch" ihr Blick wurde wieder finsterer und sie drehte sich beleidigt weg, jedoch drehte ich sie wieder zu mir und küsste sie. Sofort erwiderte sie und ich grinste. „Sucht euch ein Zimmer!" hörte ich Leons Stimme, daraufhin ein Zischen. „Wofür war das?" fragte er nach. „Lass sie doch" hörte ich Allisons Stimme, woraufhin Ash anfing zu grinsen und wir uns lösten. „Wir sollten in den Unterricht" sagte dann Lacy, die kurz auf die Uhr blickte, Jackson einen Kuss gab und aufstand.

„Klar" auch Ella und die anderen erhoben sich. Ash stand ebenfalls auf und zog mich mit sich. Die Mädels begleiteten uns zum Eingang. „Ich packe meine Sachen und hol dich dann ab" ich gab meiner Gefährtin einen Kuss auf die Lippen. „Okay" sie nickte und umarmte mich. Kurz drückte ich sie an mich und dann ging sie auch schon mit den anderen die Treppen hoch.

„Wow. Ash ist ein richtiger Softie geworden" meinte Alex und bekam von mir einen Schlag auf den Hinterkopf. „Das war gar nicht böse gemeint" verteidigte er sich, woraufhin Jack und Leon lachten. Beleidigt lief er neben mir her. „Solltest du da nicht eigentlich auch drinnen sein?" fragte ich ihn, jedoch zuckte er nur mit den Schultern. „So bekommst du nie einen gescheiten Abschluss! Nach den Ferien gehst du wieder in die Schule!" meinte ich ernst. „Was?! Nein!" wehrte er aufgebracht ab. „Das war ein Befehl! Keine Wiederrede!" knurrte ich und er nickte stumm.

Ich hasste es meine Position auszunutzen, vor allem bei meinen Freunden, doch ich konnte Alex nicht ohne Abschluss lassen. Er war nicht dumm, im Gegenteil, er war immer ein guter Schüler. Doch nach dem Tod seiner Eltern hatte er so gar keinen Bock mehr. Ich blieb stehen, was auch Leon mitbekam. „Stimmt was nicht?" fragte er nach. „Ich habe nur gerade festgestellt wie viele im Rudel die Familie schon verloren haben" ich schüttelte den Kopf und stieg ins Auto.

Nach einer dreistündigen Fahrt lief ich ins Haus und packte meine Sachen in eine mittelgroße Reisetasche und brachte diese zu meinem Mustang. Ich wollte Ash ein bisschen beeindrucken, außerdem gehörte der Wagen auch mal wieder ausgefahren. Dann lief ich noch mal ins Haus und schnappte mir die Eislaufschuhe, welche ebenfalls im Auto landeten. Ich verabschiedete mich von den Jungs und übertrug Leon die Verantwortung. Leon und Allison blieben hier, wollten einfach nur Zeit für sich haben. Vielleicht würden sie ein paar Ausflüge machen, aber das blieb ihnen übrig.

Ich stieg in mein Auto und fuhr wieder zurück zum Internat.

Als ich dort ankam ging ich direkt zu Ash ihrem Zimmer. Ohne zu klopfen öffnete ich die Tür und stand in einem ziemlich chaotischen Zimmer. Also wenn es bei mir so aussieht, haben wir ein Problem! Frustriert schnaubte sie und setzte sich mitten in die Klamotten. „So kommen wir ja nie von hier weg" lachte ich und erntete von ihr einen giftigen Blick. „Na komm, ich helfe dir" ich zog sie wieder auf die Beine und fing an ein paar Sachen einzupacken. Dabei entdeckte ich sogar sehr reizvolle Unterwäsche, woraufhin ich ihr zweideutige Blicke zuwarf und sie mir die Unterwäsche nur knurrend aus den Händen riss.

Ich hatte sogar zwei Pullis, ein T-Shirt und eine kurze Jogginghose von mir entdeckt, jedoch sagte ich nichts dazu, sondern grinste nur vor mich hin.

Relativ schnell war die Tasche dann fertig gepackt und wir konnten los.

„Du hast einen Mustang?!" fasziniert und ungläubig blieb sie vor dem schwarzen Mustang stehen. Sie sah so aus, als hätte sie noch nie ein Auto gesehen, weshalb ich lachen musste. „Na, noch nie ein Auto gesehen?!" lachte ich und sie zeigte mir nur frech die Zunge. Auch gut. Lachend packte ich ihre Tasche weg und öffnete ihr die Beifahrertür. Sie setzte sich und ich stieg bei der Fahrerseite ein, startete den Motor und fuhr los.

Nach einer Zeit schlief sie ein. Lächelnd blickte ich sie an und musste feststellen wie wenig ich über dieses Mädchen eigentlich wusste. Niemand kannte ihren ganzen Namen, denn Ash konnte eher weniger ihr Vorname sein. Vermutlich wussten es die Lehrer, aber die sprachen die Schüler prinzipiell mit Nachnamen an.
Ihr Geburtstag war mir unbekannt oder was ihre Hobbies waren und so ein Zeug. Doch am meisten interessierte es mich, wie sie trotz des Werwolf-Lehrers ohne andere Wölfe leben konnte. Was hatte sie gemacht, wenn sie auf andere Wölfe gestoßen war. Das merkwürdige an der ganzen Geschichte war jedoch, dass ihre Eltern Menschen waren, aber vermutlich wusste sie selbst nicht wieso das so war.

Es dauerte nicht lange, da waren wir auch bei dem kleinen Haus angekommen. Ich parkte und betrachtete es kurz. Wie lange bin ich schon nicht mehr hier gewesen? Ich wendete mich ab und versuchte meine weißhaarige Gefährtin aufzuwecken, doch sie schlief wie ein Stein. Schmunzelnd stieg ich aus, ging um den Wagen herum und holte sie aus dem Beifahrersitz heraus. So trug ich sie in das kleine Ferienhäuschen und legte sie im Schlafzimmer auf das Bett ab. Danach holte ich die Taschen und Eislaufschuhe und stellte alles ebenfalls in das Schlafzimmer.

Als ich die Taschen abstellte, fing sie plötzlich an zu murren. Ich drehte mich zu ihr, doch sie schlief immer noch. Ihre langen, weißblonden Haare lagen durcheinander, und trotzdem sah sie wie ein Engel aus. Man bin ich kitschig geworden! Über mich selbst wundernd, schüttelte ich den Kopf und ging in die Küche, die mit dem Esszimmer und dem Wohnzimmer verbunden war. Ich beschloss Pancakes zu machen, die mochte schließlich jeder und Ash hatte noch nichts gegessen.

Wolves - The MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt