„Wir reden jetzt, Lillian!", bestimmt Fynn, kaum betreten wir seine Penthouse-Wohnung.
Den ganzen Flug über habe ich geschlafen und mich davor gedrückt, mich mit Fynn zu unterhalten. Der Schwarzhaarige war sichtlich genervt davon, aber er hat mich in Ruhe gelassen.
Seine Wohnung ist riesig, was ich so auf den ersten Blick erkennen kann. Noch viel größer, als Theos Apartment in Seattle. Krass!
„Jetzt? Aber ich bin müde." Das ist diesmal wirklich keine Ausrede, ich bin müde. Total müde um ehrlich zu sein. Ich könnte gerade im Stehen einschlafen.
„Jetzt! Sonst kommen wir nie dazu. Setz dich aufs Sofa, ich mache uns einen Kaffee", bestimmt der Blauäugige und läuft, vermutlich in Richtung Küche, davon.
Ich gebe mich geschlagen und gehe in das geräumige Wohnzimmer, um mich dort auf die XXL-Couch zu setzen. Das graue Monstrum eines Sofas ist sehr bequem, ich sinke sofort in die weichen Kissen ein. Am liebsten hätte ich meine Augen geschlossen und wäre in den erholsamen Schlaf abgedriftet, aber ich reise mich zusammen. Wachbleiben, Lillian!
„So, Bitteschön!" Mit diesen Worten stellt Fynn eine große Tasse Kaffee vor mir, auf den Beistelltisch, ab.
„Danke."
„Du wirfst mir Emmas Tod immer noch vor, oder?", ergreift er nach einigen stillen Sekunden das Wort. Wow, er redet nicht um den heißen Brei herum.
Ich nehme zuerst einen Schluck vom Kaffee, bevor ich antworte: „Ich könnte dich jetzt anlügen. Aber die Wahrheit ist: Ja! Wärst du nicht betrunken Auto gefahren und hätte Alexej sie nicht in diesen scheiß SUV gesetzt, würde Emma noch leben."
„Das war ein Unfall! Du hast Recht, es war sau blöd von uns, betrunken und unter Drogen in ein Auto zu steigen, aber für Emmas Tod können wir nichts!" streitet Fynn seine Schuld ab.
„Natürlich! Du hast es doch gerade selber gesagt!", halte ich an meiner Meinung fest.
„Lass mich dir erklären, was damals wirklich passiert ist. Bitte! Ich hätte Emma niemals in Gefahr gebracht, sie war doch auch meine Freundin", meint der Schwarzhaarige und schaut mir tief in die Augen.
„Was soll schon passiert sein? Du hast die Kontrolle über den Wagen verloren und Emma wurde hinausgeschleudert. Das weiß ich doch!"
„So war das aber nicht!", schreit Fynn mich jetzt fast an, „So war das nicht", fügt er dann noch etwas ruhiger hinzu. Scheinbar sind seine Emotionen kurz hochgekocht.
Seufzend schaue ich meinen ehemaligen besten Freund an: „Gut, dann erklär's mir. Was ist passiert?"
Fynn atmet tief durch und beginnt zu erzählen: „Wir sind losgefahren und alles war okay. Emma hat geschlafen. Ich bin vorsichtig gefahren - wirklich! Aber als wir ungefähr 200 Meter vor dem Zufahrtstor unseres Internats waren, hat man auf uns geschossen. Und zwar richtig geschossen! Die Wixxer haben Alexej eine Kugel in den Bauch gejagt, er ist an den Folgen fast gestorben! Und mich haben sie an der Schulter erwischt. Deswegen ist der Wagen von der Straße abgekommen. Nicht, weil ich zu doof zum Fahren war, sondern weil wir angegriffen wurden", erklärt Fynn unruhig und schaut mir in die Augen, „Ich habe versucht, dir das früher zu erklären, aber du bist mir aus dem Weg gegangen. Und dann warst du ja plötzlich weg."
„Mein Vater hat mich von der Schule genommen", antworte ich abwesend. Ich versuche gerade noch, das Gesagte zu verarbeiten. Sie wurden angegriffen? Von wem? Und warum? Ich bin gerade fassungslos.
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Forced Love | ✓
ChickLitA B G E S C H L O S S E N ♛ American Mafia - Band 1 ♛ Lillian Rosalie Pellier ist fest davon überzeugt, dass ihr Vater, der mächtigste Mann Chicagos, davon absehen wird sie zu verheiraten. Denn Lillian ist die rechte Hand ihres Vaters und bestens i...