-56- "breakfast"

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Vorsichtig blinzle ich und erblicke ein Schlafzimmer, das weder meines ist, noch das im Hotel.
Nach einem kurzen Moment der Verwirrung spüre ich einen Arm, der um mich gelegt ist, und die Erinnerungen an den Tag gestern kommen zurück.

Mein Kopf liegt auf der nackten Brust des Mannes, der mir gestern so einen wunderschönen Tag geschenkt hat.
Besagte Person liegt da, mit leicht geöffnetem Mund und geschlossenen Augen und schläft immer noch tief und fest.

Für ein paar Minuten sitze ich nur da und beobachte ihn, wie sein Oberkörper sich gleichmäßig hebt und senkt.

Auf einmal verziehen sich seine Lippen zu einem Grinsen und er öffnet ein Auge, mit dem er mich direkt ansieht.

"Man beobachtet keine Leute, du Creep."
Mit seiner Morgenstimme könnte er mir alles sagen, und ich würde seinem Befehl folgen.

"Ich hasse dich."

Spielerisch boxe ich ihn in die Seite, woraufhin er sich leicht aufrichtet und zu meinem Gesicht lehnt, um mir einen Kuss auf die Wange zu geben.

"Ich dich auch.", grinst er, bevor er sich wieder zurückfallen lässt.

"Hättest du noch geschlafen, hätte ich dich vielleicht mit einem Blowjob geweckt.", necke ich ihn.

In Sekundenschnelle schließt er seine Augen und gibt laute Schnarchgeräusche von sich.

"Witzbold.", kichere ich und rolle mich ein Stück zur Seite, während er seine Augen wieder öffnet.

P.o.V. Louis

Irgendwann raffen wir uns auf und gehen in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten.

Harry scheint leichte Schmerzen zu haben, doch verzieht nur ab und zu das Gesicht, sagt nichts.

Ich nehme mir vor, ihm nach dem Essen Creme aus meiner kleinen Hausapotheke zu geben, die seine Schmerzen lindert.

Er macht uns Toast, während ich den Tee koche und gemeinsam setzen wir uns auf meinen Balkon und genießen die wunderschöne Aussicht.

Harry legt seine Beine auf meinen Oberschenkeln und sein Blick wandert immer wieder zwischen der Skyline Londons und meinem Gesicht hin und her, als könnte er sich selbst nicht entscheiden, welcher Aussicht er mehr Aufmerksamkeit schenken soll.

Besonders viel reden wir nicht, denn, um für mich zu sprechen, in meinem Kopf läuft die letzte Nacht wie in Dauerschleife ab und ich muss mich darauf konzentrieren, das Frühstück herunterzubekommen, ohne auf einmal zwischendurch vor Glück laut aufzulachen.

texting a stranger ||L.S.||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt