17. Kapitel

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Ashley (POV)

Mit einem Ruck saß ich und starrte auf den Kasten vor mir. Kurz darauf wurde die Tür geöffnet und ich blickte in vier Gesichter. Darunter war Mason, der mich erleichtert in die Arme schloss. Wie eine Droge sog ich seinen Duft ein. „Wer sind die Leute?" fragte ich und war geschockt über meine kratzige Stimme. „Schone dich" ein Mann trat näher und leuchtete mir in die Augen. Er schien nicht erschrocken als er sie sah. „Mason hat mir alles erklärt" flüsterte er, während er sich meine Wunden ansah.

„Ich bin Saskia. Masons Mutter" eine Frau mit ebenfalls ozeanblauen Augen und langen brünetten Haaren lächelte mich freundlich an. Ich riss meine Augen auf als ich das hörte. Ich glaube ich habe mich verhört! „M-Mutter?" stotterte ich verunsichert. Ich dachte seine Eltern sind verschwunden. „Ja, seine Mutter" ihr Lächeln verschwand. „Äh... Ich bin Ashley" etwas weniger verunsichert versuchte ich zu Lächeln. „Wie noch?" der Mann, der sich zum Fenster gestellt hatte, drehte sich zu uns. „Laion" antwortete ich und musterte ihn skeptisch. Wer ist das?! Er trat ans Bett und sah mir in die Augen. „Diese Augen" fing er an, wurde jedoch von dem Typen unterbrochen, der mir in die Augen geleuchtet hatte. „Wir sollten jetzt gehen. Ash braucht ihre Ruhe" Der Mann knurrte unzufrieden, verließ aber als erstes den Raum. Ich mag ihn nicht! „Okay. Wir sehen uns später Ashley" Saskia lächelte mir noch einmal zu, bevor sie ebenfalls ging. „Ich bin übrigens Jeff. Der Rudelarzt" sagte der Mann und verließ kurz darauf auch das Zimmer.

Ich sagte nichts, sondern blickte nur zur Tür. „Babe? Wie geht es dir?" Mein Kopf drehte sich zu meinem Mate, der an der Bettkante saß und mich besorgt anblickte. „Ich weiß es nicht" sagte ich wahrheitsgemäß. Ich hatte wirklich keine Ahnung wie es mir ging. Ich fühlte mich leer, als wäre ich ein Gefäß gewesen, welches entleert wurde. „Hat Mike dir das angetan?" vorsichtig griff er an meine Augenbraue und ich zuckte zischend zurück. „Wenn der Möchte-Gern-Alpha so heißt, dann ja" knurrte ich. Mason seufzte. „Wer war dieser Mann?" fragte ich und deutete auf die Tür. Er hatte so eine dominante Aura, als wollte er jedem zeigen, dass er mächtiger war. „Das war mein Vater" Mason spannte sich an, als er das sagte. „Ich dachte deine Eltern wären verschwunden" verwirrt blickte ich den Schwarzhaarigen an, der den Kopf schüttelte. „Das dachten wir alle. Aber ich bleibe trotzdem Alpha" erklärte er und ich konnte sehen, wie sehr ihn das ärgerte. „Ich mag ihn nicht" murrte ich und entlockte ihm ein Schmunzeln. Dann beugte ich mich zu ihm und drückte ihm meine Lippen auf seine. Wie sehr ich sie vermisst habe! Ich seufzte in den Kuss und Mason fing an ihn zu intensivieren.

Gerade als er sich über mich legen wollte, da er mich zurück auf die Matratze gedrückt hatte, wurde die Tür aufgerissen. Geschockt blickte ich in die kalten Augen von Masons Vater. „Von welchem Rudel?!" mehr nicht, das war seine Frage während er mich verachtend anschaute. Mason stieg von mir herunter und ich setzte mich erneut auf. „Was hat das Sie zu interessieren?" fragte ich mit zusammengebissenen Zähnen. Ich mochte ihn nicht, seine Art brachte mich zum Kochen und ihm zu sagen von welchem Rudel ich stamme wäre wahrscheinlich nicht so klug. „Welches Rudel!?" knurrte er laut, was wohl auch die anderen mitbekamen, denn keine Sekunde später standen sie alle hinter dem ehemaligen Alpha. „Liam!" geschockt sah Saskia den Mann an. „Das geht Sie nichts an!" knurrte ich. Ich kann ihm nicht sagen von wo ich komme. Und solange er es noch nicht gerochen hat, kann ich es auch ruhig für mich behalten!

„Du sagst mir sofort aus welchem Rudel du kommst!" bedrohlich ging er auf mich zu, was Mason dazu veranlasste sich schützend vor mich zu stellen. „Sie haben mir gar nichts zu sagen!" ich stand ebenfalls auf und drückte meinen angespannten Gefährten beiseite, um dem ehemaligen Alpha in die Augen sehen zu können. Er hat dieselben Augen wie Allison! „Welches Rudel!?" der Mann fing an sich vor mir aufzubauen während er mir forschend in die Augen blickte. „Weiß ich nicht! Ich bin bei Menschen aufgewachsen!" schrie ich, da mir dieses Getue allmählich auf die Nerven ging. Sein Blick verfinsterte sich und er sah ein Stück auf. „Mason, sie wird NICHT die Luna meines Rudels!" wandte er sich an seinen Sohn und verschwand aus dem Raum. „Wer glaubt er wer er ist!?" brüllte ich und bekam nur geschockte und verängstigte Blicke als Antwort. Toll! Jetzt mache ich mir noch mehr Feinde! Ein Schwindelgefühl überkam mich, weshalb ich mich auf die Bettkante setzte und meinen Kopf in meine Hände stützte. Ich bekam nur am Rande mit, wie die anderen wieder gingen.

„Ash! Er ist mein Vater! Er war der Alpha!" knurrte mich Mason plötzlich an, weshalb ich hoch in seine wütenden Augen blickte. Warum bin ich jetzt die Böse?! „Das ist mir bewusst! Aber warum brüllst du mich jetzt an?!" knurrte ich, da ich seine Reaktion nicht verstand und nicht wusste wie ich darauf reagieren sollte. „Er ist mein Vater verdammt! Du musst ihm Respekt zeigen!" wütend sah er mich an. Dieser Satz wirkte wie eine Drohung, eine Drohung der ich mich anscheinend hingeben sollte. „Respekt?! Er will Respekt?! Von mir!?" fassungslos sah ich ihn an. „Nicht nur er. Vor mir solltest du auch Respekt haben! Ich habe dir viel durchgehen lassen! Aber irgendwann ist genug!" knurrte er. Er hat was?! „Was hast du mir durchgehen lassen?! Und wenn, bist du selbst schuld, wenn du das gemacht hast! Aber stell dir vor! Dich respektiere ich, doch deinen Vater werde ich nicht respektieren! Nicht wenn er mich wie Abschaum behandelt!" stellte ich klar. Ich war so wütend und gleichzeitig so verletzt. Wieso geht er nur auf mich los?

„Den musst du aber haben!" knurrte er, was mich endgültig zum Platzen brachte. „Du hast mir nichts zu befehlen!" schrie ich ihn an, lief aus dem Zimmer, die Treppen hinunter und stand dann im Wohnbereich der kleinen Hütte, wo die anderen standen und mich besorgt anblickten. Wir sind nicht im Rudelhaus!? „Ich wusste es! Du bist ein Shadow!" knurrte plötzlich Masons Vater und mein Blick wanderte zu ihm. „Ja und?! Ein Problem damit!" ich spürte wie der Wolf immer mehr an Kontrolle gewann. Wie hat er das jetzt rausgefunden!? „Kein Shadow wird Luna dieses Rudels! Du solltest tot sein!" er verwandelte sich und mit einem Mal lag ich unter dem dunkelbraunen Wolf. Er fletschte seine Zähne und war kurz davor mich in Stücke zu zerreißen. „Liam!" hörte ich Saskias schockierte Stimme, doch der Wolf über mir regte sich nicht. Hatte nur mich im Blick, hielt mich gefangen wie seine Beute.

„Na kommen Sie! Sie wollen mich tot sehen, dann müssen Sie es auch durchziehen! Töten Sie mich, wenn Sie wollen, dass Ihr Sohn daran zerbricht!" knurrte ich und sein Blick verwandelte sich in einen verwirrten und zugleich geschockten Blick. Er verwandelte sich zurück, hatte aber seine Hand an meinem Hals gedrückt. Das er nackt über mir lag, war mein geringstes Problem. Er drehte brutal meinen Kopf nach rechts und nach links, bis er mir in die Augen blickte und knurrte. „Kein Mate-Biss!" knurrte er und fuhr langsam seine Krallen aus, die sich in meine Haut bohrten.

„Liam! Lass sie!" Saskia stand hinter ihm und flehte ihren Gefährten an. „Nein! Jeder Shadow gehört getötet! Ich weiß nicht wie du uns hast entwischen können!" knurrte er und musterte mein Gesicht, während sich seine Krallen weiter in meinen Hals bohrten und das Blut anfing zu rinnen. Ich biss auf meine Lippen. „Dad!" auch Allison versuchte es, doch es brachte nichts. Niemand traute sich einzugreifen, da jeder Angst hatte vor dem ehemaligen Alpha. „Wissen Sie was ihr Fehler ist?" spöttisch sah ich den Mann an, der mir einen fragenden Blick zuwarf. „Sie haben sich zu sehr darauf fixiert mich am Boden zu halten, dass sie nichts mitbekommen" krächzte ich und fuhr ihm im nächsten Moment über sein Gesicht. Meine Krallen hinterließen vier wunderschöne Kratzer. Er sprang von mir weg, hielt sich dabei sein Gesicht, welches blutete. Ich sprang ebenfalls auf und führte meine Hand zu meinem blutenden Hals. „Du kleine Schlampe!" schrie er. „Vater!" Mason stand an der Treppe und funkelten seinen Vater wütend an. Stand er schon die ganze Zeit da? „Wie kann sie nur deine Mate sein!?" knurrte er und sah mich dabei an. „Weiß nicht. Hab's mir nicht ausgesucht. Da können sie sich bei meinen Eltern bedanken!" zischte ich. „Die Menschen?!" spöttisch sah er mich an. „Sie waren und werden nie deine Eltern sein!" Verwirrt sah ich den Mann an, der mich nur hämisch angrinste. Was weiß er!?

Wolves - The MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt