30. Kapitel

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Ich saß gerade auf dem Fensterbrett und sah zu wie Leon und Jack aus dem Wald kamen. In ihren Mäulern je ein totes Tier. Waren die gerade jagen? Ich lief aus dem Zimmer, die Treppen herunter und öffnete die Haustür. Verwirrt starrten mich die beiden Wölfe an. Ich ließ sie eintreten, die Tiere ließen sie draußen. Beide verwandelten sich zurück und zogen sich gleich eine Boxershorts an, die sie wohl vorher bereit gelegt hatten. „Wart ihr jagen?" fragte ich die beiden. „Ja. Wieso?" verwirrt sah mich Leon an. „Ich denke, ich will es mal ausprobieren" sagte ich entschlossen. „Glaub mir Ash, das ist nichts für schwache Nerven" versuchte Jack mich von der Idee abzubringen. „Ich kann es trotzdem mal versuchen. Außerdem, schau ich aus als hätte ich schwache Nerven?" fragte ich die beiden streng. Beide schüttelten den Kopf. „Frag aber Mason ob er dir das zeigt. Er hat mehr Geduld, wenn es darum geht jemanden etwas zu lehren" fügte Leon hinzu und ich nickte. „Danke" ich ging wieder die Treppen hoch und öffnete die Tür zum Arbeitszimmer, doch das war leer. Mason war doch gerade noch da drinnen. Wo ist er? Ich schloss die Tür wieder und ging ins Zimmer, wo ich meinen Mate nachdenklich im Bett liegen sah.

Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Langsam ging ich auf ihn zu und sprang dann auf ihn drauf. Ein erstickender Laut kam von ihm. „Bist du wahnsinnig?" fragte er mich mit großen Augen. „Manchmal" meinte ich nur schulterzuckend. Mason schob mich von sich herunter und setzte sich auf. Sofort fiel mein Blick auf seinen Rücken und ich musste knurren. Ich ärgerte mich über mich selbst. „Warum knurrst du schon wieder?" Mason drehte sich wieder zu mir. „Egal" winkte ich ab. „Warum ich eigentlich hier bin ist wichtiger" lenkte ich ab. Mason zog nur eine Augenbraue hoch, was verdammt heiß aussah. Ich konnte mich jetzt und hier wieder auf ihn stürzen. Ich kam ihm näher und legte meine Hand auf seinen Oberschenkel. Langsam wanderte ich etwas höher. Seine Hand stoppte mich. Ich sah in seine Augen, die eine Spur dunkler wurden. „Ash. Was wolltest du?" fragte er mich ernst. „Du musst mir das Jagen beibringen" sagte ich geistesabwesend, denn ich hatte in diesem Moment meine Beute vor mir und er ließ mich nicht machen. Ich entzog ihm meine Hand und setzte mich auf seinen Schoß. „Warum soll ich dir auf einmal das Jagen beibringen?" fragte er mich verwirrt. „Ich habe Leon und Jack gesehen. Jetzt will ich es ausprobieren" erklärte ich und bewegte leicht meine Hüfte. Ich spürte ein Kribbeln zwischen meinen Beinen. Mason schluckte, versuchte sich aber wahrscheinlich auf das Thema zu konzentrieren. „Nein" war seine knappe Antwort darauf.

„Warum?" schmollend sah ich ihn an. Seine Augen wurden von Minute zu Minute dunkler und ich konnte spüren, dass er mehr wollte. Da fiel mir etwas ein. „Wenn du nicht ja sagst, höre ich nicht auf" sagte ich und fing an mich an ihn zu reiben. Mason sog scharf die Luft ein. „Ash" keuchte er, was sich verdammt heiß anhörte. „Nagut. Und jetzt hör auf" gab er nach, freudig sprang ich von ihm herunter. „Ich glaube du hast ein kleines Problem" grinste ich und sah auf seine Beule. „Ja, dank dir" presste er hervor, zog sich eine Decke darüber und funkelte mich böse an. „Ich liebe dich" ich beugte mich zu ihm herunter, um ihn einen kurzen Kuss zu geben, doch er zog mich auf die Matratze und lehnte sich über mich. Mist! „Babe, wenn du mich auch schon so anmachst, bring es wenigstens zu Ende" raunte er und ich biss mir auf die Lippe. Es hörte sich so heiß an, wenn seine Stimme tiefer und rauer wurde. Ich wollte ihm diesen Gefallen zwar machen und ihn erlösen, andererseits wollte ich ihn auch etwas ärgern. „Nein" sagte ich deshalb. Ein Knurren erfüllte den Raum. Mason war wohl mit meiner Antwort nicht zufrieden. Er nahm meine Hände und hielt sie über meinen Kopf, mit der anderen Hand schnappte er sich den Gürtel der am Bettende hang und band meine Hände aneinander. „Mason!" erschrocken blickte ich ihn an, dieser grinste mich nur fies an. Dann fing er an mich zu kitzeln. „Mason!" lachend windete ich mich unter ihn, während meine Hände an das Bett gebunden waren. „Okay!" gab ich ziemlich schnell nach, da ich es nicht mochte gekitzelt zu werden.

Er hörte auf und grinste mich siegessicher an. Beleidigt drehte ich meinen Kopf von ihm weg, was ihn dazu veranlasste meinen Hals zu küssen, und zwar direkt da wo der Mate-Biss war. Erschrocken stöhnte ich auf. Ich hätte nie gedacht, dass so ein Biss die empfindlichste Stelle sein kann. Er zog das T-Shirt über meinen Kopf und küsste meinen Oberkörper entlang. Bei meiner Hose machte er halt und blickte zu mir hoch. Was hat er vor? Mit einem Grinsen zog er mir die Hose samt Slip von den Beinen. Sanft spreizte er meine Beine und küsste meine Oberschenkel entlang. Ich keuchte auf und genoss dieses brennende Gefühl auf meiner Haut. „Mason" quengelte ich und rüttelte an dem Gürtel, als ich realisierte, dass ich nicht wegkam, bekam ich Panik. „Mason, mach mich los" Als er meinen panischen Gesichtsausdruck sah, kam er sofort zu mir hoch und machte mich los. Er zog mich an seine Brust. „Tut mir leid" sagte er, doch ich schüttelte den Kopf. Ich drückte mich etwas von ihm weg, um ihm meine Lippen an seine zu drücken. Er erwiderte den Kuss, als es an der Tür klopfte. Schon wieder! Die Tür wurde geöffnet und Jack kam herein. „Raus!" brüllte Mason und Jack verschwand gleich wieder. Schnell zog ich mich an und öffnete Jack die Tür. „Entschuldige, ich habe nicht ge-" „Was willst du?" fragte Mason seinen Freund und kniff sich in den Nasenrücken. Er war schon die letzten Tage ziemlich angespannt und gereizt. So kenne ich ihn gar nicht. „Leons Vater steht unten und er ist nicht alleine" meinte Leon ernst. „Wie er ist nicht alleine?" fragte Mason nach. „Er hat zwei Mädchen mitgebracht, eine davon ist Jenny" erklärte Jack und schon war Mason hinaus gestürmt.

Jenny. Ist das nicht diese Barbie? Wütend lief ich Mason hinter her. „Mason!" Jenny sprang sofort, als sie ihn sah, um den Hals. „Finger weg!" knurrte ich kalt und musste mich zurück halten ihr nicht die Lichter aus zu machen. Diese Barbie ließ sofort von meinem Mate ab und stellte sich zu dem anderen Mädchen. „Dein Vater meinte, du sollst dir eine aussuchen" sagte der Mann monoton. „Sag ihm ich scheiß auf seine Weiber, die er mir schickt. Ich habe ein Luna und damit ist das Thema beendet!" knurrte Mason bedrohlich und baute sich vor dem Mann auf. „Aber Mason..." „Nein! Verschwindet!" brüllte er die beiden Mädchen an, die ängstlich zusammen zuckten und verschwanden. „Du weißt was dein Vater dazu sagt!" knurrte der Mann meinen Gefährten an. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Was fällt dem ein so mit Mason zu reden! Eine Hand legte sich auf meine Schulter. Ich sah zur Seite und erkannte Jack, der leicht den Kopf schüttelte.

„Und er weiß was ich davon halte!" knurrte Mason zurück. Der Mann schüttelte den Kopf und ging ebenfalls. „Jetzt bringt er auch noch andere Mädchen her! Wenn ich den in die Finger kriege!" knurrte ich und hörte Mason seufzten. „Ich hab's!" Erschrocken blickte ich ins Wohnzimmer, wo Allison von Leons Schoß aufsprang. Die sind ja noch alle hier. Ich dachte die wollten für eine Weile ausziehen. „Es ist doch nur Masons Vater, der Ash nicht akzeptiert. Ich denke wir sollten nach der Meinung des Rudels fragen. Schließlich geht es hier um das Rudel" meinte Allison und sah uns alle auffordernd an. Und was soll das bringen? „Würden wir nicht das Rudel gegen ihren Alpha hetzten? Oder was er auch immer ist?" fragte ich nach. „Möglicherweise, aber ich bin auch noch da und wie Allison gesagt hat, geht es hier um das Rudel und nicht um meinen dickköpfigen Mate" stimmte Saskia Allisons Idee zu. Die sind doch alle verrückt.

„Ich rufe das Rudel zu einer Versammlung Morgen zusammen. Morgen wirst du das ganze Rudel kennenlernen" lächelte Masons Mutter mich an. Das ganze Rudel?! Das sind doch über 30 Leute! „Haben wir Morgen nicht eigentlich wieder Schule?" mischte sich nun Alex ein. Seit wann geht der freiwillig in die Schule? „Dann findet sie halt am Nachmittag statt. Wir müssen sowieso noch einiges Vorbereiten" euphorisch klatschte sie sich in die Hände. „Und das ist jetzt beschlossene Sache, oder was?" fragte ich ungläubig in die Runde. „Ja sicher" lächelte Saskia mich an, doch ich schüttelte energisch den Kopf. „Oh nein, nicht mit mir!" meinte ich und lief die Treppen hoch. Ich weiß irgendwann muss ich das Rudel kennenlernen, aber das geht mir eindeutig zu schnell. Da mach ich nicht mit.

Wolves - The MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt