31. Kapitel

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Mason (POV)

„Ich geh schon" sagte ich und ging ihr hinterher. Ich konnte sie verstehen, dass es ihr zu schnell ging. Aber die Idee war nicht schlecht und vielleicht konnte das Rudel meinen idiotischen Vater umstimmen. Vorsichtig öffnete ich die Tür und sah Ash am Fenster stehen. Ihre Arme hatte sie vor ihrer Brust verschränkt.

„Es tut mir leid. Ich wollte nicht einfach abhauen. Aber das geht mir zu schnell" sie schüttelte ihren Kopf. Ich schloss die Tür und stellte mich dann hinter sie, meine Hände legte ich ihr sanft auf die Schultern. „Ich weiß und es nimmt dir auch keiner Übel" versicherte ich ihr und hauchte einen Kuss auf ihre weißen Haare. „Aber es ist wichtig, dass du mit ihnen redest" fügte ich hinzu. Ash drehte sich um und sah mir in die Augen. „Warum ist das wichtig?" fragte sie monoton. Sie hat ihre Mauer wieder aufgestellt! Ich seufzte. „Das Rudel muss dich auch irgendwann kennenlernen. Außerdem werden sie allmählich ungeduldig. Sie wollen wissen wer ihre neue Luna wird" erklärte ich. „Ich weiß, dass du Angst hast was das Rudel sagen würde und was mein Vater tun würde, wenn er das herausfindet" redete ich weiter. „Theoretisch kann es mir egal sein was das Rudel dazu sagt, aber wenn dein Vater mich wirklich töten würde, hätte er die zukünftigen Rudelanführer auf dem Gewissen. Und er hätte seinen eigenen Sohn getötet, das kann ich nicht zulassen!" knurrte sie. „Ich lass nicht zu, dass er dich anfasst" sagte ich entschlossen. Ein spöttisches Lachen kam ihrerseits.

„Schau Ash. Früher oder später musst du dich dem Rudel stellen. Und jetzt ist die beste Gelegenheit es auf deine Seite zu ziehen. Ich habe so das Gefühl, das wir es brauchen werden" erklärte ich ihr. Sie seufzte und nickte dann. Ich sah wie eine Träne über ihre Wange lief, welche ich mit meinem Daumen wegwischte. „Ich will nicht schuld daran sein, dass du innerlich Stück für Stück zerbrichst" schluchzte sie. „Das wird nicht passieren. Ich werde auf dich aufpassen" ich drückte sie an meine Brust. „Ich dachte du kannst mich nicht immer beschützen" nuschelte sie gegen meine Brust, weshalb ich sie wieder etwas weg drückte. Sie fing an zu grinsen. Da ist sie ja wieder! Ich fing ebenfalls an zu grinsen. „Vielleicht kann ich das ja doch" grinste ich und strich ihr die Haare von der Schulter, so dass ich den Biss erkennen konnte. Ich lehnte mich ein Stück hinunter zu ihrer Schulter, zog das Shirt etwas herunter und küsste über die Biss Spur. Ash krallte sich in meine Schulter und stöhnte kurz auf. Ich liebe es, wenn sie so stöhnt! Ich hatte Gefallen daran gefunden, wie sie reagierte, wenn ich den Biss berührte und küsste diesen weiter.

Ich ließ meine Hände über ihre Seite zu ihrer Hüfte wandern. „Spring" flüsterte ich und sie tat wie geheißen. Ich legte meine Hände an ihren Hintern, damit ich sie festhalten konnte. Ash hatte ihre Arme um meinen Nacken und fuhr mit ihren Fingern durch meine Haare. Ein wohliges Schnurren entkam meiner Kehle. Ich blickte hoch in ihre Augen, welche mich anfunkelten. „Ich liebe dich Ash. Und nichts wird sich daran ändern" sagte ich. Meine Gefährtin lächelte und legte ihr Lippen auf meine. Küssend ging ich zum Bett, setzte mich auf dieses und legte mich langsam nach hinten. Ash löste sich von mir, strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und lächelte. „Ich liebe dich mehr als alles andere Mason" sagte sie und küsste mich wieder. Dann kuschelte sie sich an meine Brust und horchte meinen Herzschlag, der nur für sie schlug. Ich werde alles tun, um meinen Vater entweder umzustimmen oder ihn von dir fernzuhalten.


Als ich das nächste Mal aufwachte war ich alleine im Bett. Verwirrt setzte ich mich auf und fuhr mir über mein müdes Gesicht. Ich erhob mich von meinem Bett und verließ das Zimmer. Langsam trottete ich die Stufen hinunter. „Guten Morgen" meine Mom stand fröhlich in der Küche. Ash ist nicht hier! „Falls du fragts wo Ashley ist, die ist vor zwei Stunden mit den anderen ins Internat gefahren" erklärte mir meine Mutter. Ich nickte und setzte mich an den Tisch. Im nächsten Moment stellte sie mir eine Tasse Kaffee vor die Nase und setzte sich mir gegenüber. „Hast du das mit Ashley geklärt?" fragte sie mich. Ich nahm einen Schluck vom Kaffee und sah sie dann an. „Mehr oder weniger. Sie ist sich zwar unsicher, aber sie wird es durchziehen" sagte ich müde. „Denke ich" fügte ich schnell hinzu, da meine Mutter schon dieses zufriedene Gesicht machte. „Sie ist wirklich stur" lachte sie und ich grinste nur. „Du kannst dir gar nicht vorstellen wie. Aber sie hat sich seit wir uns getroffen haben ziemlich verändert" stellte ich fest. „Echt? Wie war sie so?" fragte meine Mutter neugierig. „Naja," ich nahm einen weiteren Schluck vom Kaffee bevor ich weiterredete, „Ash wurde mehr oder weniger gezwungen in das Internat zu gehen. Und als sie mich traf, schien es als würde ihre Welt einbrechen. Sie wehrte sich förmlich gegen die Verbindung. Jedoch musste sie sich eingestehen, dass ihr Leben nicht mehr so sein konnte wie es war. Eigentlich nahm sie widerwillig die Verbindung an. Sie war kalt und abweisend, musst du wissen" erzählte ich und machte eine Pause, um etwas von dem Kaffee zu trinken. „Nach und nach wurde sie offener und nicht mehr so abweisend. Ich denke, dass sie jetzt der Mensch ist, der sie hätte sein sollen. Ihre Vergangenheit war nicht gerade einfach und das prägte sie. Auch wenn Ash jetzt so ist wie sie ist, denke ich trotzdem, dass man diese kalte Art nicht wegbekommt und vor allem, dass man den Shadow nicht aus ihr herausbekommt. Aber ich will das auch nicht. Ich will sie nicht ändern, das muss sie von sich aus tun" sagte ich und trank den Rest meines Kaffees. Meine Mutter sagte nichts, sie hatte schweigend zugehört und nun nahm sie alles schweigend in sich auf.

Meine Mutter fing an zu lächeln. „Was zählt ist wie sie jetzt ist" sie sah mich an und ich nickte ihr zustimmend zu. „Nagut, lass uns anfangen für die Versammlung herzurichten" meine Mutter stand auf, nahm unsere leeren Tassen und räumte sie in den Geschirrspüler. „Ich geh noch duschen, dann helfe ich dir" gab ich ihr Bescheid und verließ die Küche.

Im Zimmer ging ich sofort ins Bad und unter die Dusche. Das warme Wasser prasselte auf meine Haut und meine Muskeln entspannten sich. Seit mein Vater hier angekommen war und für Unruhe sorgte, war ich total angespannt und gereizt. Es gab Momente, in denen ich zwar entspannen und die Ruhe genießen konnte, doch dies hielt nie lange an. Ich stützte mich mit den Handflächen an die geflieste Wand und ließ meinen Kopf hängen. Ich beobachtete wie das Wasser meinen Körper hinunter lief und im Abfluss verschwand. Seufzend schnappte ich mir mein Duschgel und rieb meinen Körper damit ein. Ich wünschte du wärst jetzt hier! Seit dem Mate-Biss konnte ich ihr keine Sekunde von der Seite weichen und nun sollte sie eine Woche lang in diesem Internat bleiben. Weit weg von mir. „Ich weiß nicht ob ich das aushalte" sagte ich leise, während das Wasser weiterhin über meinen Körper floss und das Duschgel mit sich spülte. Ash! Ich schüttelte meinen Kopf und stieg aus der Dusche, wickelte ein Handtuch um meine Hüfte und trat aus dem Badezimmer.

„Auch schon fertig" Erschrocken blickte ich zum Bett, wo Leon gemütlich darin lehnte. „Was machst du hier?" fragte ich und ging weiter zu meinem Kleiderschrank. „Deine Mom meinte ich soll dich holen, aber du warst noch unter der Dusche, darum dachte ich, ich warte hier" grinste er mich an. „Ich bin in fünf Minuten unten" teilte ich meinem Beta mit, während ich mir irgendwelche Klamotten aus dem Schrank suchte, was total unmöglich war, da er aussah als hätte eine Bombe darin eingeschlagen. „Ich glaube ich brauche einen zweiten Schrank" murmelte ich und zog ein T-Shirt von mir aus dem Haufen. „Wieso? Der ist doch eh voll riesig. Vielleicht solltet ihr ihn einfach besser aufteilen" lachte Leon hinter mir. Ich verdrehte die Augen und sah zu der Ecke, wo noch Ashs Sachen in Kartons verpackt standen. Sie hatte keinen davon angerührt seit sie hier waren. Nur den wo ihre restlichen Klamotten drinnen waren, was verwunderlicher Weise gar nicht mehr so viel war. Und trotzdem sah der Schrank so chaotisch aus. „Ich werde ihn später aufräumen" ich zog mir meine ausgewählten Sachen an und ging dann mit Leon hinunter. Jack und meine Mom standen in der Küche und bereiteten etwas zu Essen für die Versammlung vor. Leon und ich würden die Eingangshalle und das Wohnzimmer herrichten, damit jeder Platz hätte. Das wird noch ein langer Tag!

Wolves - The MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt