texting a stranger ||L.S.||

-63- "in love"

Louis: ich haue jetzt ab, einkaufen....

Louis: viel Spaß euch noch!

Louis: genieß den Tag, vielleicht sehen wir uns ja später.

Harry: ein Abschiedskuss wenigstens?

Louis: dann komm her

Harry: aye aye

Der Lockenkopf kommt auf mich zugejoggt, seine Haare wippen bei jedem seiner langen Schritte auf und ab.
Als würde er jetzt ein Verbrechen begehen, sieht sich kurz um, bevor er seine weichen Lippen auf meine legt.
Natürlich erwidere ich den Kuss, bis ich ihn sanft von mir drücke und meine Hände an seinem Hemdkragen verweilen.
"Nicht, dass du deine Gruppe nicht wiederfindest."

Harry setzt einen Schmollmund auf, was unfassbar süß aussieht, und trottet langsam wieder zu Niall, der selbst ein Stück hinter der sich weiterbewegenden Gruppe stehengeblieben ist und auf Harry wartet.

Ich winke den beiden zu und begebe mich dann in den Supermarkt, der sich nicht weit von hier befindet.
In mich hineinlächelnd lecke ich mir über die Lippen und hole mir einen Einkaufswagen, den ich durch den grell beleuchteten Laden schiebe.

Harry ist unglaublich.
Mit seinen leuchtenden Augen und den weichen Haaren, seinem Herz aus Gold und der Stimme, die mich jedes Mal aufs neue Schmelzen lässt, ist es kein Wunder, dass ich so auf ihn reagiere.

Ich bin verliebt in ihn.

Zu einhundert Prozent.

Und ich hasse mich selbst ein kleines bisschen dafür, doch am Ende kann ich doch nichts gegen meine Gefühle tun, oder?

Immer wieder kommt mir aber der Fakt in den Sinn, dass er siebzehn ist. Siebzehn.
Ist er nicht viel zu jung?
Das Ganze mit uns ist falsch, oder nicht?
Aber egal wie falsch es ist, so richtig hat sich noch nichts in meinem Leben angefühlt.

Beflügelt von meinen rosaroten Gedanken kaufe ich ein und lasse mich auf die harten Sitze der Londoner U-Bahn fallen, die sich noch nie weicher angefühlt haben.
Sogar die Einkäufe lassen sich leichter tragen als sonst und ich muss leicht über die Absurdität meiner Gefühle lachen, während ich den Kühlschrank einräume und mich bis auf die Boxershorts ausziehe.

So halbnackt laufe ich nun durch die Wohnung und räume ein wenig das Chaos auf, das sich hier in der letzten Zeit ausgebreitet hat.