Es klopfte an der Tür, als Mason etwas dazu sagen wollte. Die Tür öffnete sich und der Rudelarzt trat mit einem Tablett in den Händen in das Zimmer. „Du solltest eine Kleinigkeit essen" sagte er nur, stellte es am Nachttisch ab und ging wieder. Als ich den Geruch des Essens wahrnahm fing mein Magen an zu knurren, gleichzeitig wurde mir auch übel. Skeptisch griff ich nach dem Teller und sah mir den Inhalt an. Es war Lasagne. Langsam nahm ich einen Bissen davon in meinen Mund. Und ich musste zugeben, dass das verdammt lecker war, weshalb ich alles anfing in mich rein zu schaufeln. Mason sah mir dabei belustigt zu.
Nachdem ich fertig gegessen hatte, legte ich mich zurück und starrte an die Decke. Sonderlich lang blieb ich nicht liegen, denn kurz darauf sprang ich auf und lief ins Badezimmer. Alles was ich in mich hinein geschaufelt hatte, kam auf dem selben Weg wieder hinaus in die Toilette. Mason war mir wohl hinterher gelaufen, da ich spüren konnte wie meine Haare nach hinten gestrichen wurden. Seine Finger strichen über meine Haut und hinterließen dabei eine Gänsehaut. Er band mir meine Haare zu einem Zopf und strich mir beruhigend über meinen Rücken.
Als dann nichts mehr aus mir heraus kam, als nur ekelhafte Würggeräusche, lehnte ich mich zurück. Direkt auf Mason, welcher das Gleichgewicht verlor und auf seinen Hintern fiel. Ich saß schlussendlich angelehnt an Masons Brust, auch auf meinem Hintern und starrte die Toilette an. „Wie es wohl aussieht ernährst du dich mal von Suppen" stellte er besorgt fest und strich mir über meine Arme. Ich nickte nur zustimmend, denn jegliches Reden würde brennen. Was ist nur los mit mir? Ich lehnte meinen Kopf an Masons Schulter und schloss die Augen. Ich hasse es!
Wir saßen eine ganze Weile im Badezimmer, ohne miteinander zu reden. Ich wurde müder und wollte mich einfach nicht bewegen, bis ich aber spürte, dass Mason versuchte aufzustehen. „Was tust du?" ich setzte mich auf und sah meinen Mate dabei zu, wie er aufstand. „Dich ins Bett bringen" er hob mich hoch und ging aus dem Badezimmer. Vorsichtig legte er mich ins Bett. Dann spürte ich, wie er sich neben mich legte und an sich zog. Nur um mehr von seiner Wärme zu spüren, kuschelte ich mich weiter an ihn. „Versuch zu schlafen" er gab mir einen Kuss auf den Hinterkopf und fing an meinen Arm auf und ab zu streichen, woraufhin ich in einen angenehmen Schlaf fiel.
Am nächsten Morgen wachte ich mit einem unguten Gefühl auf. Verschlafen tastete ich neben mich, doch als ich nichts spürte, riss ich meine Augen auf, nur um festzustellen, dass Mason weg war. Wo ist Mason?! Verwirrt stand ich langsam auf, was doch zu schnell war, denn mir wurde augenblicklich schwindelig und ich fiel zurück in das Bett. Reiß dich zusammen Ash! Bei meinem zweiten Versuch aufzustehen, wurde mir nicht schwindelig und so konnte ich langsam aus dem Zimmer spazieren. Als ich an den Flur trat hörte ich ein viel zu lautes Stimmengewirr, bis ich Masons Stimme erkannte. „Ich weiß es sind noch zwei Wochen bis dahin, aber irgendetwas muss uns doch einfallen" sagte er und ich blieb verwirrt stehen. Wovon reden die?
„Und was stellst du dir vor? Wir wissen so gut wie gar nichts über sie. Sie auszufragen wäre viel zu auffällig und ihre Adoptiveltern brauchen wir auch nicht fragen" kam es genervt von Leon. Meine Adoptiveltern?! Was haben die vor? „Die wichtigere Frage hier ist doch überhaupt OB sie ihren Geburtstag feiert. Wir können nicht einfach etwas planen, obwohl sie das nicht will" hörte ich Saskias Stimme, die das Wort "ob" betonte. Mein Geburtstag!? Wollen die ernsthaft meinen Geburtstag feiern? Bitte nicht! Ich wich einen Schritt zurück. Ich hatte nie meinen Geburtstag gefeiert und hatte auch nicht vor das zu ändern. Ich hatte keine gute Erinnerungen an diesen Tag. Außerdem war jedem mein Geburtstag egal. Sogar meinen sogenannten Eltern.
Ich beschloss die Treppen so leise wie möglich hinunter zu schleichen, da ich nicht wollte, dass sie glaubten ich hätte gelauscht. Leider scheiterte ich bei dem Versuch, denn bei der Hälfte packte mich schon wieder ein Schwindelgefühl, ich verlor mein Gleichgewicht und stürzte den Rest der Treppe hinunter. Mit Schmerzen rollte ich mich zusammen und biss die Zähne aufeinander. Scheiße tut das weh! „Ashley!" ich hörte zuerst Saskias aufgebrachte Stimme, kurz darauf mehrere Schritte. Bleibt weg! Lasst mich alleine! Zwei Arme schlangen sich um mich und halfen mir somit, mich aufzusetzen. Ich blickte in das besorgte Gesicht von Masons Mutter. „Ashley, warum bist du aus dem Bett? Du bist ja noch ganz blass!" vorsichtig griff sie mir an die Stirn. Sie schüttelte den Kopf. „Du musst ins Bett" beschloss sie und zog mich langsam auf die Beine, jedoch knickte ich um und landete zischend wieder auf dem Boden. Ich griff nach meinem schmerzenden Knöchel und ein Gefühl von Übelkeit überkam mich. Es soll aufhören!
Ich fing an zu würgen. Das einzige was aus meinem Mund kam, neben den Würggeräuschen, war meine Magensäure, die direkt auf schwarze Schuhe landete. Ich hörte erschrockenes Keuchen und wie alle zurückwichen, bis auf das Paar Schuhe, die mit meinem Erbrochenen dekoriert waren. Langsam sah ich hoch in das besorgte und zugleich angepisste Gesicht von meinem Mate. Verdammt! Er seufzte müde, als er aus seinen Schuhe schlüpfte und sich zu mir herunter bückte. Vorsichtig legte er eine Hand unter meine Knie und die andere an meinen Rücken. Mit einem Ruck stand Mason wieder auf den Beinen, mit mir in seinen Armen. Schweigend ging er die Treppe hinauf und den Gang entlang bis zur hintersten Tür, die er mit seinem Fuß auftrat und den Raum anschließend betrat. Ich legte nur müde meinen Kopf an seine warme Brust. Wieso musste ich auch aufstehen!?
Anstatt, dass er mich zum Bett trug, ging Mason auf die Tür zum Badezimmer zu, um mich dann vor der Toilette abzusetzen. Wie auf Kommando beugte ich mich über die Kloschüssel und würgte noch mehr von meiner Magensäure hoch.
Es war nicht viel, doch das bisschen erschöpfte mich und ich war froh, als es vorbei war und ich mich mit geschlossenen Augen an die Wand lehnte. Was ist nur los mit mir? „Was ist passiert, als Mike dich gefangen hielt?" Mason kniete sich vor mich hin und sah mich besorgt an, seine Stimme hatte jedoch einen Hauch von Angespanntheit. „Was den wohl? Er hat meine Heilung verlangsamt und mich verprügelt und-" ich stockte. „Und was?" fragte er nach. Ich konnte nicht mehr antworten, denn da stand schon Jeff im Bad und sah mich besorgt an. Zum Glück!
„Wie geht es unserer zukünftigen Luna?" fragte er, doch ich schüttelte nur den Kopf. „Versuch etwas zu essen. Ich habe dir eine Schüssel Suppe auf deinen Nachttisch gestellt" erklärte er und ich nickte nur als Antwort. Er nickte Mason kurz zu und verließ uns wieder. Es herrschte eine unangenehme Stille, während der Geruch der Suppe in meine Nase stieg. Jedoch drehte sich mir dabei der Magen um und ich beugte mich erneut über die Kloschüssel. Verdammte scheiße! Mehr als weitere Magensäure kam nicht und als schließlich überhaupt nichts mehr kam, lehnte ich mich erneut an die Wand und schloss meine Augen. „Das ist mir schon vorher aufgefallen, als wir dich daraus holen wollten. Du bist dünner als vorher" fing er an, weshalb ich ihn müde ansah. Worauf will er hinaus? „Hast du bei Mike nichts zum Essen bekommen?" fragte er und spannte seine Kiefer an. Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe sehr wohl etwas bekommen, aber ich habe mich geweigert etwas zu essen" stellte ich klar. „Wieso hast du nichts gegessen?" fragte er mich etwas lauter.
Aus irgendeinem Grund kamen mir plötzlich Tränen hoch, die ich aber schnell wieder wegblinzelte. Ich konnte es noch nie leiden Schwäche zu zeigen, doch bei Mason geschah das immer öfter und ich konnte nichts dagegen machen. „Ich dachte er würde mich vergiften wollen" gestand ich murmelnd, sah ihn aber nicht an. „Gott Ash!" schrie er genervt auf, weshalb ich zusammenzuckte. Er stand auf und verschwand aus dem Bad. Was habe ich jetzt falsch gemacht?! Niemand würde bei einer Entführung freiwillig etwas essen!
![](https://img.wattpad.com/cover/214530200-288-k714065.jpg)
DU LIEST GERADE
Wolves - The Mate
WerewolfSie - Adoptiert, ein Werwolf der von Menschen aufgezogen worden ist Er - zukünftiger Alpha seines Rudels und auf der Suche nach seiner Luna Zufällig treffen sich beide auf einem Internat rein für Werwölfe. Und ab diesen Tag werden ihre zwei Welten a...