„Schläft Moira?", frage ich Luka, als der Privatjet zum Landeanflug in New York ansetzt.
„Ja, tief und fest."
„Würde es dir etwas ausmachen, sie zu tragen?", frage ich den Dunkelhaarigen und schaue meine Schwester nachdenklich an. Die Blondine sieht aus wie ein Engel, mit ihren Locken und den sanften Gesichtszügen. Sie wird hier im Big Apple genug Zeit haben, sich zu erholen und alles Erlebte zu verarbeiten. Ich werde dafür sorgen, dass sie Psychologen an ihrer Seite haben wird, denn ich möchte nicht, dass Moira ein Trauma erleidet.
„Nein, natürlich nicht", antwortet Luka und mustert meine Schwester ebenfalls, „Sie muss dringend zunehmen."
„Ich weiß", seufze ich. Man sieht jeden einzelnen ihrer Knochen, kein schöner Anblick. Moira war zwar schon immer schlank, aber nicht so dürr, wie jetzt.
Als der Jet endlich gelandet ist - ich muss wohl nicht erwähnen, dass der Flug ewig gedauert hat - steige ich, mit meinem Koffer in der Hand, aus und atme erleichtert die frische Nachtluft ein. Da es ziemlich kühl ist, ziehe ich mir noch einen dünnen Pullover über und laufe dann in Richtung des Terminals.
Luka folgt mir auf den Fuß und trägt Moira in seinen Armen, wie eine Prinzessin. Süß die Beiden. Nur leider ist es aktuell der denkbar ungünstigste Zeitpunkt für eine Liebesbeziehung, Moira hat für's Erste genug Probleme.
Wir betreten das private Terminal und ich erblicke schon von weitem Fynn und einige Männer in schwarzen Anzügen. Ohne das ich es will, schleicht sich ein breites Lächeln auf meine Lippen und ich beschleunige meine Schritte. Ich habe ihn vermisst, auch wenn ich das nur ungern zugebe.
„Hi", begrüße ich ihn glücklich lächelnd und umarme ihn fest. Fynn schließt ohne zu zögern, seine kräftigen Arme um mich und ich vergrabe meine Nase an seiner Brust. Er riecht so gut! Das ist genau das, was ich nach den ereignisreichen Tagen brauche. Eine Umarmung.
„Alles ok?", flüstert der Schwarzhaarige mir fragend zu und beugt sich leicht zu mir runter. Kurz darauf spüre ich, wie Fynn mir einen zarten Kuss auf die Wange gibt.
„Bei mir schon, aber bei Moira nicht", mit diesen Worten deute ich auf Luka, der die Blondine immer noch in seinen Armen hält. Betrübt schaue ich zu meiner Schwester und kann ihr Unglück immer noch nicht fassen.
„Wir sollten schnell zum Luchessé-Turm. Dort kann deine Schwester sich in Ruhe auskurieren."
Luchessé-Turm?
Achja, richtig! Der Wolkenkratzer in dem Fynn wohnt und in dem das FBI-mäßige Büro eingebaut ist.Nickend stimme ich ihm zu, Fynn nimmt mir meinen Koffer ab und gemeinsam verlassen wir das Gebäude. Direkt vor der Tür warten drei schwarze Range Rover auf uns, was auch sonst. Wir helfen Luka Moira in das Fahrzeug zu setzen und steigen danach selbst ein.
Die Fahrt verläuft ruhig. Ich bin müde und habe nicht sonderlich Lust, etwas zu erzählen. Luka scheint es ähnlich zu gehen und der Braunhaarige ist sowieso viel zu beschäftigt damit, meine Schwester anzustarren, als das er sich an einem möglichen Gespräch beteiligen würde.
„Lilli, sollen wir Moira bei uns in der Wohnung unterbringen oder möchtest du, dass sie eine eigene bekommt?", durchbricht Fynn die Stille und sein fragender Blick bohrt sich in meinen.
„Erstmal bei uns", antworte ich. Denn ich möchte meine Schwester in dieser schweren Zeit nicht alleine lassen. Sie kann dann immer noch selbst entscheiden, ob sie ein eigenes Apartment haben möchte oder nicht.
„In Ordnung."
Als wir endlich bei dem Gebäude, dass Fynn und seiner Familie gehört, ankommen, steigen wir aus, treten durch die Eingangstür und steigen in den Aufzug. Ich bin auf's Neue beeindruckt, wie schnell und leise dieser Fahrstuhl sich fortbewegt.
„Kannst du sie bitte in's Gästezimmer legen?", sagt Fynn zu Luka, während er die Wohnung aufschließt. Der andere Mann nickt nur und geht an uns vorbei.
„Er hat einen Blick auf sie geworden, oder?", grinst Fynn mich an, als ich meine Schuhe abstreife und stellt den Koffer achtlos in den Flur.
„Nicht nur einen. Ich denke er wird ihr nicht von der Seite weichen", grinse ich zurück.
„Zum Glück habt ihr sie so schnell gefunden", meint Fynn, kommt auf mich zu und nimmt sanft meine Hände in die Seinen.
„Ja", gebe ich erschöpft von mir und lehne mich an seine muskulöse Brust. Ich könnte auf der Stelle einschlafen.
„Komm, wir gehen schlafen", scheint Fynn meine Gedanken zu lesen und zieht mich mit sich in das Schlafzimmer. Er ist ganz schön aufmerksam.
„Hier", meint er noch und wirft mir eine Jogginghose und ein T-Shirt von sich zu. Meinen Reflexen sei Dank, dass ich die Kleidungsstücke noch fangen konnte.
Ich husche ins Bad, vollziehe eine Katzenwäsche und steige in Fynn's Klamotten. Ich habe zwar durchaus meine eigenen, aber meine Lust mit ihm zu diskutieren hält sich in Grenzen. Ich möchte einfach nur ins Bett. Die Sache mit Moira belastet mich mehr, als ich anfangs zugeben wollte. Zum Glück ist Luka bei ihr, also muss ich mir keine Sorgen machen.
„Meine Klamotten stehen dir", begrüßt der Blauäugige mich, kaum verlasse ich das Badezimmer.
„Hmm", gebe ich nur von mir und lasse mich völlig fertig in die weichen Kissen fallen. Nahezu sofort fallen mir meine Augen zu.
„Oha, keine Widerworte?"
„Mmh."
Ich höre Fynn lachen und dann verschwindet er, nachdem er alle Lichter ausgeschaltet hat, ebenfalls kurz im Bad. Meine Gedanken driften immer weiter ab und ich bin kurz davor einzuschlafen.
„Gute Nacht", flüstert Fynn mir noch zu, als er sich zu mir legt. Er schlingt seine Arme um mich und zieht mich an seine kräftige Brust. Entspannt kuschle ich mich näher an den großen Mann und spüre, wie er beginnt sanft durch meine Haare zu fahren. Ich liebe dieses Gefühl. Nach wenigen Sekunden bin ich vollends eingeschlafen.
Unsere dritte gemeinsame Nacht.
Und wir haben noch keinen Sex gehabt.
Das spricht für Fynn. Er wartet bis ich bereit dazu bin. Beziehungsweise hat mein Kindheitsfreund erstmal alle Unstimmigkeiten aus der Welt geschafft, bevor er über mich herfällt.Was ist euere Lieblingsfarbe?
- blauIch hoffe, ihr habt schon in mein neues Buch reingeschaut. Wenn nicht, dann husch husch! ^^
Denkt an den ⭐️! <3
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Forced Love | ✓
Chick-LitA B G E S C H L O S S E N ♛ American Mafia - Band 1 ♛ Lillian Rosalie Pellier ist fest davon überzeugt, dass ihr Vater, der mächtigste Mann Chicagos, davon absehen wird sie zu verheiraten. Denn Lillian ist die rechte Hand ihres Vaters und bestens i...